St. Pölten

Verein unterstützt Menschen in Not

Familien und Einzelpersonen können rasch unverschuldet in Notlagen geraten. Ein Verein unterstützt sie.

ST. PÖLTEN. Für alle Menschen in schwierigen Situationen da zu sein, genau das nimmt sich der Verein "Menschen in Not - Engel helfen" vor. Die Vereinsmitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrer privaten Zeit Personen und Familien, die es unverschuldet sehr schwer haben, zu unterstützen.  

Standort in St. Pölten

"Die Shopping Promenade St.Pölten unterstützt uns selbst in dieser schweren Zeit mit einer gratis Geschäftsfläche wo wir Bücher zu Geld machen um Miete Strom oder Lebensmittel zu finanzieren. Es wäre mehr als großartig wenn gerade jetzt die Menschen Bescheid wissen wohin sie sich wenden können.", so Obfrau Sabine Häupl. Momentan muss aufgrund des Lockdowns das Geschäft geschlossen bleiben, jedoch wir bereits nach einer anderen Lösung mittels Onlineverkauf gesucht. "In der Zeit bringen uns auch viele Menschen Babysachen,Spielsachen,Taschen,Rucksäcke und Bücher für groß und Klein. Für das Vertrauen der Promenade, für diese großartige Unterstützung werde ich mein ganzes Leben dankbar sein. Und mir ist es auch wichtig das alle wissen das uns umsonst unter die Arme gegriffen wird.", so die Obfrau.

Die Entstehung

"Mein Leben verlief leider alles andere als geplant. Ich wurde sehr krank und mir wurde bewusst gemacht das nichts mehr so wird wie es war. Ich hatte 2 Jobs im Verkauf und im Außendienst, verdiente gut aber von heute auf morgen musste ich dies gegen die Pension tauschen. Es dauerte sehr lang bis ich damit klar kam aber sobald ich dachte das es eh besser wird hat mich die Wahrheit zurück auf den Boden geschleudert.Und als ob es nicht reichen würde musste mein Partner mehrfach operiert werden. Es ist alles andere als einfach wenn man von heute auf morgen alles verliert. Man kann nichts dafür aber wen interessiert es? Wir erhielten sehr viel Ablehnung aber das hat uns zu den Menschen gemacht die wir heute sind.", so Häupl. Und daraus entstand schlußendlich der Verein. "Ich hab mir ewig geschworen das wenn es uns wieder besser geht, bzw wir wieder auf die Beine kommen das wir dort helfen wo wir helfen können." So entstand schlussendlich der Verein, ein weiterer ausschlaggebender Punkt war auch ein Erlebnis in einer Social-Media Gruppe. 

Facebook-Gruppen
In Facebook gibt es diverse Gruppen wo Menschen Sachen verschenken. "Oft sind die Menschen die diese Sachen dringend brauchen können so verzweifelt das sie emotional werden und ihr Herz öffnen indem sie alles erzählen was bei ihnen los ist. Es gab einen Moment wo Babynahrung verschenkt wurde. Eine Mutter brauchte dies sehr dringend für ihr Baby aber eine junge Frau betonte immer wieder wie gern sie das isst und das sie zuerst da war. Ich war wütend und traurig über diese sinnlose Aktion und fing an mit der völlig fertigen Mutter privat zu schreiben. Ich gab ihr Telefonnummern aber auch Adressen wo sie einen Antrag hinschicken kann und habe die Wochen darauf alle Sorgen u Probleme mit ihr bewältigt nachdem ihr Partner gestorben ist.", so die Obfrau. "Diese Ereignisse, die Gier in diesen Gruppen hat sich so oft wiederholt das ich für mich beschloss eine eigene Gruppe zu öffnen.Eine Gruppe wo denen geholfen wird die wirklich unverschuldet in eine Notlage gekommen sind aber leider durch ein Raster fallen und daher kaum bis keine Hilfe bekommen. Es war Wahnsinn als nach und nach Mitglieder kamen die helfen suchten.Ich half bei Anträgen oder Telefonaten und wenn es mir möglich war dann ging ich sogar mit auf die Ämter. In der größten Not wurde in der Gruppe ein Aufruf gemacht wo Spender mit Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel oder mit Einkaufsgutscheinen helfen konnten."

