Medizin
"Down & Up" hilft adipösen Kindern und Jugendlichen
"Down & up" – Projekt für adipöse Kinder und Jugendliche ist seit Jahren auch in St. Veit erfolgreich.
ST. VEIT (stp). "Kinder sollen fitter und gesünder leben", sagt Stephanie Penz. Sie ist eine von mehreren Adipositas-Trainern, die beim Projekt "Down and up" mit Kindern im Alter von acht bis 17 Jahren sowohl an ihrem Körper als auch an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. In Zusammenarbeit mit Kindern und Eltern soll es nicht rein um die Gewichtsabnahme, sondern auch um psychologische Aspekte gehen.
Gegründet wurde das Projekt von der St. Veiter Ärztin Anna Cavini vor acht Jahren. Noch heute ist sie als Ausbildungsleiterin für das Projekt tätig. Nach Cavinis beruflichem Wechsel in die Kinder- und Jugendreha Bad Erlach, wo sie als Ärztliche Leiterin tätig ist, hat jedoch Stephanie Penz diesen Sommer die Koordination des Projektes am Standort im St. Veiter Bewegungskindergarten übernommen.
Sport und Ernährung
Pro Standort werden pro Schuljahr maximal 23 Kinder für das Projekt aufgenommen. Abwechselnd werden dann jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr verschiedene Einheiten mit den Kindern absolviert. "Aquafit-Sport im St. Veiter Hallenbad, Sport im Turnsaal, Gespräche mit Ernährungsexperten und Psychologen sowie Outdoor-Aktivitäten stehen auf dem Programm", erzählt Penz. Zudem werden auch die medizinischen Daten der Kinder und Jugendlichen regelmäßig bei Check-ups gemessen. Anhand dieser Daten wird am Ende des Projektjahres der Fortschritt beurteilt.
Im letzten Jahr haben 90 Prozent aller teilnehmenden Kinder das Projekt aus medizinischer Sicht abgeschlossen. "Erfolgreich war das Projekt aber für jeden. Die Kinder gehen gestärkt mit Selbstvertrauen aus dem Projektjahr heraus", merkt Penz an. Denn gerade bei übergewichtigen Kindern oder Jugendlichen ist vor allem der Umgang mit Mobbing in der Schule oder im Freundeskreis ein wichtiger Faktor für das eigene Wohlbefinden.
Mangel an Bewegung
Das Hauptproblem, warum in Kärnten jedes dritte Kinde im Alter von 8-9 Jahren übergewichtig ist, seien vor allem Bewegungsmangel und falsche Ernährung. "Der starke Medienkonsum beeinflusst die Kinder – sie bewegen sich seltener und weniger. Außerdem essen viele Kinder nicht regelmäßig oder nicht in richtigen Portionen", schildert Penz. Genau deshalb führen die Projekt-Teilnehmer auch ein Ernährungs- und Bewegungsprotokoll, das bei den psychologischen und medizinischen Gesprächen mit den Experten besprochen wird. "Viele Kinder essen kaum Obst und Gemüse. Durch Gespräche mit Ernährungsexperten ändert sich das dann aber und die Kinder und Jugendlichen leben auch nach dem Projektjahr gesünder", so Penz.
Elisa: "Ich bin viel selbstbewusster und glücklich!"
Erfolgreich hat das Projekt "Down & up" auch für die junge St. Veiterin Elisa M. geendet. Auf den Rat ihrer Mutter hin hat sie am Projekt teilgenommen und viel gelernt. "Alle sind gleich und haben dasselbe Problem, aber auch dasselbe Ziel. Wir haben zusammengehalten und uns gegenseitig motiviert", erklärt Elisa das Erfolgsrezept. Zu Hause wird seitdem mehr Obst und Gemüse gegessen, Süßes gibt es nur noch selten. "Ich bin viel selbstbewusster geworden und treibe viel lieber Sport. Mit meiner Mama gehe ich gerne bei uns kleinere Wanderwege. Ich bin glücklicher", so Elisa. Auch für ihre Mutter war das Projekt ein Erfolg. "Weil man noch sehr viel dazu lernt. Außerdem haben sich auch neue Freundschaften entwickelt, nicht nur bei den Kindern."
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Zur Sache: Das nächste Jahr des Projektes "Down & up" startet mit einem Informationsabend am 12. September ab 18.30 Uhr im Klinikum Klagenfurt. Für die Gruppe in St. Veit sind noch freie Plätze verfügbar. Die Teilnahme am Projekt "Down & up" ist durch finanzielle Unterstützung der KGKK kostenlos. Anmeldungen unter: www.downandup.at
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