Frequency

Die Rockstars im Rückspiegel

Yvonne Nather transportiert heiße Fracht: vom Rockstar bis zum Schmusesänger. Auch beim Frequency in St. Pölten.

ST. PÖLTEN (pw). Wenn eine Band das Publikum beim Frequency-Festival mit "It's urleiwand to be here" begrüßt, dann hat sie ihre Finger im Spiel. Yvonne Nather fährt die Stars zu ihren Konzerten und lernt ihnen nebenbei auch noch die Landessprache. Als Tochter der Wiener Legende "Taxi Pauli" wollte sie zuerst gar nicht in seine Fußstapfen treten. Heute besitzt sie 25 Fahrzeuge und beschäftigt rund 30 Mitarbeiter. Bald feiert sie zehnjähriges Firmenjubiläum. Verschwiegenheit ist ihr oberstes Credo.
Doch wie kommt man dazu, Rockstars herumzuchauffieren? "Ich hab' mich nicht beim Frequency hingesetzt und mir gedacht, das wäre urcool", schmunzelt Nather. "Ich bin 2010 mit Taio Cruz durch Österreich getourt, da dürfte ich was richtig gemacht haben. Das hat sich rumgesprochen."

"NYVO-Driver-Service"

Früher war sie selbst leidenschaftliche Frequency-Besucherin. Heute sitzt sie am Steuer und bringt die Stars zu ihrem Auftritt. Nicht nur beim Frequency, auch beim Beatpatrol ist sie vor Ort. Ihre Markenzeichen sind schwarze Kleidung und silberne Schuhe.
Der Service für die berühmte Kundschaft beginnt mit der Abholung am Flughafen: "Ein Künstler, der glücklich empfangen wird, spielt glückliche Konzerte", hält sie fest. Im Auto gibt es österreichische Getränke, Internet, Schuhputzzeug, Zahnpasta und vieles mehr. Der Armani-Shop (mit Rund-um-die-Uhr-Service) ist auf ihrer Kurzwahl-Taste gespeichert – die Fahrten beinhalten eine Art mobiles Concierge-Service. "Man bekommt viel mit. Vom Ehestreit über Beauty-Geheimnisse oder den Award-Gewinn bis hin zum Rockstar, der seinen Kindern ein Gute-Nacht-Lied vorsingt", so die St. Pöltnerin.

"Straßenkenner"

Seit rund fünf Jahren fährt sie für das Frequency-Festival. "Es ist jedes Jahr anders. Heuer ist es eine große Herausforderung, da beim VAZ viel umgebaut worden ist, das bedeutet neue Wege", erklärt Nather. Jeder Fahrer bekommt vorab ein Video, wenn es haarig wird, gibt es eine Polizei-Eskorte.
Die ein oder andere brenzlige Situation war schon dabei: Bei einer Verfolgungsjagd durch Fans war einmal ein Taxler die Rettung in der Not. "Bei einer zweispurigen Abbiegespur habe ich ihn um Hilfe gebeten. Er hat die Verfolger dann ausgebremst und wir konnten ungesehen weiterfahren."

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