Sperre des Landhaustunnels: Das bringen die Schleichwege

Josef Rittner weiß, dass die Flucht auf kleine Gasserl in St. Pölten in Sachen Stau kaum Zeitersparnis bringt.
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ST. PÖLTEN (jg). Am 10. Juli ist es so weit. Im Zuge einer Generalinstandsetzung des Landhaustunnels in St. Pölten (die Bezirksblätter berichteten exklusiv) wird die Unterführung voraussichtlich bis zum 9. August für den Verkehr gesperrt. Für Autofahrer heißt das, spätestens ab dem Kreisverkehr vor dem Regierungsviertel einen anderen Weg einzuschlagen.
Entweder über die Neue Herrengasse oder über die vorgesehene Umleitung, die über die Doktor Bruno Kreisky Straße beziehungsweise über die Purkersdorfer Straße und die Traisenbrücke bis zum Kardinal Franz König Platz führt. Drei Ampeln (im Gegensatz zu einer direkt nach dem Landhaustunnel) werden hier für Verzögerungen sorgen. Wartezeiten sind vorprogrammiert, aber kann man mitunter wertvolle Sekunden auf alternativen Routen gutmachen?

"Ein paar Kilometer mehr"

"Wir haben den Riesenvorteil, dass Schulferien sind", so Josef Rittner. "So sehe ich die Baustelle nicht so problematisch, wenn die Autofahrer ein paar Kilometer mehr in Kauf nehmen." Rittner muss es wissen. Seit seinem 19. Lebensjahr ist der heute 42-jährige Chef des traditionsreichen Taxiunternehmens Rittner auf den Straßen der Landeshauptstadt unterwegs. Gemeinsam mit seinen 86 Fahrern spult er jährlich rund 1,3 Millionen Kilometer auf dem heimischen Asphalt herunter.
Mit den Extrakilometern meint Rittner die großräumige Umfahrung des gesperrten Tunnels. "Die, die in den Süden der Stadt wollen, sollten die Autobahn-Abfahrt St. Pölten Süd nehmen, und alle, die in den Norden wollen, sollten bei Pottenbrunn abfahren", sagt der Experte.

Wird sich keine Zeit ersparen

Kleinräumige Ausweichmöglichkeiten sieht Rittner nicht gegeben: "Man wird sich keine Zeit ersparen." Statt warten müsse man auf alternativen Routen die ganze Zeit fahren. "Und hier kommt der Umweltgedanke ins Spiel", sagt Rittner, "die heutigen Autos haben alle eine Start-Stop-Automatik. Da wäre es gescheit, wenn man die acht oder zehn Minuten mehr Zeit einplant, auf der Hauptroute bleibt und hier einfach mehr Ampelphasen in Kauf nimmt."
Diesen Rat hat der Taxi-208-Chef übrigens auch für leidgeplagte Pendler parat, die täglich auf der Mariazeller Straße in Richtung Innenstadt gondeln. Und: "Rücksicht nehmen und erst in die Kreuzung einfahren, wenn frei ist. Denn ist auch der Querverkehr blockiert, staut es gleich noch mehr."

Sanierungsarbeiten

Die Sanierungsarbeiten am Landhaustunnel gehen mit der Sanierung der Julius Raab Brücke sowie dem Umbau der Kreuzung am Siegfried Ludwig Platz einher. Neben dem Tunnel wird auch die Brücke von 10. Juli bis voraussichtlich 16. August jeweils freitags ab 20.30 Uhr bis montags 5 Uhr gesperrt sein.

Josef Rittner weiß, dass die Flucht auf kleine Gasserl in St. Pölten in Sachen Stau kaum Zeitersparnis bringt.

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