Görtschitztal: Das Land Kärnten zieht Bilanz nach drei Jahren HCB

Allein heuer wurden 110 Futtermittelproben untersucht | Foto: Pixabay
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GÖRTSCHITZTAL. Im November 2014 wurden die HCB-Grenzwertüberschreitungen bekannt. Seit drei Jahren gibt es nun seitens des Landes in unterschiedlichen Fachbereichen regelmäßige Untersuchungen, Probenziehungen und Monitorings. Zudem wurden Projekte und Initiativen forciert.

Die Blutuntersuchungen

Von der Sanitätsdirektion wurde bis dato das Blut von 303 Personen auf HCB untersucht. Rund 25 Prozent dieser Personen zeigten Werte über der in Österreich anzunehmenden Hintergrundbelastung. Diesem Personenkreis wurden Nachuntersuchungen angeboten. Bei den ersten Nachuntersuchungen im Jahr 2016 nahmen 22, bei den zweiten Nachuntersuchungen im Jahr 2017 47 Personen teil. Die nächsten Nachuntersuchungen sind in der ersten Jahreshälfte 2018 geplant.
Alle bisher gemessenen Werte lagen in einem Bereich, in dem gesundheitlich nachteilige Auswirkungen nicht zu befürchten sind. Dennoch wurde die Medizinische Universität Wien beauftragt, ein toxikologisches Gutachten zur Abschätzung langfristiger Gesundheitsfolgen zu erstellen. Das Gutachten wird Ende dieses Jahres erwartet.

Lebensmittel-Proben

Von 2014 bis 2017 wurden von der Lebensmittel-Aufsicht 1.151 amtliche Proben gezogen, um diese auf Rückstände von HCB überprüfen zu lassen. 2017 wurden 97 Proben gezogen. Von den 35 Proben in Lebensmitteleinzelhandelsgeschäften in der Region Görtschitztal hielten alle den Rückstandshöchstwert und den Vorsorgewert der Medizinische Universität Wien für HCB ein.
Die erste Probenaktion für Waren der Direktvermarkter aus der Region Görtschitztal ergab, dass alle 39 Proben den ab 10. Mai 2017 geltenden Rückstandshöchstwert für HCB einhielten.
Drei Proben überstiegen den Vorsorgewert der Medizinischen Universität Wien. Die zweite Probenaktion im Bereich der Direktvermarktung erfolgte im Oktober 2017. Die Ergebnisse stehen noch aus. Die Lebensmittelaufsicht wird die Untersuchungen im Görtschitztal 2018 weiterführen.
Seitens des Instituts für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes Kärnten wurde die kostenfreie Untersuchung von Privatproben (Eigenproduktion) angeboten. Für den Veterinärbereich wurde die HCB-Umweltcausa im Jänner 2016 abgeschlossen, da keinerlei Handlungsbedarf betreffend das Veterinärwesen mehr gegeben war.

110 Futtermittelproben

Von der Landwirtschaftsabteilung wurden heuer insgesamt 110 Futtermittelproben gezogen. Die Proben wurden auf HCB und Schwermetalle (Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber) untersucht.
Alle Frischgrasproben aus dem Umfeld des Wietersdorfer & Peggauer Zementwerkes lagen bezüglich des HCB-Gehaltes unter der Bestimmungsgrenze. Die Schwermetallgehalte waren in Spuren nachweisbar, welche weit unter den gesetzlichen Grenzwerten für Futtermittel lagen. Es wurden insgesamt neun Frischgrasproben im Bereich Zementwerk genommen.
Beim Deponie-Monitoring im direkten Umfeld um die Brückler Kalkdeponie „K20“ wurden 41 Vorernteproben und 60 Frischgrasproben gezogen. Alle 101 Futtermittelproben lagen unter dem gesetzlichen Grenzwert für HCB. In drei Proben war HCB nachweisbar, allerdings weit unter dem gesetzlichen Grenzwert.

Untersuchungen und Monitorings

Die Umweltabteilung führte laufend Untersuchungen und Monitorings in den Bereichen Luft, Grundwasser, Oberflächenwasser und Boden durch.
Die Schwerpunkte der Luftuntersuchungen lagen in den letzten Monaten zunehmend im Umfeld der Altlast K20 in Brückl.
Die Auswertung der Luftqualitätsmessungen für die Jahre 2015 und 2016 zeigen, dass im gesamten Bereich des Görtschitztales nördlich von Brückl bereits im Jahr 2015 der durch das Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien speziell für das Görtschitztal empfohlene Langzeitimmissionsgrenzwert von 2 ng/m³ eingehalten wurde.

Umschließung des Altlastkörpers K20

Während die Auswertung von Luftimmissionsmessungen an vier Messstellen direkt neben der Altlast K20 in den Monaten Jänner bis März 2017 noch Überschreitungen des Langzeitrichtwertes zeigte, nehmen diese Werte ab April 2017 wiederum deutlich ab. Dieser Datenverlauf ist darauf zurückzuführen, dass die multifunktionale Oberflächenabdichtung der Altlast inzwischen fertiggestellt worden ist. Die Inbetriebnahme der Bodenluftabsaugung und Reinigung mit Aktivkohlefilter ist bereits im Gange. Mit der Umschließung des Altlastkörpers mittels Dichtwand soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Des Weiteren ist eine Grundwasserreinigung vorgesehen. Durch diese Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass Schadstoffe weder in die Luft, noch in das Grundwasser gelangen können. Die von Seiten der Umweltabteilung auch in den nächsten Monaten und Jahren vorgesehenen umfassenden Untersuchungen und Messungen sollen der Beweissicherung dienen.

Weitere Messungen und Bio-Monitoring

Neben einer Informationskampagne gab es in den letzten drei Jahren ein Umwelt-Bio-Monitoring, eine regelmäßige Beprobung der Milch und aller Milchprodukte, von Fleisch, Obst, Gemüse, pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln und von Honigprodukten.
Weiters erfolgten Immissionsmessungen von HCB, Hexachlorbutadien (HCBD), Trichlorethen (Tri), Tetrachlorethen (Per) und Schwermetalle sowie Fichtennadeluntersuchungen auf HCB und Quecksilber (Hg) – in den letzten Monaten mit dem Schwerpunkt „Umfeld Altlast K20 der Donau Chemie".
Um festzustellen, ob die durch die Abteilungen der Landesregierung gesetzten Monitoringmaßnahmen ausreichend sind, wurde das Umweltbundesamt mit dem Projekt „Evaluierung des Bio-Monitorings" durch das „Zukunftskomitee „Görtschitztal" beauftragt. Dafür sind Mittel von 90.000 Euro vorgesehen, die je zur Hälfte vom Bund und vom Görtschitztalfonds finanziert werden.

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