Tal des verlorenen Vertrauens
Das Vertrauen muss wieder aufgebaut werden. Existenzängste plagen das Görtschitztal.
GÖRTSCHITZTAL (mv). Das Vertrauen im Görtschitztal ist zerstört. Niemand weiß, wie es nach dem HCB-Skandal in der Region weitergehen soll. "Man hat uns schon zweimal im Stich gelassen. Das erste Mal, als der Bergbau verschwand und dann bei der Asbest-Verunreinigung. Das darf nie mehr passieren", sagt Ilmar Tessmann, Obmann des Vereins Mittelkärntner Blondvieh und weiter: "Es müssen alle Fakten auf den Tisch und dann müssen wir versuchen die Region wieder aufzubauen. Das wird Jahre dauern."
Auch der Geschäftsführer der Molkerei Sonnenalm, Hannes Zechner, ist von den Vorfällen in den vergangenen Tagen gezeichnet. "Wir haben in den vergangenen 17 Jahren eine innovative Marke aufgebaut und jetzt weiß niemand, wie es weitergehen soll", erklärt Zechner.
Strategie gefordert
Für Tessmann wäre wichtig, dass alle Messergebnisse so schnell wie möglich auf dem Tisch liegen. "Die Leidtragenden sind sind vor allem die Direktvermarkter, die völlig unschuldig zum Handkuss gekommen sind. Viele der Betroffenen plagen nun Existenzängste, weil sie ihre Produkte nicht verkaufen können", sagt Tessmann und weiter: "Eine große Aufgabe wird auch sein, das Vertrauen unter der Bevölkerung des Tales wieder herzustellen. Dann muss man die Kunden beruhigen."
Wie es mit der Sonnenalm weitergeht, ist für Zechner noch völlig offen. "Das Einzige, was mich motiviert, sind die Kunden. Sie stehen zu unserem Produkt. Ein Landwirt aus dem Gailtal, der unseren Topfen konsumiert, hat angerufen und gefragt, wie er weiterhelfen kann. Er hat mit zugesagt, dass er und seine Nachbarn Futtermittel liefern werden", erzählt Zechner.
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