Universtitätsklinikum St. Pölten
Einsparungen auf der neuen Kinderabteilung sorgen weiter für Aufregung
- Sebastian wurde im Krankenhaus in St. Pölten gut betreut.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Petra Weichhart
Die Mutter eines kranken Sohnes ist geschockt über mögliche Einsparungen auf der Kinderabteilung in St. Pölten.
ST. PÖLTEN (pw/db). "Wenn man hört, dass sein eigenes Kind krank wird, fällt die gesamte Familie einmal in ein tiefes Loch. Es ist eine psychische Herausforderung für alle. Besonders für das Kind", so Anita Mayer (Name v. d. Red. geändert) aus dem Bezirk Melk. Sie hat vor einem Jahr erfahren, dass ihr Sohn Sebastian Diabetes Typ 1 hat.
Gute Betreuung in St. Pölten
Die Diagnose wurde in der Kinderabteilung des Universitätsklinikums St. Pölten gestellt. Rund zwei Wochen lang wurden Eltern und Kind über die Krankheit aufgeklärt. Dabei wurde die Familie ideal betreut und auf das künftige Leben mit Diabetes vorbereitet. "Als ich gehört habe, dass aufgrund von Einsparungen in der Kinderabteilung speziell der Spieletreff und der Bewegungsraum gestrichen werden sollen, habe ich zuerst geglaubt, dass es sich um einen ganz schlechten Witz handelt", so die Mutter. Gerade für Sohn Sebastian war dies zum einen ein Rückzugsort vom Spitalsleben, zum anderen auch ein Ort, wo die Reaktionen in punkto Bewegung auf seinen Blutzucker beobachtet werden konnten.
Detailplanungen
Wegen möglicher geplanter Sparmaßnahmen in der neuen Kinder- und Jugendabteilung im Universitätsklinikum St. Pölten schlagen besorgte Eltern, wie berichtet, bereits seit Wochen Alarm. Vor über drei Wochen hat Katharina Karner aus Lilienfeld unter dem Titel "Stoppt die Einsparung auf Kosten der Kinder" eine Online-Petition ins Leben gerufen. Adressiert ist die Unterschriftenliste an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Rund 1700 Unterstützer hat sie schon gefunden. Auf die Einsparungspläne angesprochen, heißt es aus dem Krankenhaus: „Derzeit erfolgen die Detailplanungen für die Neuerrichtung des Hauses D und somit der Kinder- und Jugendabteilung, deren Fertigstellung für 2024 geplant ist. Die Kinder- und Jugendabteilung hat einen Schwerpunkt im akuten Bereich. Dieser wird auch weiterhin zu 100 Prozent abgedeckt werden können. Die künftige Anzahl der Betten als auch die Therapieflächen werden dem aktuellsten medizinischen Stand entsprechen", so Regionalmanagerin Christa Stelzmüller auf Nachfrage der Bezirksblätter Ende September. Seither habe es keine neuen Entwicklungen gegeben. "Wir bitten um Verständnis, dass Detailplanungen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen", heißt es weiter.
Unterstützung
"Ich bin froh, dass bereits mit einer Petition Druck auf die Verantwortlichen gemacht wird", so Mayer. Dabei macht die Melkerin weniger wegen der eigenen Kinder Werbung für die Unterschriftenliste: "Dank der guten Betreuung ersparen wir uns hoffentlich für längere Zeit einen weiteren Krankenhausaufenthalt. Aber es gibt noch so viele andere Kinder, für die es eine Qual ist, auf einer ,normalen‘ Station betreut zu werden. Hier hilft ein Bereich, wo sie vom Spitalsleben ein wenig abgelenkt werden." Denn im Fall der Fälle hoffe man auf einen Ort, "wo das Kind trotzdem Kind bleiben kann, auch wenn es krank ist", so Mayer.
Hier geht es zur Online-Petition
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