Bierbauch-Räuber geschnappt: Penny-Überfälle im Raum St. Pölten geklärt
Der vorbestrafte 49-jährige Mann aus Krems soll die Überfälle auf die Penny-Märkte in Prinzersdorf, Krems, Herzogenburg und Neulengbach verübt haben.
ST. PÖLTEN (red). Die Veröffentlichungen von Bildern des Bierbauch-Räubers nach dessen jüngsten Überfall auf den Penny-Supermarkt in Neulengbach führten zum Erfolg: Aufgrund von Zeugenbefragungen, Fahrzeugüberprüfungen und diversen Hinweisen gelangte ein wegen Bankraubes einschlägig vorbestrafter 49-Jähriger aus Krems in den Fokus der Ermittlungen. Nachdem auch eine Leihwagenfirma eruiert werden konnte, bei der sich der Verdächtige einen Pkw angemietet hatte, wurden die Fahndungsmaßnahmen auf dieses Fahrzeug konzentriert.
Nach Überfall festgenommen
Der Verdächtige konnte schließlich am vergangenen Montag von Beamten des Landeskriminalamtes, Ermittlungsbereich Raub, gemeinsam mit Kräften aus St. Pölten, Stockerau und der Kriminaldienstgruppe Krems im Nahbereich der Leihwagenfirma in Krems gesichtet und angehalten werden. Im Fahrzeug konnten noch diverse Raubutensilien festgestellt werden, weshalb der Beschuldigte in weiterer Folge von Beamten der Raubgruppe aus eigenem Antrieb festgenommen wurde.
Bei den anschließenden Durchsuchungen durch die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes NÖ konnten noch die echte und halbgeladene Tatwaffe, Maskierung, Tatkleidung, sowie Fesselungsmaterial und die Raubbeute nach dem Überfall auf den Penny Markt in Neulengbach aufgefunden und sichergestellt werden.
Mann laut Polizei geständig
Im Zuge der Einvernahme des beschäftigungslosen Beschuldigten durch Beamte der Raubgruppe des Landeskriminalamtes NÖ soll sich der Mann geständig gezeigt haben, vier bewaffnete Raubüberfälle auf die Penny-Märkte in Prinzersdorf im August 2014, in Krems am 17. November 2015, in Herzogenburg am 14. März und in Neulengbach am 27. Juni verübt zu haben.
Die Vorgangsweise bei den Überfällen war stets die gleiche: Kurz vor Geschäftsöffnung oder unmittelbar nach Geschäftsschluss betrat er die Märkte, bedrohte die noch alleine anwesenden Angestellten mit einer Faustfeuerwaffe und forderte die Herausgabe der Tageslosungen. Die Tresore öffnete er auf brutale Art mit mitgebrachten Werkzeugen (Stemmeisen, Fäustel etc). Danach fesselte er die Angestellten mit Kabelbindern oder Klebebändern bzw. sperrte die Opfer in Kühl- oder Umkleideräume der Filialen ein. Die Opfer erlitten durch die brutale Vorgangsweise des Täters einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.
Motiv: Schulden
Als Motiv nannte der Mann laut Polizei seine ständigen finanziellen Schwierigkeiten aufgrund von Kreditschulden, welche sich seit seiner Haftentlassung im Jahre 2010 angehäuft hätten. Die Tatwaffe will er von einem bereits verstorbenen Ex-Mithäftling bekommen haben. Der Beschuldigte wird in das Gefangenenhaus des Landesgerichtes St. Pölten eingeliefert.
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