Corona-Virus
NÖs Bauern bangen um "rot-weiß-rotes Schnitzel"

Paul Nemecek mit Hubert Karlinger und Vater Franz Karlinger fordern einen faire Preise für heimische Bauern.  | Foto: Bauernbund/Franz Crepaz
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  • Paul Nemecek mit Hubert Karlinger und Vater Franz Karlinger fordern einen faire Preise für heimische Bauern.
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Die Niederösterreichischen Bauern kämpfen während des Corona-Lockdowns mit sinkenden Verkaufszahlen. Durch die geschlossene Gastronomie fehlen bei Bauern häufig Absatzmärkte. Damit sich die Lage für unsere Bauern verbessert, fordert Bauernbunddirektor Paul Nemecek, dass öffentliche Einrichtungen vermehrt auf heimisches Fleisch setzen. 

ST. PÖLTEN/NIEDERÖSTERREICH (red.)  Mit voller Wucht haben Corona und der Gastro-Lockdown die heimischen Schweine- und Rinderbauern getroffen. Preisverfall und fehlende Absatzmärkte in der Gastronomie und im Export lassen tausende Landwirte in eine unsichere Zukunft blicken und könnten dafür sorgen, dass nach einer Wiedereröffnung der Wirtshäuser das Schnitzel am Schmankerl-Teller nicht mehr aus Österreich stammt.

Die Lage für heimische Bauern

„Die Preise waren das ganze Jahr schon im Keller, aber jetzt stürzen sie endgültig in den Keller“, bestätigt Landwirt Hubert Karlinger (28) aus Krügling bei Wieselburg im Mostviertel.

Aktuell kostet ein Kilo Schweinekotelett im Handel ab 6,99 Euro. Der Bauer bekommt für beste heimische Qualität dafür gerade einmal 1,30 Euro und weniger. So wie Hubert Karlinger geht es derzeit den meisten Schweinezucht- und Mastbetrieben, aufgrund der fehlenden Investitionen, etwa in Stallbauten, schwächelt auch die Wirtschaft im ländlichen Raum.

„Wenn unsere Schweinebauern nicht bald wieder einen fairen Preis für ihren ehrlichen Fleiß bekommen, werden sie das Handtuch werfen. Woher soll dann das berühmte österreichische Schnitzel kommen – damit folgen Importe aus Ländern mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards und eine Abhängigkeit von ausländischen Produzenten“, zeigen Nemecek und Karlinger ein drohendes Szenario auf.

In der Krise wird's nicht "grüner"

Diese Tiefstpreisphase wirke sich auch auf den geplanten GreenDeal der EU aus, erläutert Nemecek:

„Klar ist, wer rote Zahlen schreibt und in Existenzangst lebt, kann nicht noch „grüner“ werden. Jetzt ist nicht die Zeit strengere und damit teure Regelungen einzuführen, ohne den Bäuerinnen und Bauern eine klare Perspektive und Sicherheit zu bieten. Höchste Qualität und kleinster Preis passen nicht zusammen.“

Herkunftskennzeichnung und heimische Lebensmittel in öffentlichen Einrichtungen als Lösungsansatz

Maßnahmen für unsere Bauern

Für Nemecek ist klar, dass es Maßnahmen im Sinne der Bauern braucht. Die konsequente Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, etwa wie durch das AMA-Gütesiegel, und ein klares Bekenntnis beim Fleischeinkauf in öffentlichen Einrichtungen zu heimischen Lebensmitteln nach niederösterreichischem Vorbild könnten die Lage etwas entspannen. 

Heimische Betriebe unterstützen und damit für Selbstversorgung sorgen

Im Durchschnitt verspeisen Frau und Herr Österreicher je rund 37 Kilogramm Schweine- und 18 Kilogramm Rindfleisch im Jahr. Damit zählen beide zu den beliebtesten Lebensmittel der Österreicher. Noch beträgt der Selbstversorgungsgrad bei beiden Sorten in Österreich über 100 Prozent, in Stein gemeißelt ist diese Versorgung mit heimischem Fleisch angesichts der Marktlage allerdings nicht.

Paul Nemecek mit Hubert Karlinger und Vater Franz Karlinger fordern einen faire Preise für heimische Bauern.  | Foto: Bauernbund/Franz Crepaz
Paul Nemecek sieht sich die Lage der heimischen Mastbauern vor Ort an.  | Foto: Bauernbund/Franz Crepaz

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