Viehofner Seen
Hecht biss Frau: Zahn steckte noch im Fuß – Update 24. Juni 13.30 Uhr
Ein brütend heißer Sommertag in St. Pölten endete für eine Niederösterreicherin im Krankenhaus.
ST. PÖLTEN (pw). Vor rund einer Woche genoss Birgit Wessely einen Tag im Kreise ihrer Freunde an den Viehofner Seen in St. Pölten. Man plantschte und brunchte. Wie der "Kurier" berichtet, setzte sich die 41-Jährige auf einen Steg und ließ ihren linken Fuß ins Wasser hängen. "Plötzlich kam ein Fisch aus dem Wasser geschossen und hat zugebissen. Ich habe den Fuß sofort herausgezogen, aber es ging alles blitzschnell", erzählt sie.
Nach einem kurzen Schockmoment wurde ihr schnell klar, dass hier nicht nur ein Fisch ihren Fuß gestreift hatte. "Es tat ziemlich weh." Die Frau fuhr sofort ins Krankenhaus. Die Ärzte versorgten ihre Wunde und fanden dabei einen kleinen Zahn im verletzten Bereich des Fußes. Laut ihrem Mann soll es sich bei dem Fisch um einen Hecht gehandelt haben, der etwa einen dreiviertel Meter lang war.
Update 24. Juni 13.30 Uhr
"Der Fischbestand wird laufend mittels Monitoring beobachtet, Überbestände werden regelmäßig abgefischt. Der Fischbestand ist niedrig", erklärt Jörg Eibl, der Pächter des Viehofner Sees. "Solche Sachen können leider passieren. Wir werden auf jeden Fall Kontakt mit Frau Wessely aufnehmen und den Vorfall besprechen", so Eibl weiter. Aber Natur müsse Natur bleiben.
Gefahr hingewiesen
Vonseiten der Stadt St. Pölten sieht man derzeit keinen Handlungsbedarf: "Die Leute sollen achtsam sein. Auch lackierte Fingernägel oder Glitzerschmuck sind in natürlichen Gewässern laut einer Umfrage nicht förderlich", warnt Corina Muzatko vom Magistrat. Das bestätigt auch Eibl. Da ein natürliches Gewässer Lebensraum für Tiere ist, wurde 2018 eine Seenordnung beschlossen. Hierbei wird vor Gefahren gewarnt: "...große Fische können zur Revierverteidigung, zum Schutz der Jungen und bei Überraschung zum Angriff übergehen."
Schmerzensgeld
Der Vorfall am Viehofner See erinnert an jenen in Hofstetten-Grünau, wo ein siebenjähriges Kind von einem Hecht gebissen wurde. Der Bürgermeister wurde damals vom Gericht als Tierhalter eingestuft und zur Zahlung eines Schmerzensgeldes in der Höhe von 14.000 Euro verurteilt. Birgit Wessely sieht von einer Anzeige ab: "Es war mir nicht bewusst, dass das passieren kann, aber mir ist klar, dass in natürlichen Gewässern Tiere leben."
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