Verkehr
Pendlerparkplätze: Autos bitte draußen bleiben (mit Umfrage)

Am ehemaligen Kassernengelände möchte Stadtrat Klaus Otzelberger (FPÖ) Pendlerparkpätze errichten.  | Foto: Schrefl
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  • Am ehemaligen Kassernengelände möchte Stadtrat Klaus Otzelberger (FPÖ) Pendlerparkpätze errichten.
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Die FPÖ möchte Autopendler am Stadtrand parken lassen und mit dem ÖPNV in die Stadt transportieren.

ST. PÖLTEN. Mit dem Auto bis zum Stadtrand, dann mit dem Bus zur Arbeit: Diese Idee wurde in der Vergangenheit bereits einige Male diskutiert, ist in St. Pölten aber bisher nicht umgesetzt worden. FPÖ Stadtrat Klaus Otzelberger hat die Diskussion um Parkmöglichkeiten an Einfahrtsstraßen nun wieder angeregt.

Otzelberger kritisiert, dass zwar in der St. Pöltner Innenstadt zu wenige Parkplätze vorhanden seien, diese aber mit dem öffentlichen Verkehr nur schwierig zu erreichen sei. Deswegen möchte er im Osten bei der S33 und der Autobahnabfahrt, im Süden beim ehemaligen Kassernenareal, im Norden beim Kremserberg und im Westen in der Nähe der Mülldeponie - in Anbetracht der möglichen neuen Anbindung S34 - Pendlerparkplätze errichten. Von diesen aus sollen zusätzliche LUP-Busse die Pendler an ihren Arbeitsplatz, bzw. zu ihrer Einkaufsmöglichkeit, bringen.

"Man ist sogar zu Fuß schneller von Karlstetten  in St. Pölten, als mit dem öffentlichen Verkehr." - Klaus Otzelberger | Foto: FPÖ St. Pölten
  • "Man ist sogar zu Fuß schneller von Karlstetten in St. Pölten, als mit dem öffentlichen Verkehr." - Klaus Otzelberger
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Kritik an Volkspartei

Besonders kritisiert Otzelberger die schwarze Landesregierung: "Die ÖVP sollte endlich über den Tellerrand hinaussehen und sich in anderen Ländern erkundigen, wie man dies macht. Gerne berate ich die ÖVP-Landesregierung dabei." Die Pendlerparkplatz-Idee sei nämlich in anderen Ländern schon erfolgreich durchgesetzt, meint Otzelberger.


Jedoch kam anfangs des Jahres ein ähnlicher Vorschlag seitens der Volkspartei, namentlich von Bundesrat und Gemeinderat für St. Pölten Florian Krumböck. Dieser appelliert bei dieser Thematik für überparteiliche Zusammenarbeit:

"Politische Vaterschaftsnachweise interessieren defacto niemanden. Was die Menschen interessiert, ist die Umsetzung von Lösungen. Denn wir haben hier ein Pendler-Problem, das seitens der Stadtregierung nicht angegangen wird. Je mehr Gemeinderäte an einem Strang ziehen, um die SPÖ-Stadtregierung von unseren Ideen der Park&Ride-Anlagen und des Regio-LUPs zu überzeugen, desto besser. Wir werden daher einen entsprechenden Antrag einbringen, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen"

Stadt befürwortet Idee nicht

Seitens der Stadtplanung stößt der Vorschlag auf wenig Enthusiasmus:

"So lange in der Innenstadt kostenlose und ausreichende Park and Ride-Anlagen zur Verfügung stehen, würden solche Anlagen am Stadtrand ihren Zweck nicht erfüllen. Im aktuellen Generalverkehrskonzept wurden solche Überlegungen angestellt, jedoch unter anderem aufgrund der Stadtgröße wieder verworfen"


Auch zum Auspendeln wären mehr Park-And-Ride-Anlagen nicht sinnerfüllend: "Solche Anlagen ergeben insbesondere nur dann Sinn, wenn die Quell- und/oder Zieldestination schlecht mit dem ÖV versorgt sind. St. Pölten ist ein Hauptverkehrsknotenpunkt."

Bürgermeister Matthias Stadler bezweifelt die Ausnutzung solcher Parkanlagen: "

Niemand wird, nachdem er oder sie 20 Minuten mit dem Auto gefahren ist und noch einen Weg von 5 Minuten hat, sein Auto in einer P&R-Anlage abstellen, um dann mit dem Bus in die Stadt weiterzufahren. Um dies zu ändern, bräuchte es Maßnahmen wie in anderen Städten ersichtlich, etwa eine City-Maut. Hier würde die FPÖ aber wahrscheinlich wieder 'Abzocke' schreien."


Stadler appelliert ebenfalls für gute Zusammenarbeit: "

Es braucht den von SPÖ geforderten Ausbau des öffentlichen Verkehrs im niederösterreichischen Zentralraum, sowie ein klares Bekenntnis von Bund und Land zu einem damit einhergehenden S-Bahn und S-Bus-System. St. Pölten kann allein nicht den Parkdruck beseitigen, der durch eine jahrzehntelang verfehlte Verkehrspolitik im ländlichen Bereich verursacht wurde. Mit dem LUP und den Ausbauschritten in den vergangenen Jahren hat die Stadt St. Pölten ein kräftiges Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr abgegeben. Für eine, wie von uns geforderte, Weiterentwicklung des Verkehrskonzept im Zentralraum sind Bund und Land gefordert"

Andere Ansätze finden

Die Grüne Stadträtin Christina Engel-Unterberger bekräftigt die Forderung der Grünen nach einer verkehrsberuhigten Innenstadt. Dafür brauche es „Begleitmaßnahmen“ wie zum Beispiel "flächendeckende Car-Sharing-Angebote, Rad-Highways in alle Umlandgemeinden und eine Nord-Süd-Schnell-Verbindung mittels Stadt- oder Straßenbahn."
Grün-Gemeinderat Walter Heimerl-Lesnik, der Anfang des Jahres den Lehrgang zum Kommunalen Mobilitätsbeauftragten erfolgreich abgeschlossen hat, verweist beim Car-Sharing auf Wiener Neudorf: „In Wiener Neudorf steht zum Beispiel schon pro 1.000 Einwohnern ein Car-Sharing-Auto zur Verfügung. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen.“

Engel-Unterberger verweist auch auf die bisherige Verkehrspolitik der türkis-grünen Bundesregiertung: "

Es ist jetzt schon allen klar: Wir müssen verkehrspolitisch in großem Rahmen etwas verändern. Die Grünen machen das in der Bundesregierung im Rekordtempo, seit sie im Verkehrsbereich am Ruder sind. Das österreichweite Klimaticket, Ausbau der Infrastruktur und Taktverdichtungen sind spürbare Verbesserungen für Pendlerinnen und Pendler in ganz Österreich und insbesondere auch in St. Pölten. Der ÖBB-Rahmenplan 2022-2027 bringt zum Beispiel die Elektrifizierung und Verbesserung der Strecke nach Traisen und Hainfeld. Das bringt uns endlich einen großen Schritt nach vorne und macht die Bahn als Alternative zum Auto für den Süden St. Pöltens deutlich attraktiver. Neben der neuen Traisenstrecke werden auch der zweigleisige Ausbau nach Herzogenburg und der 15 Minuten-Takt nach Wien dann Realität.“

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