Standortfrage
Beim Europaballett St. Pölten lautet das Motto Kreativität
Nicht nur im "Choreo Center Europe" braucht es vielfältige Ideen, sondern auch beim Haus des Europaballetts.
ST. PÖLTEN (pw). Das Europaballett St. Pölten ist weltbekannt. Tourneen durch Amerika, Fernsehauftritte in Kanada, internationale Kooperationen, oder auch ein Auftritt beim renommierten Ballettfestival in Havanna bestätigen dessen tänzerisches Können. Der Wunsch nach einer adäquaten Wirkungsstätte wird dabei immer stärker. Denn der derzeitige Standort im Kulturhaus Wagram wird den Anforderungen nicht gerecht. Dringend benötigt werden ein Schwungboden zur Schonung der Gelenke und eine Klimaanlage im Trainingssaal. Außerdem fehlt ein Schnürboden (für Kulissen) und eine Rampe für Rollstuhlfahrer (für Inklusionsprojekte). "Die Kuppel über dem Restaurant könnten wir gut auf der Bühne gebrauchen. Als Balletthaus gebaut, ist das Gebäude eine absolute Fehlkonstruktion", stellt der ehemalige Staatsopern-Ballettchef Renato Zanella fest. Er ist seit Kurzem Leiter des "Choreo Center Europe". Damit hat sich das Europaballett St. Pölten mittlerweile zum internationalen Tanzzentrum entwickelt.
Hohes Niveau
Star-Choreografen wie Peter Breuer und Artur Kolmakov geben sich die Klinke in die Hand. Balletttänzer zwischen 16 und 24 Jahren werden hier ausgebildet. Andernorts ist schon mit 18 Jahren Schluss. "Wir gehen bewusst einen anderen Weg und der Erfolg gibt uns recht", freut sich Ballettchef Michael Fichtenbaum. "Hier sind die Leute auf die Arbeit und das Studium fokussiert", erklärt Zanella. Doch wie hat es den gebürtigen Italiener in die Landeshauptstadt verschlagen?
"St. Pölten ist der ideale Ort und sehr ähnlich zu meiner Heimatstadt Verona. Es war für mich eine Lebensentscheidung und die logische Entwicklung, denn ich habe immer unterrichtet. Hier wird auf sehr hohem professionellen Niveau gearbeitet", so Zanella.
Neues Haus
Die Ziele für die Zukunft:
"Das Europaballett als Kompanie braucht acht bis zehn Profi-Tänzer, die hauptberuflich davon leben können. Das würde Stabilität bringen", meint Fichtenbaum.
Aber auch der Platz werde dringend benötigt, auch um sich für die Kulturhauptstadt 2024 gut aufzustellen. Denkbar wären laut dem Ballettchef ein Zubau, aber auch ein Umzug in die Glanzstoff oder das derzeit leerstehende Svoboda-Haus. "Die Stadt hat alles gemacht, was geht, jetzt ist das Land am Zug."
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