AMS St. Pölten
Coronakrise trifft Arbeitsmarkt hart

Thomas Pop im Gespräch über das vergangen Jahr. | Foto: AMS
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Durch die Coronakrise und Lockdowns verloren viele Menschen im Bezirk St. Pölten ihre Arbeitsplätze.

BEZIRK ST. PÖLTEN (pa). Die Bezirksblätter waren im Gespräch mit AMS St.Pölten-Bezirksstellenleiter Thomas Pop und sprachen mit ihm über den Rückblick und Zukunftsaussichten am Arbeitsmarkt. 

BEZIRKSBLÄTTER: Wie ist Ihr Arbeitsmarkt- Rückblick auf das Jahr 2020?
THOMAS POP: "Eckdaten zum Arbeitsmarkt im Jahr 2020 für den Bezirk St. Pölten - Corona-Krise trifft sämtliche Bereiche - während wir im vergangenen Jahr im Bezirk den niedrigsten Bestand an arbeitslosen Personen seit sechs Jahren vermelden konnten, waren wir 2020 mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit quer durch alle Branchen und Berufsgruppen konfrontiert. Betroffen von Jobverlust waren Personen aller Altersgruppen, Jugendliche wie Ältere und Frauen ebenso wie Männer.

Bestand an arbeitslosen Personen gegenüber dem Vorjahr um etwa 29% gestiegen: im Jahresdurchschnitt 2020 werden voraussichtlich 8.200 Personen arbeitslos gewesen sein. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einem Zuwachs von 29%.

Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit bei der Altersgruppe Älter 50+ steigt 2020 im Vorjahresvergleich voraussichtlich um 19% auf 2.845 Personen (+452).

Anstieg der Arbeitslosigkeit unabhängig von Geschlecht und Qualifizierungsgrad - mit durchschnittlich 3.700 jobsuchenden Frauen beträgt der Zuwachs in dieser Personengruppe gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich 32%, während jahresdurchschnittlich 4.400 Männer (+26%, +922) beim AMS St. Pölten arbeitslos gemeldet waren.

Die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne abgeschlossene Ausbildung wird sich in unserem Bezirk im Gesamtjahr um etwa 28% gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Die Zahl der arbeitslosen Personen mit Lehrabschluss ist im Vergleich zu 2019 um ebenfalls 28% angestiegen."

BEZIRKSBLÄTTER: Wie sieht Ihr Zukunftsblick für 2021 aus?
THOMAS POP: "Zahl der arbeitslosen Personen und der Langzeitarbeitslosen wird steigen - im Bezirk St. Pölten verzeichnen wir zum Jahresende einen voraussichtlichen Anstieg bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen um 13% (knapp über 1.400). Damit ist etwa bereits jeder 5. Arbeitslose, der vom AMS St. Pölten betreut wird, zumindest ein Jahr auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir im kommen Jahr weiterhin eine steigende Zahl an langzeitarbeitslosen Personen. Eine rasche und konsequente Vermittlung Jobsuchender ist das zentrale Instrument, um einen weiteren Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen.

Das Jahr 2020 hat den St. Pöltener Arbeitsmarkt (gesamte Bezirk) mit all seinen Akteuren vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt, die es jetzt zu bewältigen gilt. Auf Grund der Experten-Prognosen für 2021 erwarten wir einen weiteren Anstieg Arbeitslosigkeit der zum Teil noch der Saisonarbeitslosigkeit geschuldet ist und zum anderen Teil zu erwartender Insolvenzen - Betriebsschließungen zuzuordnen sein wird.

Mit der Vermittlungsoffensive des AMS werden wir dafür sorgen, dass unsere Kundinnen und Kunden rasch wieder einen neuen Job finden. Für Personen, denen ein rascher Einstieg ins Berufsleben nicht gelingt und damit Betriebe die Fachkräfte bekommen, die sie benötigen, halten wir außerdem ein Qualifizierungspaket bereit, das auf die Region abgestimmt ist und die Besonderheiten des Arbeitsmarktes im Bezirk St. Pölten berücksichtigt. "

BEZIRKSBLÄTTER: Gibt es verstärkte Angebote für Arbeitslose, um wieder in das Berufsleben einzusteigen trotz Corona?
THOMAS POP: "Diese Qualifizierungsoffensive, die derzeit noch in der Planungsphase "steckt", werden wir im 1. Quartal 2021 starten - verstärkt werden die Qualifizierungen in den Bereichen Technik und Gesundheit. Wir wollen das Ausbildungsangebot aber auch um neue zukunftsweisende Themen anreichern und den arbeitslosen Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellen - zum Beispiel: Schweißen, Kunststoff-Spritzgusstechnik, Arbeitssicherheit für TechnikerInnen, Kälteanlagentechnik, Industrierobotik und Fertigungscontrolling sowie IT Security oder Robotik. "

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