Auf der Flucht im Bezirk gelandet

Asyl in Weitensfeld: Die Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan war vor knapp zwei Jahren nach Österreich gekommen | Foto: KK/Woche
  • Asyl in Weitensfeld: Die Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan war vor knapp zwei Jahren nach Österreich gekommen
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BEZIRK ST. VEIT. In einem WOCHE-Interview hatte Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) seinen Unmut über die europäische Flüchtlingspolitik geäußert. Nicht nur, dass Albel der gesamten Bundesregierung diesbezüglich Problemlösungs-Inkompetenz vorwarf, er forderte auch eine europaweite Quote für Asylwerber. Jeder Staat habe seinen Beitrag zu leisten. Und jede Gemeinde. Es ginge nicht an, dass die Mehrheit der Kärntner Kommunen sich nicht an der Beherbergung beteilige.

Nur wenige Gemeinden

Die WOCHE nahm die Albel-Kritik zum Anlass, um den Status Quo im Bezirk St. Veit zu erheben. Die aktuelle Aufteilungsquote des Landes Kärnten sieht für den Bezirk knapp 250 Flüchtlinge vor. Derzeit würden um 130 zu wenig versorgt. Es zeigt sich, dass derzeit nur Friesach, Guttaring, Liebenfels, Straßburg, Gurk und Weitensfeld Flüchtlinge versorgen. Die überwiegende Mehrheit der Gemeinden, konkret 14 von 20, ist bei null. Die WOCHE fragte nun bei den 20 Gemeinden im Bezirk nach.

Nach Friesach kommen 16 Flüchtlinge

In der Burgenstadt sind derzeit zehn Flüchtlinge im Hemmahaus untergebracht. "Sechs Flüchtlinge kommen noch, wir haben 16 Plätze zur Verfügung", sagt Bürgermeister Josef Kronlechner.
Althofen, St. Veit, Glödnitz, Kappel oder Frauenstein beherbergen keine Flüchtlinge. "Bisher ist noch niemand an uns herangetreten", sagt der Althofner Bürgermeister Alexander Benedikt. Anders sieht es in Liebenfels aus: "Einige Flüchtlinge leben hier, sie sind privat untergebracht", weiß Bürgermeister Klaus Köchl keine genauen Zahlen. Ebenso wie in Gurk. "Wir haben Flüchtlinge, aber ich habe keine Zahlen", so Bürgermeister Siegfried Kampl.

Vollendete Tatsachen

In Hüttenberg leben noch keine Flüchtlinge. Mit der Betonung auf noch. "Denn in einem Mail des Flüchtlingsreferates heißt es, dass in Lölling Schattseite ein Objekt angeboten wurde. Sieben Wohnungen sollen zur Verfügung gestellt werden, der Betreiber ist erfahren, da er in Steuerberg ein Quartier betreut", erzählt Bürgermeister Josef Ofner. Begehung gab es noch keine, er bezweifelt aber stark, dass das Objekt geeignet ist. Ofner kritisiert das Vorgehen des Landes. "Die Gemeinden werden vor vollendete Tatsachen gestellt".

Eberstein hat 25 Plätze

Eberstein versorgt seit 15 Jahren bis zu 25 Flüchtlinge. Im Moment leben aber keine in Eberstein. "Da das Quartier krasse Mängel aufweist, wird es derzeit saniert. Danach erfolgt wieder eine Zuteilung der Menschen", sagt Bürgermeister Andreas Grabuschnig, dass es nie Probleme gegeben habe.
Gabriele Dörfliger hat in Klein St. Paul noch keine Flüchtlinge. "Wenn jede Ortschaft zwei, drei Familien in leer stehenden Wohnungen unterbringt, ist es gerecht auf alle Gemeinden aufgeteilt", sagt sie.
In Guttaring leben seit rund fünf Jahren 18 Flüchtlinge. "Ihre Wohnungen haben sie in Mösel, außerhalb des Ortes. Sie fahren mit dem Bus nach Guttaring und kaufen dort ein", sagt Bürgermeister Herbert Kuss, dass sich seine neuen Flüchtlinge zu ihm auf die Gemeinde auch vorstellen kommen.

Flüchtlinge im Bärenwirt

In Weitensfeld ist der ehemalige "Bärenwirt" Quartiergeber. "20 Plätze stehen zur Verfügung. "Es läuft relativ gut, aber ist täglich eine neue Herausforderung", so Bürgermeister Franz Sabitzer. Deutschunterricht von Privatpersonen und mit dem Spielen im Fußballverein versuche man die Menschen zu integrieren. Seit den 1990er-Jahren leben in Straßburg bis zu 60 Flüchtlinge. "Jetzt sind es zwischen zehn und zwölf Nationen", hat Bürgermeister Franz Pirolt derzeit keine Schwierigkeiten.

Flüchtlinge: Zahlen der 20 Gemeinden

Der Krieg in Syrien führt zur Flucht von Millionen Menschen. In Österreich sind die Bundesländer verpflichtet, von der Bundesregierung erstellte Quoten zu erfüllen. So sieht es derzeit im Bezirk aus:
Althofen: 0 Flüchtlinge
Brückl: 0 Flüchtlinge
Deutsch-Griffen:0 Flüchtlinge
Eberstein: 0 Flüchtlinge (25 Plätze)
Frauenstein: 0 Flüchtlinge
Friesach: derzeit 10 Flüchtlinge
Glödnitz: 0 Flüchtlinge
Gurk: keine Zahlen
Guttaring: 18 Flüchtlinge
Hüttenberg:0 Flüchtlinge
Kappel: 0 Flüchtlinge
Klein St. Paul:0 Flüchtlinge
Liebenfels: keine Zahlen
Metnitz:0 Flüchtlinge
Micheldorf: 0 Flüchtlinge
Mölbling: 0 Flüchtlinge
St. Georgen am Längsee: 0 Flüchtlinge
St. Veit: 0 Flüchtlinge
Straßburg: 60 Flüchtlinge
Weitensfeld: 20 Flüchtlinge

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