Evi Leuchtgelb
Kunst ist ihre Leidenschaft
Evi Leuchtgelb wurde in St. Pölten geboren und lebt im Bezirk Melk. Ihre Kunst regt zum Nachdenken an.
REGION. "Aber genau das tu ich. Ich lüge so, dass meine Zunge schwarz wird, hörst du das nicht? Du musst doch merken, dass das gelogen ist. Du darfst dir doch nicht alles Mögliche von den Leuten einreden lassen", sagte einst Pipi Langstrumpf. Dieses Zitat beschreibt die künstlerische Arbeitsweise von Evi Leuchtgelb nach eigener Aussage am besten. "Seit ich denken kann, wollte ich etwas Kreatives machen", erzählt sie. "In der Hauptschule durfte ich Schnuppertage bei einem Restaurator in Rossatz machen. Ich wusste früh, dass ich Bildhauerin werden möchte", erinnert sie sich. Als Künstlerin selbstständig tätig ist sie seit 2009. Ihren Lebensunterhalt hat sie elf Jahre lang mit Ausstellungen, Verkäufen und der Durchführung von medienpädagogischen und künstlerischen Workshops bestritten.
Glück im Unglück
Durch Zufall ergab sich mit der Coronakrise eine neue Jobchance. Sie ist im "ZOOM-Kindermuseum Wien" angestellt: "Die Stelle hat mir gezeigt, dass es toll ist, mit anderen Menschen zusammen und an Projekten zu arbeiten." Derzeit liege im Kunst- und Kulturbereich vieles auf Eis, deswegen sei sie froh über diese Möglichkeit. Den Beginn der Krise empfand die Niederösterreicherin so: "Für mich war es nicht schlecht, weil mit dem ersten Lockdown war es einmal ruhig. Man ist auch als Künstlerin in seinem Radl drinnen." Im Kunstbereich geht es ebenso um Vermarktung, man muss netzwerken und es sind viele Termine wahrzunehmen.
Das ist ihre Kunst
Sie ist immer daran, sich neue Arbeitsweisen anzueignen. An der Kunst findet sie die Freiheit schön, Dinge zu erfinden und diese in einem wissenschaftlichen Kontext zu präsentieren, um einen möglichst seriösen Eindruck zu erzeugen.
"So versuche ich jedes Mal aufs Neue zu beweisen, wie leicht man Menschen irreführen kann."
Sie stellt sich die Frage: "Was kann man alles in die Welt stellen, was wird geglaubt, was wird hinterfragt und wie geht man mit wissenschaftlichen Fakten um?" Sie arbeitet mit einem Witz, versucht trotzdem ernsthafte Erkenntnisse zu erzielen. Sie findet es spannend, sich wie Pipi Langstrumpf ihre eigene Welt zu machen.
Von der klassischen Bildhauerei kommend, arbeitet sie mittlerweile sehr oft mit Fotografie in den unterschiedlichsten Formen. Fotos sind für sie Material wie Farben, Holz, Steine usw. In ihrem Tätigkeitsbereich arbeitet sie viel am Computer. "Das frustriert mich manchmal, denn es ist viel Administratives, soziale Medien, die Homepage betreuen und Mails beantworten." Die Stunden, die sie an ihren Werken arbeitet, sind marginal, aber intensiv. Wie sich das mit Familie vereinbaren lässt, erklärt sie so:
"Da geht es mir wie allen berufstätigen Müttern. Gott sei Dank habe ich einen Partner, der viel übernimmt. Mein Sohn hat einen Platz im Atelier, und das von klein auf."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.