Umwelt- und Klimaschutzprojekte
Der Schritt in die grüne Richtung
Umweltprojekte vor den Vorhang: Die Gemeinden setzen ein Zeichen gegen den Klimawandel.
REGION. Erdrückende Wärme durch tagelange Hitzeperioden und Starkregenereignisse, die ganze Ortschaften unter Wasser setzen: Es ist kaum möglich, die Auswirkungen des Klimawandels nicht zu erkennen. Doch die Gemeinden sehen nicht schweigend dabei zu, sondern lassen Taten sprechen.
Carsharing ab Oktober
Zahlreiche Projekte punkto Umwelt- und Klimaschutz konnte die Stadtgemeinde Wilhelmsburg schon realisieren. So wurden fast alle gemeindeeigenen Wohnhäuser, ebenso wie der große Schulkomplex in der Penknergasse und die Musikschule thermisch saniert. "Eine neue Warmwasseraufbereitung im Freibad, Einführung eines Carsharings ab 1. Oktober 2021 mit Standort Hauptplatz und der Einsatz von E-Fahrzeugen für den Gemeindebetrieb", fasst Grünen-Vizebürgermeisterin und Vorstand im Umweltauschuss, Sabine Hippmann, zusammen. Für die Zukunft seien der Neubau einer neuen Volksschule nach Klimaaktivstandard silber, eine Klima und Ruheoase beim gemeindeeigenen Friedhof gemeinsam mit Natur im Garten sowie der Ausbau des alltagstauglichen Radwegenetzes in Wilhelmsburg geplant. Warum Umwelt- und Klimaschutz ein solch wichtiges Thema ist, erklärt Hippmann wie folgt: "Weil es uns alle, vom Baby bis zum Greis, betrifft. Wir spüren die Auswirkungen ganz deutlich an den Wetterkapriolen, wir merken es in der Natur, dass Pflanzen und Tiere, die bei uns nicht heimische waren plötzlich da sind und Arten verdrängen." Auch an unserer eigenen Gesundheit wäre es spürbar: "Unverträglichkeiten und Allergien sind keine Ausnahme mehr sondern fast schon der Normalfall."
"Produkte länger im Lebenszyklus zu halten ist ein ganz großer Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes." - Sabine Hippmann
Ökologischer Friedhof geplant
"Es geht um die hohe Lebensqualität in unserem Lebensraum für die nächsten Generationen", betont Grünen-Umweltgemeinderätin Margareta Dorn-Hayden punkto Umwelt- und Klimaschutz. In Böheimkirchen werden einige Projekte umgesetzt, wie Dorn-Hayden erläutert: "Der zentrale Park wurde als ökologischer Freizeitpark mit neuen Nutzungen – Bewegung im Freien, große Frequenz von Jugendlichen – aufgewertet und nachhaltig weiterentwickelt." Des weiteren wurden 100 Linden als dreier-Allee neu gepflanzt und das Klimaschutzprojekt unversiegelter "Schottenrasen" als Bewegungs- und Veranstaltungsfläche verwirklicht. Auch der Zusammenschluss mit dem ökologischen Projekt Michelbach (Radweg, Flugzugang, Obstbaumstraße) sowie Photovoltaikanlagen an beiden Schulen wurden realisiert. Ergänzend erwähnt Dorn-Hayden: "Zwei weitere ökologische Parks wurden neu gegründet: Der Generationspark Aufeld und die Ziegelofenwiese." Doch damit nicht genug, denn auf der Agenda stehen noch weitere Projekte für den Klimaschutz, wie Energieprojekte über Bürgerbeteiligungen, Baumschutz, weitere Flußökologisierung sowie die Entwicklung eines ökologischen Friedhofes.
