"Chance auf Erneuerung wurde vertan"
Im Gespräch mit der WOCHE geht Siegfried Kampl, Bürgermeister von Gurk, mit der FPK scharf ins Gericht.
WOCHE: Am Sonntag findet der Parteitag statt. Sind Sie eher auf der Linie von Christian Ragger oder Matthias Krenn?
Siegfried Kampl: Diese Frage stellt sich für mich nicht. Die Auszüge aus dem Landtag und die Überheblichkeit der Partei waren zwei der Gründe, die zur Wahlniederlage geführt haben. Geändert hat sich nach der Wahl aber nichts. Schauen Sie sich den Landtag an - da sitzen heute die selben Personen wir vor der Wahl.
Also käme für Sie weder Christian Ragger noch Matthias Krenn in Frage?
Ragger hat auf Landesebene zu wenig getan, er ist mitverantwortlich für die Niederlage. Und Krenn ist zwar ein guter Bürgermeister, seine Erfolge bei den Wirtschaftskammerwahlen haben sich aber auch in Grenzen gehalten. Was die Partei braucht, ist ein Neustart mit jungen Leuten, die etwas können, aber nicht vorbelastet sind.
Wenn Sie von einem unbelasteten, jungen Kandidaten sprechen, der die Partei übernimmt - denken Sie da an jemanden speziellen?
Wenn ich so direkt gefragt wäre, dann fällt mir als erstes Dietmar Rauter, der Bürgermeister von St. Urban, ein. Aber wer auch immer die Partei übernimmt: Ziel muss es sein, die Freiheitlichen zu vereinen - alle Freiheitlichen, die es bei FPÖ, FPK, BZÖ und beim Team Stronach gibt.
Was sind Ihre Erwartungen, was den Parteitag angeht?
Ich möchte da keine Prognosen machen, ich werde ja auch nicht beim Parteitag anwesend sein. Vorigen Oktober habe ich mich aus allen Gremien zurückgezogen. Wenn ich am Parteitag wäre, dann nur mit einem jungen Kandidaten, der die Partei in die Zukunft führen könnte. Aber so, wie es aussieht, hat man die Chancen auf eine umfassende Erneuerung der Partei vertan.
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