"Wer fragt, der bleibt auch"
Rudolf Lurger, Obmann der Naturfreunde Wilhelmsburg, gewährt im Porträt Einblicke in die Tätigkeiten des Wilhelmsburger Aktivpostens.
WILHELMSBURG (nf). Mit Juli startete die Gemeinde Challenge des Sportlands NÖ, in der die aktivste Gemeinde des Landes gesucht wird. Zu den absoluten Topfavoriten auf den Sieg zählt auch die Marktgemeinde Wilhelsmburg. Mit- fast wohl sogar hauptverantwortlich für den Erahlt der Favoritenrolle ist Rudolf Lurger. Der 55-jährige Wilhelsmburger ist hauptberuflich Polizei-Beamter in Obergrafendorf, seit dem Jahr 2004 allerdings auch Obmann der Naturfreunde Wilhelmsburg.
"Nie ein Vereinsmeier"
"Ich war eigentlich nie ein Vereinsmeier, allerdings hat mich diese Aufgabe dann einfach gereizt und ich dachte mir, ich schaue es mir einfach einmal an", verriet der 55-jährige. Der Rest ist, zumindest wohl für Ortsansässige, Geschichte. Lurger übernahm das Vereinsruder, stellte sich sein eigenes Team an Führungskräften zusammen und bewegte gemeinsam mit seiner "Marschier-Team" genannten Delegation etwas in der Gemeinde.
"Stillstand ist Rückschritt"
Zählten die Naturfreunde im Jahr 2004 noch 572 Mitglieder, so gelang es Lurger über die letzten Jahre diese Zahl auf 1350 hochzuschrauben. Dadurch wurde Wilhelmsburg zur zweit größten Naturfreunde-Delegation landesweit. Gelungen ist Lurger das mittels einer klaren Linie, einer klaren Vorstellung in Sachen Vereinsführung.
"Stillstand ist Rückschritt, wenn es nach mir geht. Ich habe einfach versucht ein klares Konzept darzulegen. Dieses hat gut gefruchtet", erklärte der Obmann. Teile dieses Konzepts sind etwa Grunsätze wie: "Alles wo Kinder sind, darf nix kosten" oder "Wer fragt, der bleibt dann auch".
Nicht aufdringlich
Insbesondere letzteres Konzept sieht Lurger als sein eigenes Geheimrezept. "Als Verein darfst du dich nicht aufdrängen. Es gab viele, die sich durch ihre Mitgliedschaft in erster Linie die inkludierte Bergrettungsversicherung einstreichen wollten. Damit werben wir aber nicht und diese Zahl hat sich dann auch drastisch reduziert. Wer sich den Verein ansieht, ihn verfolgt und dann nach einer Mitgliedschaft fragt, bleibt dann im Normalfall jetzt auch Mitglied", so Lurgers Erfolgsgeheimnis.
Sportliche Fixpunkte
Zu diesem zählen darüber hinaus aber auch noch die Schaffung diverser sportlicher Fixpunkte: "Da haben wir beispielsweise den Lauftreff am Dienstag, den Walkertreff am Mittwoch oder die Mountainbiker am Freitag", fasste der Obmann zusammen. Auch zahlreiche Kinderschikurse werden seitens des Vereins angeboten, das jährliche Highlight fand aber unlängst erst statt. Am 27. Juli fand der bereits elfte Wilhelmsburger Stadtlauf statt, der gänzlich von den Naturfreunden organisiert wird. 609 Teilnehmer nahmen dabei Teil.
"Kein Sesselkleber"
Das absolute Highlight in Lurgers Amtsperiode ist eindeutig definiert: "Das war ganz klar der Bau unseres Hugo-Vereinshauses im Jahr 2013. In den Bau haben wir über 2000 eigene und ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert. Das hat uns alle noch enger zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir noch ein echtes, atkives Vereinsleben führen", schilderte der Polizist mit einem Funkeln in den Augen.
"Mein größter Wunsch"
Die Begeisterung Lurgers für seinen Verein ist nach wie vor ungebrochen, weswegen der 55-jährige auch noch nicht ans aufhören denkt. "Wenn allerdings einmal der Tag kommt, ist das auch nicht weiter schlimm. Ich bin ganz sicherlich kein Sesselkleber. Mein größter Wunsch wäre nur, wenn mein Nachfolger das Amt einmal mit ähnlich viel Leidenschaft ausfüllt wie ich es tue", hielt Lurger abschließend fest. Fest steht auch, geht Lurgers Wunsch in Erfüllung, stehen den Naturfreunden wohl weitere rosige Jahrzehnte bevor.
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