Täglich mit dem Rad oder im Laufschritt zum Arbeitsplatz
Viele Kärntner versuchen sich im "Autofasten". Andreas Mühlbacher und Hans Riedl sind das gewohnt.
SCHIEFLING, KLAGENFURT, ST. VEIT (stp). Fastenzeit heißt nicht automatisch auf Fleisch zu verzichten. Für viele sind es Alkohol und Zigaretten, für wenige das Smartphone und für einige Menschen sogar das eigene Auto. "Autofasten" ist eine Initiative, die auch in Klagenfurt Anklang findet.
Ohne Auto in die Arbeit
Ein Vorzeigebeispiel, wie das aussehen kann, sind der St. Veiter Hans Riedl und Andreas Mühlbacher aus Schiefling. Beide sind 50 Jahre alt und in einem Fahrradgeschäft in der Klagenfurter Bahnhofstraße tätig. Ihren Arbeitsweg legen die beiden fast täglich mit dem Fahrrad oder im Laufschritt zurück. Allerdings nicht nur in der Fastenzeit, sondern das ganze Jahr – egal ob Sommer oder Winter. "Es ist eine Sache, an die man sich erst gewöhnen muss", weiß Mühlbacher und kennt auch die zahlreichen Vorteile: "Es kostet nichts – weder Sprit noch Parkgebühren. Natürlich ist es auch ein sehr gutes Training. Für uns ist diese Einstellung eine Art Gesundheitsvorsorge."
1.000 Kilometer im Monat
Den Arbeitsweg mit dem Fahrrad auf sich zu nehmen hat für Riedl oft sogar – man möchte es kaum glauben – zeitliche Vorteile. Denn: "Wenn du in der Früh einen schlechten Zeitpunkt erwischst, kann es passieren, dass du die ganze St. Veiter Straße lang im Stau stehst. Mit dem Fahrrad brauche ich maximal 50 Minuten. Da ich gleichzeitig ja trainiere, ist das keine verschenkte Zeit – im Gegensatz zum Auto."
Etwa 1.000 Kilometer verbringt Riedl pro Monat am Rad. Sein Kollege ist in der Woche bis zu 100 Kilometer im Laufschritt unterwegs. Das Auto nehmen die beiden nur in Ausnahmefällen, z.B. bei größeren Transporten. Besonders wichtig für die beiden ist die vorhandene Dusche am Arbeitsplatz. "Anders wäre das nicht möglich. Wir fahren bzw. laufen so zu Hause weg, dass wir hier im Geschäft noch etwa eine halbe Stunde haben um zu duschen.
Möglichkeiten für Einsteiger
Für Einsteiger haben die beiden ebenfalls Tipps. "Wenn man nicht ständig im Training steht, sollte man zu Beginn nicht weiter als fünf Kilometer fahren. Eine Möglichkeit ist es auch nur eine Strecke pro Tag zu fahren und den Rückweg mit einer Fahrgelegenheit bzw. den öffentlichen Verkehrsmitteln", erklärt Mühlbacher. Auch eine Challenge mit Arbeitskollegen biete sich an, um nicht die Motivation zu verlieren. Man brauche nämlich Durchhaltevermögen, wie der Radsport-Landestrainer anmerkt: "Es dauert 1-2 Monate, bis du 'süchtig' bist. Drei Mal pro Woche ist das Minimum. Und: Ohne eine Duschmöglichkeit am Arbeitsplatz sollte man sich das sowieso zweimal überlegen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.