St. Pölten sagt "Nein" zum Nikolaus-Hausverbot
Der Nikolaus-Besuch im Kindergarten wird stark kritisiert - Mehrheit ist für den Erhalt der Tradition.
BEZIRK ST. PÖLTEN. Wintermarkt statt Christkindlmarkt, Lichterlfest statt Martinsfeier. Religiöse Bräuche stehen immer öfter im Zentrum der Kritik. Besonders an Schulen und Kindergärten sorgt das Thema für Aufregung. Wir haben Kindergärten im Bezirk St. Pölten befragt, ob der Nikolaus „Hausverbot“ bekommt oder weiter Geschenke bringen darf.
Tradition erhalten
Die Bezirksblätter fragten im NÖ Landeskindergarten Ober-Grafendorf nach, wie und ob dort die Tradition des Nikolaus gelebt bzw. gefeiert wird. Kindergartenleiterin Helga Ziegelwagner dazu: "Ja, der Nikolaus kommt zu uns. Den NÖ Landeskindergärten ist es wichtig, die Tradition zu erhalten und weiterzugeben. Zudem ist der Nikolaus den Pädagogen dabei hilfreich, bestimmte Werte den Kindern zu vermitteln. Bei den Vorbereitungen zum Fest lieben es die Kinder, sich selbst als Nikolaus zu verkleiden und sie beschenken sich gegenseitig mit Nüssen. Es werden auch die Lieder, welche wir alle aus unserer Kindheit kennen, gesungen. Wichtig ist es uns auch, dass die Kinder das Nikolaus-Spiel angstfrei kennenlernen."
Natürlich darf das altbekannte Sackerl mit den kleinen Präsenten wie Äpfel, Mandarinen, Nüsse und einem kleinen Schoko-Nikolaus nicht fehlen. "Das Besondere ist der Duft der Nikolaus-Sackerl. Dies erlebt man nur, wenn man es zum ersten Mal öffnet. Uns ist es wichtig, dass sich die Kinder später einmal an genau diesen Moment erinnern."
"Unsere" Bräuche pflegen
Egal wo man sich umhört, ob im Pielachtal, direkt in St. Pölten oder in der Umgebung der Landeshauptstadt, jeder schwärmt uns von seinen Kindheitserinnerungen mit dem bärtigen Mann vor. So zum Beispiel Florian Müller, der uns erzählt: "In unserem Kindergarten hat sich der Nikolo immer vor den Kindern kostümiert. Das fand ich eine gute Idee." Auch Renate Böhm findet es immer wieder schön, wenn "die Kinder und Enkelkinder mit funkelnden Augen auf den Nikolo warten".
Die Karlstettnerin Tamara Hübner-Hölbl hat sich als Kind ebenfalls "wie narrisch" auf den 6. Dezember gefreut. Sonja König meint zu der Thematik: "In der heutigen Zeit ist es ganz wichtig, mit den Kindern unsere Bräuche zu pflegen."
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