Hausärzte: Alle Kassenstellen im Bezirk sind besetzt
Alle Hausarzt-Kassenstellen im Bezirk St. Veit sind derzeit besetzt. Aber: Leichter wird es nicht.
BEZIRK ST. VEIT (stp). Hausärzte-Mangel in ländlichen Regionen? Im Bezirk St. Veit scheint das aktuell kein Thema zu sein – zumindest vorerst. Denn von insgesamt 30 Hausarzt-Kassenstellen im Bezirk St. Veit sind aktuell alle besetzt. Fast die Hälfte, nämlich genau zwölf Stellen, haben Ärztinnen inne. In Eberstein (Dr. Wolfgang Eckert) und in Brückl (Dr. Heinz Ludwig) gehen heuer Allgemeinmediziner in Pension.
In Eberstein ist mit Egon Zöhrer bereits für eine rasche Nachfolge gesorgt. Sogar die Ordinationsräumlichkeiten werden von der Gemeinde heuer renoviert. In Brückl hingegen gibt es laut aktuellem Stand keinen Nachfolger für Dr. Heinz Ludwig. Dennoch brauchen sich die Brückler keine Sorgen um ihre ärztliche Versorgung zu machen. Denn mit Dr. Markus Opriessnig hat St. Veits jüngster Allgemeinmediziner seit 2015 seine Ordination in Brückl.
Image hat nachgelassen
Warum sich die Nachfolge in der Allgemeinmedizin derzeit als schwierig erweist, bringt Wolfgang Eckert – er war auch lange Zeit Bezirksärztevertreter – auf den Punkt: "Zum einen zahlt die GKK einfach nicht gut. Das ist nun mal so. Auf der anderen Seite hat sich das Image des Allgemeinmediziners aber stark gewandelt. Früher war man als Hausarzt im Ort noch jemand. Heute konsultiert jeder gleich einen Facharzt. Deine Meinung als Hausarzt ist vielen nichts mehr wert."
Facharzt vs. Hausarzt
Die fehlende Anerkennung sei auch der Grund, warum sich nur noch selten jemand für eine Kassenstelle am Land entscheide. Zudem sei eine Fachausbildung immer schon reizvoller gewesen. Auch Eckert habe vor 30 Jahren die Ausbildung zum Kinderarzt begonnen. In die Allgemeinmedizin sei der Klein St. Pauler nur gegangen, weil die Kassenstelle im nahen Eberstein frei war.
Dass es mancherorts dann zu Problemen in der Nachfolge kommt, liege für Eckert auf der Hand und sei auch ein Problem, das nicht alleine am Berufsbild bzw. der Bezahlung liegt.
Zeitrahmen zu kurz
"Die Krankenkasse könnte ihren Teil zu einer besseren Lösung in der Nachfolge leisten, indem man als praktizierender Arzt einfach früher Bescheid geben müsste, wann man aufhören will", so Eckert. Denn aktuell muss dies lediglich drei Monate vorher mitgeteilt werden. Ob nun die zweite Kassenstelle in Brückl nachbesetzt wird oder gar an einen anderen Ort wandern könnte, steht derzeit noch nicht fest. In Eberstein wird Wolfgang Eckert mit Ende Juni aufhören.
Kassenstellen Allgemeinmediziner im Bezirk St. Veit
St. Veit 7/davon 4 Frauen; Brückl 2; Eberstein 1; Friesach 5/1; Glödnitz 1/1; Gurk 1; Guttaring 1; Hüttenberg 1; Klein St. Paul 1/1; Frauenstein 1/1; Launsdorf 1/1; Liebenfels 1; Metnitz 1; Straßburg 1; Althofen 4/2; Weitensfeld 1/1
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