Landestheater NÖ
Hommage an Helmut Qualtinger: Jedermann trumpft auf
Bei der Uraufführung von "Quasi Jedermann" trifft Wiener Schmäh auf Beatbox-Musik.
ST. PÖLTEN (pw). Am 26. Jänner feiert die Uraufführung von "Quasi Jedermann" – eine musikalische Hommage an Helmut Qualtinger – im Landestheater NÖ Premiere. Die BEZIRKSBLÄTTER baten die Regisseurin Christina Tscharyiski und das Beatbox-Duo "Wiener Blond" (Verena Doublier und Sebastian Radon) zum Gespräch.
BEZIRKSBLÄTTER: Helmut Qualtinger: Wie wagt man sich an solch eine Kultfigur der österreichischen Volksseele heran?
Christina Tscharyiski: Wir haben viel recherchiert. Vom Namenlosen Ensemble gibt es ja irrsinnig viel Material für die unterschiedlichsten Formate. Und Qualtinger ist ein unglaublich spannendes Original. Weigl hat gesagt: Ich kenne keinen zersetzenderen Patrioten als ihn.
Was erwartet die Zuschauer?
Es wird ein szenisches und musikalisches Kaleidoskop durch Qualtingers Werk. Der Herr Karl ist ein wichtiges Element, aber auch viele andere Texte, wie seine Reigen-Bearbeitungen und Kabarett-Texte. Die fantastischen "Wiener Blond" spielen zusammen mit Navid Djawadi live und haben unglaublich tolle Lieder extra für diesen Theaterabend komponiert.
Wie wurde der Stoff erarbeitet?
Ich arbeite oft mit der Collagen-Technik. Sehr wichtig ist für mich das Thema und die Idee der Umsetzung auf der Bühne. Dann entwirft Sarah Sassen ein Bühnenbild, das viel von der Struktur vorgibt. Letzter großer Schritt ist der Zusammenschluss der Menschen, die diesen Abend gestalten. Ihre Charaktere, ihre Eigenheiten, ihr Zugang. Da sind "Wiener Blond" ein wichtiger Part, aber auch das großartige Ensemble mit Hanna Binder, Josephine Bloéb und Tim Breyvogl, Tobias Artner, Navid Djawadi und Michael Scherff.
Worauf wurde bei der Zusammenarbeit Wert gelegt?
Wiener Blond: Wir hatten vor Probenbeginn Zeit, uns einzulesen und haben auch eine Textauswahl vorab bekommen. Der Großteil der Musik und der Lieder sind parallel zu den Proben und in Absprache mit Christina entstanden. Sie legt viel Wert darauf, dass sich die Songs inhaltlich und szenisch gut einbetten. Auch mit den Schauspielern haben wir intensiv musikalisch gearbeitet.
Habt ihr Vorbilder, die eure Arbeit geprägt haben?
Verena: Musikalisch bin ich sehr geprägt von Blues und der Rockmusik der 70er-Jahre. Textlich von Georg Kreisler, Karl Kraus, aber auch das österreichische Kabarett der 90er-Jahre hat bei mir Spuren hinterlassen.
Sebastian: Ich habe früher immer gerne „Das Sprachbastelbuch“ gelesen. Seither ist Sprache für mich ein Spiel.
In eurem Album "ZWA" thematisiert ihr auch die NÖ Landeshauptstadt. Welchen Bezug habt ihr zu St. Pölten?
Sebastian: Für mich war St. Pölten immer ein Ort der schönen Wochenend-Ausflüge, ich habe Freunde hier.
Verena: Unser erstes Konzert in St. Pölten fand 2015 im Vinzenz Pauli statt– da spielten wir vor 30 Leuten, aber die Stimmung war besser, als sie in Wien je sein kann. In der Bühne im Hof waren wir letztes Jahr mit dem Original Wiener Salonensemble ausverkauft. Im Herbst kommen wir wieder.
Nähere Infos und Karten: www.landestheater.net
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