St. Pölten: Nachrichten aus dem Funkloch
Nicht in allen Gebieten des Bezirkes St. Pölten sind die Segnungen der Mobilfunktechnik angekommen.
ST. PÖLTEN (red). Rund um die Uhr über das Handy erreichbar und stets online – Für die meisten von uns ist das selbstverständlich. Doch trotz modernster Technik gibt es auch im Raum St. Pölten noch Menschen, die zumindest teilweise ohne Mobiltelefon auskommen müssen. Eine davon ist Martha Groissmayer. In ihrem Haus in Willersdorf bei Ober-Grafendorf sei der Empfang vor allem im Erdgeschoß schlecht. Immer wieder breche die Verbindung beim Telefonieren ab.
Schlechter Empfang
Vor allem "die Jungen" würden sich über den schlechten Empfang ärgern. "Für mich ist das kein großes Problem", sagt sie. "Ich habe ja noch ein Festnetztelefon angemeldet." In Groissmayers Küche steht sogar noch ein Wählscheibentelefon. "Viele Jugendliche kennen das heute nicht mehr", sagt sie. In Betrieb ist das alte Telefon allerdings schon seit 20 Jahren nicht mehr.
Funklöcher im Loicher Tal
Die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH weist auf einer interaktiven Karte im Internet sogenannte Funklöcher unter anderem in St. Pölten hinter dem Stadtwald und im Bereich der HTL, in Brand-Laaben, in Inzersdorf-Getzersdorf und in Loich aus (siehe Karte und Infobox).
In Loich etwa setzte man sich mit Unterschriften dafür ein, dass der Sendemast auf den technologisch neuesten Stand gebracht wurde und somit auch internetfähig ist. "Ich bin sehr darum bemüht, dass auch entlegene Gebiete versorgt werden", sagt Bürgermeister Anton Grubner. Da das Loicher Tal eng sei und es einige Funklöcher gebe, habe Gruber mit Technikern schon Standorte für Sender besichtigt. Ein neuer Mast sei laut den Providern aufgrund der Einwohnerzahl aber nicht wirtschaftlich, so Grubner.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die wirtschaftliche Bedeutung aus anderer Sicht betont auch die Stadt St. Pölten: "Immer wieder werden Ausbaupläne von den verschiedenen Providern übermittelt", heißt es auf Anfrage. "Die Stadt unterstützt diese Vorhaben, weil eine gute Netzabdeckung für den Wirtschaftsstandort St. Pölten wichtig ist."
Aber nicht überall stoßen Ausbaupläne auf Befürwortung. In Wetzmannsthal in der Gemeinde Inzersdorf-Getzersdorf etwa gab es ein Funkloch. Gegen einen neuen Sendemasten wurde bis hinauf zum Volksanwalt protestiert. "Der Mast wurde trotzdem aufgestellt. Heute ist die Versorgung dort besser. Ich weiß aber nicht, ob das an dem neuen Masten liegt oder die Versorgung grundsätzlich besser geworden ist", so Bürgermeister Ewald Gorth.
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