St. Pölten
"Aktion scharf" gegen die Corona-Sünder
Auf Corona-Streife in der Landeshauptstadt: Die Polizei ist im Auftrag der Gesundheitsbehörde in der Stadt unterwegs. Motto: Belehren statt strafen.
ST. PÖLTEN (pw). "Entschuldigung, brauche ich in der Bank auch eine Maske?", fragt ein Mann die vorbeikommenden Beamten in der Kremser Gasse. Die Bezirksblätter begaben sich mit der Stadtpolizei auf Lokalaugenschein in Sachen Corona-Maßnahmen.
"Wir sind für die Menschen erste Anlaufstelle für Fragen", erklärt Peter Strobl, Kommandant der Polizeiinspektion Bahnhof.
Auch er und seine Kollegen sind mit Mundschutz unterwegs – in Blau-Rot, farblich auf die Uniform abgestimmt. Seit Kurzem gilt in Supermärkten (ab 400 m²) eine Schutzmasken-Pflicht. "Der Großteil hält sich daran", so der Chefinspektor, auch wenn die Überwachung nicht in der Hand der Exekutive liegt. Die Lebensmittelgeschäfte haben aufgerüstet, vor den Eingängen geben Mitarbeiter Mundschutz und Desinfektionsmittel aus. Die Nachfrage ist groß:
"Wir hatten einen Fall, wo ein Einzelner immer wieder neue Masken geholt hat."
Sie sind schließlich gerade schwer zu bekommen. Doch auch auf den Straßen der Landeshauptstadt sind die Menschen großteils mit Mundschutz unterwegs. Eine ältere Dame hält sich kurzerhand einen distanzlosen Mitbürger mit ihrem Gehstock vom Hals.
Mindestabstand
"Wir haben mit der Einhaltung der Corona-Maßnahmen in St. Pölten keine wirklichen Probleme", so Strobl. Er und sein Team sind tagtäglich zum Wohle der Menschen im Einsatz. Auch im Bahnhofsbereich überwiegt Ruhe. Übertretungen, wie das Nichteinhalten des Mindestabstandes von einem Meter, gebe es schon.
"Bei den Anzeigen liegen wir im unteren zweistelligen Bereich", hält der Kommandant fest.
Auch auf der Polizeiinspektion wird der "Corona-Schutz" großgeschrieben. Nach jedem Dienstwechsel werden etwa Tastaturen und Türgriffe desinfiziert.
Zahlen & Fakten
NÖ-weit gab es bisher 1.150 Anzeigen wegen Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen, am häufigsten wegen Unterschreiten der Distanz. Geldstrafen bis 3.600 Euro sind möglich. Im Durchschnitt liegen sie in NÖ bei 350 Euro (in Wien 600 Euro). Auch im Freien ist der Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten. Ausflüge sind nur mit dem eigenen Auto erlaubt.
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