Maschinenbauer erleben Geschichte
Der 4. Jahrgang Maschinenbau der HTL St. Pölten konnte am 26. April einen Teil österreichischer Geschichte, über den naturgemäß nicht gerne gesprochen wird, hautnah erleben. Eine Exkursion führte die angehenden Maschinenbauer zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Das KZ Mauthausen war von 1938 bis 1945 Mittelpunkt eines Systems von mehr als 40 Außenlagern und der zentrale Ort politischer, sozialer und rassistischer Verfolgung durch das NS-Regime auf österreichischem Territorium. Das neu gestaltete Besucherzentrum und zwei sehr kompetente Guides, die mit Quellenmaterial eine Vorstellung davon vermittelten, was damals geschehen war, trugen dazu bei, dass diese Exkursion wohl niemanden unberührt ließ. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist schließlich nicht nur ehemaliger Tatort sondern auch Gedenkort und Friedhof für die sterblichen Überreste tausender hier ermordeter Personen sowie auch ein Ort politisch-historischer Bildung.
Etwa 200.000 Menschen waren in Mauthausen inhaftiert und ca. die Hälfte davon hat das Arbeitslager nicht überlebt. Was unvorstellbar klingt, wurde während der Führung immer mehr traurige Realität. Während des Rundgangs achteten die Guides darauf, immer auch den Blickwinkel der Täter mitzudenken. Den Schlusspunkt stellten allerdings die neu gestalteten Pietätsräume dar, die mit Hilfe moderner künstlerischer Gestaltungsmittel eine Annäherung an das Grauen ermöglichen. Ein „Raum der Namen“ gab schlussendlich den Opfern ein Gesicht und beantwortete die zu Beginn von den Guides gestellte Frage „Was geht uns das an?“ ganz von selbst.
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