Im Drogenrausch: 32-Jähriger tötete beinahe seine Mutter

Richterin Doris Wais-Pfeffer | Foto: Probst
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ST. PÖLTEN (ip). Eine sekundenschnelle, verheerende Wirkung zeigte die Einnahme einer Drogensubstanz, die einen 32-Jährigen aus St. Pölten am 26. Juli 2017 beinahe zum Mörder werden ließ. Mit unvorstellbarer Wucht drosch der Mann auf den Kopf seiner am Boden liegenden Mutter ein, die dabei schwerste, auch lebensbedrohliche Verletzungen erlitt.
Die Anklage hätte „Mordversuch“ gelautet, mit einer Strafdrohung, die den Mann lebenslänglich ins Gefängnis bringen hätte können, wäre er nicht durch seinen Alkohol- und Drogenkonsum derart berauscht gewesen, dass er zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig war.

5.000 Euro Schmerzensgeld

Staatsanwalt Michael Lindenbauer ging im Prozess daher von einer Straftat im Zustand voller Berauschung aus, wofür bis zu drei Jahren Haft vorgesehen sind. Richterin Doris Wais-Pfeffer verurteilte den St. Pöltner schließlich zu 18 Monaten Haft und wies ihn in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher ein. Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz erhielt für ihre Mandantin den Zuspruch von 5.000 Euro Schmerzensgeld (rechtskräftig).
„Er war komplett von Sinnen“, beschrieb ein Nachbar, in dessen Haus der Beschuldigte ein „weißes Pulver“ durch die Nase aufzog und sich unmittelbar danach übergab. Zunächst sei er euphorisch geworden und habe sich nackt ausgezogen. Als der Nachbar ihn schärfer ansprach und los werden wollte, wurde der „Gast“ so aggressiv, dass er selbst auf die Straße flüchtete. Nachdem der Mann noch sein Küchenfenster eingeschlagen hatte, machte er sich nackt auf den Weg nach Hause.

Drogenkonsum seit dem 12. Lebensjahr

Während der Vater die Kleidung seines blutenden Sohnes zunächst im Garten suchte, attackierte dieser seine Mutter. Er kniete, laut Aussage des Vaters, auf ihr und schlug immer wieder zu. Selbst als Notarzt und Sanitäter sich bereits um die Frau kümmerten, sprang der, zuvor auf den Boden gekippte, unansprechbare Sohn plötzlich auf und versuchte neuerlich auf seine Mutter loszugehen.
„Ich werde sicher nie wieder etwas angreifen“, erklärte der Beschuldigte. An den Exzess selbst habe er keine Erinnerung, bekenne sich, laut Verteidiger Martin Brandstetter, jedoch schuldig und akzeptiere die Forderungen seines Opfers.
Wie ein Drogenexperte im Prozess ausführte, wurden im Blut des Betroffenen unter anderem Alkohol und Cannabis vor allem auch eine Substanz gefunden, die erst im Sommer dieses Jahres medizinisch erfasst worden war. Es gebe jährlich etwa 60 neue Substanzen mit halluzinogener Wirkung, die nur allzu leicht etwa über das Darknet zu erwerben seien. Nicht nur eine Überdosierung, wie sie in diesem Fall vorliegen dürfte, könne zu einer völligen Veränderung der Wahrnehmung bis zum Horrortrip führen.
Gerichtspsychiater Dietmar Jünger legte eine Anstaltseinweisung nahe. Der Betroffene konsumiere seit seinem 12. Lebensjahr Drogen. Es sei daher mit einem Rückfall zu rechnen, mit dem entsprechende Gefahren einhergehen könnten.

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