Franz-Josef Huainigg im BRG/BORG St. Pölten
Die letzten Schulstunden vor den Weihnachtsferien verbrachten die 7. Klassen des BRG/BORG St. Pölten im Gespräch mit Franz-Josef Huainigg.
ST. PÖLTEN (red). Wie begegnet man einem Menschen, der im Rollstuhl sitzt, völlig gelähmt ist, ein Beatmungsgerät braucht und rund um die Uhr Unterstützung benötigt? Diese Frage beantwortete der ehemalige Behindertensprecher der ÖVP im Nationalrat den Schülern mit offenen Worten. Er erzählte von seinem Alltag, seiner Familie, der beruflichen Tätigkeit und den vielen Herausforderungen und das mit viel Humor, untermalt mit Texten aus seinen Büchern.
"Krüppelkabarett" und "Nicht ins Dunkel"
Begleitet wurde F.J. Huainigg von seiner persönlichen Assistentin Lena Herzog, die selbst Absolventin des BRG/BORG ist.
Einige Rückmeldungen von Schülern nach dem Vortrag: „Er ist für mich ein beeindruckender Mensch. Obwohl er immer jemanden braucht, total gelähmt und fast blind ist, sieht er noch immer Positives im Leben.“ „Wenn sogar er es schafft, gerne zu leben, dann müssen wir mit ‚normalen‘ Lebensgeschichten es erst recht schaffen.“
Der Einsatz seiner Eltern für die schulische Integration ermöglichte F.J. Huainigg zu maturieren und zu studieren. Seine zunehmende Behinderung forderte ihn immer wieder heraus, sich nicht einfach seinem Schicksal hinzugeben, sondern sich den schweren Herausforderungen zu stellen. So entstanden viele Bücher und vor allem der Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderung, die er als Abgeordneter auch maßgeblich mitgestalten konnte.
Er gründete das „Krüppelkabarett“, die Aktion „Nicht ins Dunkel“ gegen die Darstellung Behinderter als Mitleidsobjekte, den Literaturwettbewerb „Ohrenschmaus“ für Menschen mit Lernschwierigkeiten und die Internetplattform www.rechtleicht.at für einen Zugang zu Politik in leicht verständlicher Sprache.
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