Längsee
Seunig: "ÖVP und FPÖ müssen Verantwortung übernehmen"
Strandbad-Neubau am Längsee ist Geschichte. Gemeinderat stimmte am Dienstag mit 13:10 gegen die erneute Ausschreibung des Projektes.
LÄNGSEE (stp). Die Neuausschreibung für den Strandbad-Neubau am Längsee wurde am Dienstag im St. Georgener Gemeinderat mit 13:10 Stimmen abgelehnt. Damit ist der Neubau Geschichte. "Ich weiß nicht wie sie das rechtfertigen wollen. ÖVP und FPÖ sollen jetzt die Verantwortung übernehmen", betont ein enttäuschter Bürgermeister Konrad Seunig.
Für den Architektenwettbewerb, Planung und erste Ausschreibungen seien bereits 200.000 Euro ausgegeben worden. Zudem verliere man weitere 900.000 Euro an zugesicherten Förderungen. "Ich warte seit zwei Jahren auf einen Alternativvorschlag, habe aber bis heute nie etwas gehört. Es ist sehr schade für die Gemeinde und den Tourismus", so Seunig, für den eine Sanierung weiterhin keine Option ist. "Ich bin für einen Neubau. Wir brauchen ein attraktives, zeitgemäßes Bad."
Göschl: "Bürgermeister Seunig angezählt"
Die Oppositionsparteien ÖVP, FPÖ und das Bürgerforum haben mit ihrer Abstimmung am Dienstag das wahr gemacht, was sie schon vor zwei Wochen angekündigt hatten. Für Parteiobmann Ewald Göschl und die ÖVP gleicht das Aus für den Neubau einem Erfolg: "Ich bin sehr froh über den Ausgang. Wir haben immer schon gesagt, es braucht ein ordentliches Konzept, mit dem alle zufrieden sind."
Eine Alternative zum geplatzten Neubau habe Göschl zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch keine, diese soll allerdings in naher Zukunft erarbeitet werden. "Das Ziel ist, das Strandbad zu beleben. Es braucht einen Spielplatz oder Erlebnispark. Was genau, das wollen wir nun in Arbeitsgruppen mit den politischen Vertretern aller Fraktionen, aber auch Experten aus dem Tourismus und der Wirtschaft, erarbeiten", fährt Göschl fort und findet harte Worte gegen Bürgermeister Seunig: "Ich fürchte zum aktuellen Zeitpunkt wird das mit Bürgermeister Seunig nur schwer gehen. Seine Tage sind gezählt."
Im Herbst wolle man erste Anträge einbringen, um Arbeitsgruppen zu bilden. Auch die Gemeindebürger sollen in den Prozess eingebunden werden. "Bisher sind wir den einfachsten Weg gegangen und haben die Architekten machen lassen. Dabei haben wir selbst so viel Know-How was uns weiterbringen kann", so Göschl.
Zurück an den Anfang
Vizebürgermeister Wolfgang Grilz wolle sobald wie möglich erste Ideen sammeln wie es rund um das Strandbad weitergehen soll. "Ich war immer gegen einen Neubau. Jetzt sind wir wieder am Anfang und können schauen was wir alles brauchen", meint Grilz. Auch er wolle neben Politik auch Wirte und Tourismus-Experten in die Ideenfindung einbinden. "Jeder soll seine Vorschläge einbringen können."
Ernst Grojer vom Bürgerforum galt im Vorhinein als Zünglein an der Waage. Mit Manfred Sacherer stimmte jedoch auch ein SPÖ-Gemeinderat gegen den Neubau. Grojer selbst ist froh über den Ausgang der Abstimmung. "Jetzt heißt es zurück zum Start. Für mich war das Projekt nicht realisierbar." Geht es nach ihm sei die Errichtung eines Wasserparks noch bis nächstes Jahr möglich. "Das Seegasthaus könnte man mit etwas Veränderung im Eingangs- und Innenbereich auch zu einem Ganzjahresbetrieb machen", so Grojer.
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