1-2-3-Klimaticket
Klimaticket kommt im Dezember auch für Niederösterreicher
23. August, 10 Uhr:
Neue Stellungnahme von NÖs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko:
Um die Verunsicherung und Aufregung unter den Pendlerinnen und Pendlern zu adressieren, hat LR Schleritzko noch eine klare Botschaft zu den Verhandlungen rund um das Klimaticket:
„Stand heute können wir sagen: Die Einführung des Klimatickets in allen Stufen im Dezember war und ist realistisch. Das wissen auch alle Verhandlerinnen und Verhandler im Bund und in den Ländern.“
Damit wird aber auch klar: Die aktuelle Aufregung dreht sich um nur rund 50 Tage. Der Landesrat hat auch den Verkehrsverbund beauftragt, den Rechtsstreit mit den Ministeriums-Juristen über die Frage, wo das Gewessler-Ticket Gültigkeit hat, zu belassen. „Statt Rechtsgutachter damit zu beschäftigen, wer nun wo mit welchem Ticket fahren darf, sollte man im Ministerium und dem Verkehrsverbund Tag und Nacht an einer Einigung arbeiten. Auch, wenn es hier ein Foulspiel während laufender Verhandlungen gab, muss jetzt weitergearbeitet werden. Alles andere versteht niemand.“
Klimaticket kommt: Aber nicht für Niederösterreicher
+++18. August, 15.40 Uhr+++
Seit langem wird davon gesprochen und heute war es endlich soweit: Ja zum Klimaticket. Die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler hat heute den Start des 1-2-3-Klimatickets für 26. Oktober 2021 bestätigt. Für ganz Österreich - bis auf Niederösterreich, Burgenland & Wien.
NÖ. Am Nationalfeiertag ist es soweit: Am 26. Oktober startet das Klimaticket. Doch vorerst in abgespeckter Form und als "KlimaTicket Now". Denn in drei Bundesländern gibt es noch keine Einigung. Details zum neuen Ticket wurden am Mittwoch von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP) und Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) in Linz vorgestellt.
Stimmen aus den Parteien
Helga Krismer von den Grünen, NÖ
Die Verkehrsverbünde von sechs Bundesländern bieten mit den ÖBB und der Westbahn ab dem Nationalfeiertag das Klimaticket österreichweit an. Dies wurde heute von Klimaministerin Leonore Gewessler im Beisein von LH Stelzer bekannt gegeben.
„Jeder Kilometer per Bahn hilft uns gegen die Klimakrise. Es ist sehr beschämend, dass LH Mikl-Leitner die Notwendigkeit nicht sieht und Niederösterreicher*innen aufs Abstellgleis stellt. Das Klimaticket ist auch eine wichtige ökosoziale Maßnahme, weil es damit erstmals ein günstiges Öffi-Ticket für ganz Österreich gibt“, so die Grüne Landessprecherin Helga Krismer.
Bis zum 26. Oktober hat die ÖVP Niederösterreich noch Zeit, die Bürger*innen gleich mit jenen aus sechs anderen Bundesländern zu behandeln. Es geht in Niederösterreich um das Angebot im VOR (Verkehrsverbund Ostregion, Wien-Niederösterreich-Burgenland) und damit vor allem um die große Bus-Flotte und die NÖVOG bzw. die Badener Bahn und in Wien um das gesamte U-Bahnnetz.
„Ich erwarte mir, dass es noch diesen Herbst zu einer Lösung kommt. Die meisten Menschen leben im VOR, wo auch die meisten Kilometer gefahren werden. „Günstiger öffentlicher Verkehr ist angesichts der Wetterkapriolen ein politisches Pflichtthema. Das Aufräumen der Katastrophen kostet uns mehr als die Förderung von Bund und Länder für günstige Öffi-Fahrten. Kostenwahrheit in der Klimakrise muss heute anders gerechnet werden“, so Krismer abschließend.
Gerhard Razborcan von SPÖ, NÖ
„Dass Niederösterreich bei der Umsetzung des österreichweiten 1-2-3-Tickets nicht mit an Bord ist, war leider abzusehen. ÖVP-Verkehrslandesrat Schleritzko hat seine Prioritäten augenscheinlich in anderen Bereichen – die Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs gehört hier jedenfalls bestimmt nicht dazu! Dass das österreichweite 1-2-3-Ticket nun mit 26. Oktober in Umsetzung kommt, ist ein erster positiver Schritt in die richtige Richtung! Weitere müssen in naher Zukunft folgen, um für PendlerInnen tatsächlich eine Entlastung zu schaffen! Wenn Landesrat Schleritzko und das Land Niederösterreich weiter in der Pendeluhr schlafen, werden wir zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Bahnsteig weiter alleine dastehen und auch die Abfahrt beim 2-Euro-Ticket sowie 1-Euro-Ticket verpassen!“
Verkehrssprecherin der NEOS: Edith Kollermann
„Es ist enttäuschend, dass Niederösterreich trotz monatelanger Verhandlungen einer österreichweiten Lösung im Weg steht und vorerst nur das 3er-Ticket eingeführt wird. Das bedeutet nämlich, dass es für die Mehrheit der Pendlerinnen und Pendler, insbesondere für jene im Wiener Umland, keine Verbesserung bringt. Wir hätten uns als Zwischenlösung eine Ausweitung der Kernzone auf das Wiener Umland gewünscht, um auch den Pendlerinnen und Pendlern ein kostengünstiges Ticket anbieten zu können und so den Umstieg auf klimaschonende Öffis zu erleichtern.“
Anbei finden Sie eine Stellungnahme von NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP)
„Wir haben über den Sommer gute Gespräche geführt und sind uns in wichtigen Fragen näher gekommen. Aber: Wir sind noch nicht am Ziel. Die größte Tarifreform aller Zeiten muss auf allen Tarifstufen finanziell und organisatorisch gut durchdacht sein. Das gilt gerade für die Ost-Region als wichtigste Pendler-Region Österreichs. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir, gemeinsam mit den Partnern in Wien und dem Burgenland, in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Übereinkunft mit dem Verkehrsministerium kommen werden.“
Verkehrsprecher der FPÖ Dieter Dorner mit seinem Statement
„Es ist eine Sauerei, dass Niederösterreich beim Start nicht mit an Bord ist und die ÖVP schon wieder blockiert. Immerhin wird das 1-2-3 Ticket aus Bundesmitteln finanziert, also bezahlen das auch alle niederösterreichischen Pendler, die nur leider nichts davon haben. Die ÖVP NÖ soll endlich in die Gänge kommen, damit der öffentliche Verkehr attraktiver wird."
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