Gerald Huber-Weiderbauer
Vom Kassettenkind zum Vollblutmusiker
Der St. Pöltner Musiker Gerald Huber-Weiderbauer erzählt über seine Jugend. Was hat sich bis heute verändert?
ST. PÖLTEN (pw). Vom Hippie bis zum Youtube-Star: Jede Generation prägt die Gesellschaft. Mit der Ausstellung „Meine Jugend – Deine Jugend: Eine Generation schreibt Geschichte“ stellt das Museum NÖ die Trends der Jugendkulturen gegenüber. Der Musiker und Mitbegründer von Bauchklang, Gerald Huber-Weiderbauer (Jahrgang 1975), nahm den Ausstellungsbesuch zum Anlass für eine Reise zurück in seine eigene Jugend.
BEZIRKSBLÄTTER: Was hat Sie in Ihrer Jugend am meisten beeinflusst? Hatten Sie Vorbilder oder Stars?
GERALD HUBER-WEIDERBAUER: Die Beatles waren zu meiner Zeit ziemlich uncool. Bei mir war es ganz klar die Musik. Seit ich denken und fühlen kann. Und Freunde. Ähnliche musikalische Vorlieben waren ein Thema, aber einen meiner besten Freunde hab ich beim Ministrieren kennengelernt.
Jugendliche hatten schon immer ihre eigene Sprache. Kommt man da als Erwachsener noch mit?
Bei mir war es „urcool“. „Voll“ sagten eher die Wiener Jugendlichen, das sagt man bei uns nicht. „Fett“ kenn ich schon auch.
Wie stehen Sie zu Tattoos? Kommt das für Sie infrage?
Ich hatte immer das Problem, dass ich nicht das richtige Motiv gefunden habe, das ich auch noch mit 60, 70 oder 80 Jahren tragen will. Man verändert sich halt.
Das erste Auto oder Moped ist oft ein einschneidendes Erlebnis. Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Fahrzeug?
Bei mir war es eine Puch DS, mit der bin ich immer am Bergbauernhof eines Freundes herumgefahren. Damals durfte man mit 14, 15 Jahren fahren. Das war super. Und später hatte ich einen Ford Escort mit Heckspoiler und Alufelgen. Der war sehr günstig und hat mein schüchternes Image aufpoliert.
Wie kann man sich das Jugendzimmer von Gerald Huber-Weiderbauer vorstellen? Alles vollgestopft mit Schallplatten?
Schallplatten hatte ich nie, aber jetzt beginne ich, sie zu sammeln. Ich war ein richtiges Kassettenkind. Ich habe extrem viele Kassetten überspielt. Aber wir hatten eine relativ kleine Wohnung und ich musste sehr lang das Zimmer mit meiner Schwester teilen. Sie musste immer meine Musik mithören. Aber sie hat hoffentlich im Endeffekt davon profitiert.
Sport und Bewegung hat für junge Leute einen sehr hohen Stellenwert. War das in Ihrer Jugend auch so?
Ich bin sehr viel Rad gefahren, wir waren generell häufig draußen. Die anderen Kids in der Siedlung waren alle ein bissl älter als ich, deswegen war ich immer der Crashtest-Dummy. Ich bin immer als Erster über die selbstgebauten Schanzen gesprungen. Das erste Mal, wie ich auf Ski gestanden bin, bin ich auch über die Schanze gefahren. Ich wollte sehr lang Stuntman werden.
Was wäre Ihre Botschaft an die heutige Jugend?
Glaub an dich.
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