Kunstturnen
Top 10 bei den Staatsmeisterschaften im Kunstturnen
TULLNERBACH, EGG | Die 74. Österreichischen Staatsmeisterschaften im Kunstturnen konnten als behördlich genehmigtes Spitzensportevent inmitten des November-Lockdowns unter strengen Auflagen erfolgreich über die Bühne gebracht werden. Die beiden Tullnerbacher Turngeschwister Marie und Martin Wolf konnten sich auch heuer, trotz widriger und nicht konkurrenzfähiger Trainingsbedingungen, für dieses nationale Spitzenevent qualifizieren und mit dem NÖ Landeskader nach Vorarlberg reisen.
Platz 9 am Gerät Sprung
So hatte sich die 16-jährige Marie Wolf ihren Einstand in der höchsten, der Eliteklasse (internationale Seniorenklasse) nicht vorgestellt. Normalerweise gibt es zahlreiche Wettkämpfe im Vorfeld, um letztlich auf der Staatsmeisterschaft gegen die Elite anzutreten. Das fiel 2020 aus, die junge Turnerin musste sich ein Jahr nach ihrem letzten Wettkampf in Malta direkt mit neuen Übungen der Konkurrenz stellen. Dementsprechend niedrig war die Erwartung und hoch die Nervosität. Die junge Turnerin wuchs jedoch über sich hinaus und zeigte mit einem Tsukahara und einem Yurchenko ihre Qualität. Während der erste Sprung punktegleich von Schwierigkeit und Ausführung mit der olympiaqualifizierten Hämmerle scorte, musste sie im zweiten Sprung einen Sturz hinnehmen, der den finalrelevanten Durchschnittswert drückte. Die Turnerin nahm es gelassen, "ich wusste, dass er noch nicht so stabil war, aber ich wollte zeigen, was ich drauf habe, der Rest kommt noch, ich bin voll motiviert weil ich jetzt einen kleinen Traum bereits erfüllt habe, ich habe nach 10 Jahren Training die internationale Eliteklasse in einem der schwierigsten Sportarten der Welt erreicht".
Bruder Martin (14) musste den Wettkampf als Zwischenstand werten. Der im September ins BORGL St. Pölten eingestiegene Turner ist gerade dabei seine Küren an den sechs Geräten massiv aufzuwerten und arbeitet parallel an vielen neuen Elementen, die noch nicht wettkampfreif sind. Der Fokus liegt auf der nächsten Saison. Einige beschloss er mit Trainer Zelaya jedoch bereits jetzt zu testen und ging auf Risiko. So gelang dann etwa leider der Doppelsalto vorwärts am Boden doch nicht, aufgrund der kurzfristigen Umstellung der Übungszusammensetzung vergass er Elemente zu zeigen, was hohe Strafabzüge brachte. Teils entmutigt verzichtete er dann darauf, am Sprung doch ein höherwertiges Element zu zeigen und musste dennoch einen Sturz verzeichnen. "Gerade Sprung und Boden sind seine stärksten Geräte, hier wären jetzt bereits Finali drinnen gewesen", weiß sein Trainer Prof. Guido Zelaya vom LLZT. "Es ist ok, ich bin auf einem guten Weg, habe jetzt endlich an allen Geräten eine vollständige Juniorenkür, auf die ich aufbauen kann. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Schritt, das ist ein "Flieger" (Flugelement) am Reck" fasst der Junior zusammen.
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