Professor Hans Ströbitzer verstorben
Der angesehene und bekannte Publizist Hans Ströbitzer verstarb am 14. Oktober 2017 im 88. Lebensjahr in St. Pölten
ST. PÖLTEN (red). Professor Hans Ströbitzer, geboren 1930 in Strengberg im Mostviertel, zählte zu den angesehensten Persönlichkeiten der österreichischen Publizistik.
St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler würdigt die Leistungen des Verstobenen für die niederösterreichische Landeshauptstadt: „Mit Hans Ströbitzer verliert St. Pölten eine herausragende Persönlichkeit, die die Stadt und das Bundesland entscheidend mitgeprägt hat. Er hat die NÖN als landesweite Zeitung entwickelt und hatte als deren Chefredakteur in der entscheidenden Phase der Hauptstadtwerdung eine zentrale Position inne. Ströbitzer war ein engagierter Befürworter der Hauptstadtidee und hat durch seine Tätigkeit einen wesentlichen Beitrag für die Erhebung St. Pöltens zur Landeshauptstadt von Niederösterreich geleistet. Mit großem Bedauern und in tiefer Trauer müssen wir zu Kenntnis nehmen, dass dieser herausragende Journalist und Autor, der in St. Pölten, in Niederösterreich und ganz Österreich ein hohes Ansehen genoss, nicht mehr unter uns ist.“
Der Publizist
Aus einer Gruppe lokaler Bezirkszeitungen formte er zwischen 1964 und 1995 als Chefredakteur die landesweite NÖN, deren Leserzahl von 90.000 auf fast 600.000 wuchs.
Neben seiner journalistischen Tätigkeit im Niederösterreichischen Pressehaus verfasste Ströbitzer 17 Jahre lang wöchentliche Kommentare für das ORF Radio Niederösterreich, war von 1970 bis 1981 Schriftleiter der von den Publizistischen Instituten der Universitäten Wien und Salzburg gemeinsam mit der Journalistengewerkschaft herausgegebenen Fachzeitschrift „Information und Meinung“ sowie Vorstandsmitglied zahlreicher Institutionen des Medienwesens wie Club M und Verband Katholischer Publizisten. Im Rahmen der von ihm über drei Jahrzehnte hin geleiteten mehr als 200 Diskussionen, „Kamingespräche“ und Symposien wurde Ströbitzer zu einem der bekanntesten Proponenten einer eigendynamischen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Bundeslandes Niederösterreich und damit auch bereits sehr früh ein engagierter Befürworter einer eigenen Landeshauptstadt.
Nicht zuletzt sind es wohl aber auch seine nicht weniger als 18 Buchpublikationen, die Ströbitzer weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus bekannt machten.
Der Ausgezeichnete
Ströbitzer ist Träger hoher Auszeichnungen der Kirche, des Staates, des Landes und auch Inhaber des Ehrenzeichens der Landeshauptstadt St. Pölten, das ihm am 29. März 1993 in Anerkennung seiner Leistungen verliehen wurde. Weiters wurde er unter anderem ausgezeichnet mit dem Staatspreis für publizistische Leistungen im Sinne der geistigen Landesverteidigung, mit dem Hans Kudlich Preis und mit dem Wissenschaftspreis des Leopold Kunschak-Kuratoriums.
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