"Umwelt- und Klimaschutz sind ein wichtiges Thema, weil es um die hohe Lebensqualität in unserem Lebensraum für die nächsten Generationen geht." - Margareta Dorn-Hayden
Mehr Grünraum für die Stadt
"Klima- und Umweltschutz sind ja nicht erst seit Greta Thunberg ein Thema", hält SPÖ-Umweltgemeinderätin Renate Gamsjäger fest und betont die Wichtigkeit, da es "immerhin um die Lebensgrundlage von uns und unseren Kindern geht". Der Stadt St. Pölten ist die Thematik schon lange ein Anliegen und trat daher als eine der ersten NÖ-Gemeinden dem Klimabündnis bereits 1991 bei. Besonders stolz ist Gamsjäger darauf, dass die Evalierung des Energieleitbildes der Stadt eine mehr als erfreuliche Bilanz gezeigt hat. "Trotz Bevölkerungswachstum und einem kräftigen Anstieg an Arbeitsplätzen sind die CO2-Emissionen weitaus stärker als erwartet gesunken. Die geplante CO2-Einsparung in Höhe von 16 Prozent pro-Kopf – im Vergleich zu 2005 – wurde mit einem Wert von 29 Prozent sogar fast verdoppelt", berichtet die Umweltgemeinderätin. Erfreulich sei ebenso der Anstieg des Radverkehrs, der mit einem Anteil von 14 Prozent bereits den von der Bundesregierung geplanten Sollwert übersteigt. "Das Fahrrad-Sharing-System 'Nextbike' ist niederösterreichweit in St. Pölten mit großem Abstand am erfolgreichsten im Einsatz. Die Energieersparnis beträgt cirka 60 Tonnen CO2 pro Jahr", informiert Gamsjäger. Die Stadt zeigt sich ambitioniert, was den Umwelt- und Klimaschutz betrifft und hat bereits einige weitere Projekte geplant. So soll mehr Grünraum geschafft werden, wie Renate Gamsjäger erläutert: "Derzeit sind das der Pocket-Park im Bereich der ehemaligen Jahnturnhalle, der Sturm-19-Park im Norden und die Großprojekte der Nebenflächen beim neuen Europaplatz sowie die Neugestaltung der Promenade, wo ansprechende Grünräume gestaltet werden." Zudem soll durch die Umsetzung des Verkehrsentwicklungskonzept den Radfahrern und Fußgängern im Innerstädtischen Bereich mehr Raum gegeben werden. "Eine wesentliche Forderung ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ins Umland (S-Bahn). Leider fand dieses, aus umwelttechnischer Sicht wesentliche Anliegen, bislang keine Unterstützung bei Bund und Land. Aber auch der Ausbau des LUPs ist uns eine Herzensangelegenheit", so Gamsjäger.
Neidling war Spitzenreiter
Untätigkeit gibt es auch in Neidling keine. "Wir haben frühzeitig mit dem Ausbau der Photovoltaikanlagen begonnen. Es gibt eine große Dichte an PV-Anlagen. Neidling war lange Jahre in NÖ-Photovoltaikliga in Spitzenplätzen platziert", berichtet Maria Hromecek (SPÖ), Vorsitzende im Umweltauschuss. In Planung stehen derzeit unter anderem der Radwegausbau sowie das Setzen neuer Bäume.
Radwegnetz wird ausgebaut
Ein durchgehender neuer Fahrradweg/Naherolungsweg nach Böheimkirchen wurde in Pyhra umgesetzt. Zur Freude der Bienen gab es im Zentrum eine Wiese mit cirka 3.000 Quadratmetern. "Ein brandneuer Mobilitätsverein "MoPy" wo mittels E-Auto die Öffis ergänzt werden , Photovoltaik-Anlagen auf Kindergarten und Feuerwehrhaus inklusive Notstromspeicher und seit 2020 neue Buslinien", zählt ÖVP-Umweltgemeinderat Georg Winter weitere Projekte auf. Geplant ist der Ausbau des Radwegnetzes Richtung St. Pölten und Wald sowie der Ausbau der Photovoltaikanlagen.
Jeder kann Beitrag leisten
"Jeder einzelne kann aktiv zum Klimaschutz beitragen, in dem man beim Einkauf auf regionale Produkte setzt (Dorfladen), Plastik nach Möglichkeit vermeidet und Regenwasser nutzt", ist sich Maria Hromecek sicher. Für Sabine Hippmann zählt dazu, sein Konsumverhalten zu überdenken. "Einzelne Maßnahmen zu setzen ist gut und ein Anfang, aber wirklich Erfolg werden wir nur dann haben, wenn sich langfristig in der Denk- und Verhaltensweise der Bevölkerung etwas ändert", so Hippmann.
Jeder einzelne kann/sollte seine (unternehmerische) Kreativität sprießen lassen um für sich einen monetären Mehrwert aus umweltschützenden Maßnahmen zu generieren. - Georg Winter
In der Abfallvermeidung sieht Margareta Dorn-Hayden persönlich nicht die Herausforderung. Sie appelliert: "Nachdem das Zentrum die Freizeitzone und jegliche Infrastruktur sehr verdichtet angelegt sind , können die Böheimkirchner noch mehr Wege mit Rad oder zu Fuß erledigen." Das Fahrrad öfters zu nutzen, ist ein persönliches Anliegen von Umweltgemeinderätin Renate Gamsjäger: "Radfahren ist nicht nur für die Umwelt- sondern auch für die Gesundheit zuträglich"
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