Rotes Kreuz
Über 110 Defi-Säulen in ganz Kärnten aufgestellt

Rotkreuz-Präsident Peter Ambrozy mit Ernst Motschilnig | Foto: Rotes Kreuz
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Seit zwei Jahren werden vom Roten Kreuz in ganz Kärnten Defibrillator-Säulen aufgestellt. Initiator der Aktion ist der St. Veiter Ernst Motschilnig.

KÄRNTEN (stp). Bewusstsein schaffen, aufmerksam machen und im Ernstfall Leben retten – das sind die Gründe, warum in vielen Kärntner Gemeinden seit zwei Jahren eine Defibrillator-Säule nach der anderen aufgestellt wird. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz Kärnten und mit Unterstützung der Landesregierung hat Initiator Ernst Motschilnig aus St. Veit dieses Projekt in die Wege geleitet und begleitet es bis heute.

"Defi-Säulen sind wie Leuchttürme"

"Zu Beginn haben wir evaluiert, wo es öffentlich zugängliche Defis gibt", schildert Motschilnig die Anfänge. "Wir haben Bürger gefragt, wo denn der nächste Defibrillator sei. Die meisten wussten das aber nicht. So ist die Idee entstanden, die Defis auf die Straße zu bringen." Heute stehen in ganz Kärnten über 110 Defi-Säulen. Weitere sollen folgen. "Die Wirkung ist gewaltig, die Leute werden mit den Defi-Säulen konfrontiert. Das brennt sich in den Kopf ein, fast jeder weiß jetzt, wo die nächste Säule steht. Sie sind wie Leuchttürme", so Motschilnig. 

Bessere Überlebenschance im Notfall

In Österreich sterben jährlich rund 12.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Ein Drittel dieser Todesfälle ereignet sich außerhalb von Krankenanstalten. Mit den öffentlich zugänglichen Defibrillatoren ist die Möglichkeit einer sofortigen Hilfeleistung durch die Bevölkerung gegeben. Dadurch erhöht sich die Überlebensrate bei einem Herz- Kreislauf-Stillstand und Kärnten wird noch ein weiteres Stück sicherer. "Das Kärntner Rote Kreuz verfolgt mit diesem Programm ein großes Ziel, das in der Kernkompetenz des Roten Kreuzes liegt: Wir wollen mehr Menschen in Kärnten eine bessere Überlebenschance bieten", unterstreicht Kärntens Rotkreuz-Präsident Peter Ambrozy die Wichtigkeit des Projektes.

"Die Defi-Säulen aufzustellen war der erste Schritt. Unser Ziel ist es aber auch die Leute dazu zu bewegen, im Notfall auch hinzugreifen", betont Motschilnig. Aus diesem Grund wurden seit der Installation der ersten Defi-Säule in ganz Kärnten über 2.500 Menschen im Umgang mit dem Defi geschult. Die Schulungen und Aufklärungsmaßnahmen werden vom Roten Kreuz kostenlos in den Gemeinden durchgeführt. Wichtig sei auch die regelmäßige Wartung der Geräte, sagt der St. Veiter: "Es gibt nichts Schlimmeres als einen Defibrillator, der im Notfall nicht funktioniert." Die Defis sind zudem auch mit einem GPS-System ausgestattet, das vor Diebstahl schützen soll. Aber: "Niemand stiehlt einen Defi. Das ist ein Tabuthema und gut so", sagt Motschilnig.

"Ersthelfer ist niemals alleine"

Wie die Defi-Säule in einem Notfall weiterhelfen kann, erklärt Motschilnig so: "Sollte es zu einem Notfall in der Öffentlichkeit kommen wird in der Regel der Notruf 144 gewählt, die Leitstelle schickt dann sofort Rettung und Notarzt zum Ort des Geschehens. Ist bis zum Eintreffen eine Reanimation nötig, sieht die Leitstelle auf einer Karte wo sich der nächste Defi befindet. Dann wird entschieden, ob der Ersthelfer zum Defi greifen soll oder die Rettung sowieso schneller vor Ort ist."
Bei der zweiten Variante – die entscheidende im Umgang mit der Defi-Säule – greift der Ersthelfer von sich aus zum Defibrillator. "In so einem Fall baut das Gerät sofort von selbst die Verbindung zum Notruf auf. Der Ersthelfer ist also nie alleine", betont Motschilnig, der selbst seit zehn Jahren beim Roten Kreuz als First Responder tätig ist.

Gemeinden und Sponsoren übernehmen Kosten

In Kärnten wurden in den letzten zwei Jahren flächendeckend bereits über 110 Defi-Säulen aufgestellt. Nachholbedarf gebe es noch im Oberkärntner Raum, aber auch im Bezirk Völkermarkt. Um die Installation einer Säule zu ermöglichen gibt es für die jeweiligen Gemeinden einen Zuschuss vom Land Kärnten. In vielen Fällen übernehmen auch Sponsoren die Kosten für die Säulen. So haben etwa die Uniqua Kärnten (6) sowie das Deutsch Ordens Spital Friesach mit der Firma Fischer Edelstahlrohre in Griffen (12) gleich mehrere Säulen für ganz Kärnten finanziert. 

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Zur Sache: Defibrillatoren – kurz „Defis“ genannt, sind das wirksamste Mittel zur Bekämpfung des tödlichen Kammerflimmerns. Man muss sie nur schnell genug anwenden, nämlich innerhalb der ersten fünf Minuten, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt pro Minute um ca. 10 Prozent. Deshalb ist es von unglaublicher Wichtigkeit, dass genügend öffentlich zugängliche Defis vorhanden sind, mit dem es jedem Menschen möglich ist, Leben zu retten. Das Kammerflimmern (unkoordiniertes „Zucken“ der einzelnen Muskelfasern des Herzens) wird durch einen Energieimpuls, der von einem Defi kommt und über Elektroden abgegeben wird, in einen „normalen“ Herzrhythmus umgewandelt.

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