Die Projekte

Vieles konnte der Verein bereits leisten. "Es kamen aber dann auch größere Probleme wie behindertengerechte Umbauten oder dringend benötigte medizinische Beihilfen. Zum Beispiel für ein Mädchen mit den Glasknochen wo danach ein Treppenlift ,ein Badezimmer u sonstige wichtige Umbauten finanziert werden konnte. Viele Menschen glauben oft das alles gedeckt ist und das da eh geholfen wird. So ist es leider nicht immer ,wo wir wieder beim "Raster" sind. Sobald ein Gehalt reinkommt wird man anders berechnet. Jedoch wird nicht wirklich geschaut was über bleibt wenn alle Fixkosten usw bezahlt sind. Viele Menschen habe in dieser schweren Zeit gar keine Kraft für Anträge während sie nach schweren Operationen oder Chemos mit den Nebenwirkungen kämpfen. Die Betroffenen waren immer sehr dankbar für jegliche Hilfe & Unterstützung. Ich merkte einfach immer mehr das ich meine Erfahrung weitergeben kann und Menschen helfen kann die sich verlassen fühlen."

Einsatzgebiete

Der Verein ist für Familien in ganz Österreich unterwegs. Die meisten Einsatzgebiete sind Niederösterreich,Wien,Burgenland, Steiermark und Oberösterreich. Nicht nur Personen in Not fragen die helfenden Engel an, sondern auch Sozialeinrichtungen, Jugendämter und Gemeinden fragen beim Verein um Unterstützung an. Worum geht es bei den meisten Fällen? "Oft geht es um Pensionisten die keinen Strom/Warmwasser habenIhr Kühlschrank ist oft leer u sie schwärmen dir von einer warmen Mahlzeit vor. Oder Betroffene sind mit der Miete im Rückstand sind oder auch Familien in denen es einen schweren Schicksalsschlag gab und nicht mehr weiterwissen. Vom Bankkaufmann, bis zum Obdachlosen. Es kann von heute auf morgen jeden treffen"

Das Team

Der Verein versucht für alle da zu sein. "Denn mittlerweile habe ich tolle Helfer die mich unterstützen! Die meisten von uns wissen wie es ist wenn von heute auf morgen einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Daher würden wir nie jemanden für seine Situation verurteilen.", so Häupl. Gemeinsam ist doch alles viel einfacher. Vor allem mit Kathrin Schindlegger, Birgitt Baumgartner, Manfred Doppler,Irene Haiden. "Sie haben den Verein mit aufgebaut und sind wahre Engel auf Erden."

Auch Firmen unterstützen den Verein, sowie die Firma blubb-kanal aus Wilhelmsburg, die 1500 Euro für Menschen in Not spendete. "Mittlerweile sind es fast 5.000 wertvolle Mitglieder dabei die tatkräftig mithelfen sobald ich sie um Unterstützung bitte. Es wurde nur dann so viel und viele wollten spenden .Somit wurde entschieden einem Verein zu gründen", so Sabine Häupl.

Hilfe für Obdachlose

Nicht nur Familien wird geholfen, sondern auch Obdachlosen. "In meiner Zeit konnte ich auch schon Obdachlose kennenlernen. Es dauert oft lange bis sie vertrauen haben da viele von ihnen total mit der Gesellschaft abgeschlossen haben. Wenn man dann erfährt was in ihrem Leben passiert ist wundert es oft keinen. Leider werden sie oft als Alkoholiker oder Drogenabhängige abgestempelt. Sie werden oft bespuckt oder beschimpft wenn sie um 50cent fragen weil sie könnten doch arbeiten gehen.", so die Obfrau. "Uns wurden oft schon Sozialwohnungen zugesagt die sie dann doch nicht bekamen.Da mussten dann schon Notfallpläne herhalten da wir wussten das sie den Winter draußen nicht überleben." Die Obfrau freut sich jedes Mal, wenn sie weiß, dass diese Menschen im Warmen endlich wohnen können. "Man ist dann schon stolz aber begleitet sie trotzdem noch ein Stück damit sie beim ersten Problem nicht gleicht die Nerven wegwerfen. Aber die meisten nehmen die Chance wahr und freuen sich über neue Freundschaften, eine Arbeit und vor allem krankenversichert zu sein." Auch die Coronazeit setz den Obdachlosen zu, sind einsamer und die Schlafplätze in Obdachlosenheimen wurden minimiert. "Letztes Jahr halfen wir wieder einem Mann der in eine kleine Wohnung zog. Es schien alles so perfekt.Doch aufgrund von Corona bekam er die Stelle als Koch nicht und somit auch weniger Geld. Wir suchen daher gerade mit Hochdruck wieder etwas anderes da es nicht mehr leistbar ist. Er gibt sich die Schuld obwohl er nichts dafür kann.Wir sind sehr stolz auf ihn und hoffen das wir das gemeinsam hinbekommen. Mit einer kleinen geförderten Wohnung und einem neuen Start ins Berufsleben. Natürlich bekommt auch unser Verein den Lockdown voll zu spüren.Wir können nur auf Spenden hoffen damit wir gerade jetzt wo es vielen nicht gut geht ,helfen können.", berichtet sie.

Mehr Informationen zum Verein finden Sie hier.