Literatur
St. Pöltnerin veröffentlicht drittes Buch
Die gebürtige St. Pöltnerin Eva Schörkhuber veröffentlicht ihren dritten Roman "Die Gerissene". Das Buch handelt von der Protagonistin Mia, die genug vom Landleben hat und sich schon seit ihrer Kindheit im Dorf fremd und unverstanden fühlt. Ohne einen Cent in der Tasche reist sie in die Welt hinaus, um ihren Platz darin zu finden.
ST. PÖLTEN. Das Buch erscheint am 22. Februar, die erste Buchpräsentation findet am 03.03. im Literaturhaus Wien, gemeinsam mit der Jazz-Kontrabassistin Lina Neuner statt. Die Veranstaltung wird als Live-Stream über diesen Link zugänglich sein.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
EVA SCHÖRKHUBER: "An dem Roman „Die Gerissene“ habe ich insgesamt vier Jahre gearbeitet, wobei es nicht immer ganz einfach ist, den Beginn eines Schreibprojekts zu markieren: Oft ist die Idee dazu schon viel früher da und die ersten Skizzen entstehen später. In diesem Fall war es so, dass ich vor vier Jahren mit den ersten konkreten Recherchen begonnen und die ersten Notizen und Entwürfe angefertigt habe."
BEZIRKSBLÄTTER: Worum geht es in Ihrem Buch?
EVA SCHÖRKHUBER: "Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Mira macht sich in jungen Jahren auf den Weg in die Welt hinaus, um das Weite zu suchen: Sie reist nach Marseille, nach Oran (Algerien), in die Sahara und nach Havanna, auf der Suche sowohl nach ihrem persönlichen Glück als auch nach Möglichkeiten, die Welt zu verändern. Dabei stellt sie fest, dass sich die ‚alten‘ Revolutionen selbst überlebt und bei Weitem nicht erreicht haben, was sie ursprünglich umsetzen wollten. Aber auch das individuelle Glück erweist sich als ein durchaus zwiespältiges: So, wie Mira sich gewitzt und eben gerissen durchs Leben schlägt, profitiert sie immer wieder auch von gesellschaftlichen Umständen, wie etwa der Aufwertung von Stadtteilen, unter denen andere Menschen leiden."
BEZIRKSBLÄTTER: Woher kam die Idee dazu?
EVA SCHÖRKHUBER: "Die Idee war, einen zeitgenössischen Schelmenroman zu schreiben, in dem gegenwärtige Tendenzen auf eine humorvolle und poetische Art und Weise verhandelt werden: Es geht um Individualismus, der einerseits auf die eigenen Stärken und Bedürfnisse ausgerichtet ist, der andererseits aber auch in Selbstsucht umschlagen kann; es geht um Einsamkeit und Fremdheit, sowie um die Sehnsucht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, wobei sich ein verklärter Blick auf Revolutionen und ihre Idole, wie etwa die kubanischen, als durchaus problematisch erweist. Und natürlich geht es auch ums Reisen, darum, wie sich ein Leben mit den verschiedenen Orten, an dem man es verbringt, verändern kann."
Kurzbiografie der Autorin
Eva Schörkhuber wurde 1982 in St. Pölten geboren. Sie hat an den Universitäten Wien und Marseille Vergleichende Literaturwissenschaften und Germanistik studiert und über Archiv- und Gedächtnistheorien promoviert. Derzeit lebt sie als Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin in Wien. Sie ist Redaktionsmitglied bei der in Wien, Leipzig und Berlin ansässigen Literaturzeitschrift „PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/ Politisch Schreiben“ und Mitglied im Papiertheaterkollektiv „Zunder“. „Die Gerissene“ ist ihr dritter Roman.
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