Katharina Leitgeb: "Der Gurker Dom ist für das Herz"

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WOCHE: Wie kam es zu Ihrer Karriere als Opernsängerin?
LEITGEB: Ich wollte schon als Kind Opernsängerin werden. Damals wurde ich dafür belächelt, aber das war von klein auf mein größter Traum. Pater Martin Broda hat mich damals entdeckt und mich dann auch im Gurker Dom kantorieren lassen. Mir war da noch gar nicht bewusst, was ich da tun durfte. Er war es dann auch, der mir nach seiner Versetzung nach Graz dort die Türen für mein Studium geöffnet hat.

Mittlerweile haben Sie fast die ganze Welt bereist ...
Ich würde es nicht als Weltkarriere bezeichnen. Ich bin dankbar, an so vielen Orten auf der ganzen Welt von Tokio bis Monte Carlo singen zu dürfen. Aber es ist schon so, dass man als Solosopran anders behandelt wird. Man muss sich um nichts kümmern, wenn man es nicht möchte.

Wie unterscheiden sich die Auftritte in den einzelnen Ländern?
Vom Publikum her gibt es kaum Unterschiede. Die Leute kommen ja, weil sie wissen, was sie erwartet und weil sie die Musik gerne haben. In der Organisation gibt es aber Unterschiede. In Japan herrscht zum Beispiel eine andere Dimension von Professionalität, wie es sie bei uns nie geben würde. Was lustig ist: Dort bekommt man in der Garderobe von den Besuchern Geschenke – je nachdem, wie es ihnen gefallen hat.

Ihre Anfänge haben Sie im Gurker Dom gemacht. Mittlerweile kennen Sie die Bühnen der Welt. Was ist Ihnen lieber?
Für das Renommee sind Stationen wie Tokio sicher besser. Für das Herz ist mir aber der Gurker Dom das Liebste. Dort kenne ich jeden Winkel und weiß auch, an welcher Stelle welcher Ton am besten klingt.

Wie schlimm ist es, wenn die Stimme versagt oder ein Auftritt aufgrund Krankheit abgesagt werden muss?
Wenn man fest angestellt ist, sind die Auswirkungen nicht so schlimm. Man wird durch einen anderen Gast ersetzt und muss sich keine Gedanken über weitere Auftritte machen, da man ja fix dabei ist. Als freischaffende Sängerin, wie ich es derzeit bin, hat man es schon schwerer. Ich habe vor einem Jahr einen schweren Unfall gehabt und bin vier Monate in meiner Freischaffenheit ausgefallen. Da ist es nicht leicht wieder reinzukommen, da sofort ein Ersatz gesucht wird.

Der Auftritt, der Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben ist?
Jeder einzelne in Tokio. Da hat sich in den letzten Jahren eine spezielle Bindung entwickelt. Mein Auftritt in Monaco im Hotel de Paris, bei dem auch Fürst Albert anwesend war, war auch unglaublich.

Ihr schlimmster Bühnen-Moment?
Es gibt immer wieder Momente, in denen man sich auf der Bühne verstecken möchte. Ein Kollege hat einmal bei der Aufführung der "Zauberflöte" die Flöte vergessen. Bei einem Auftritt in Stuttgart ist einmal meine Höhe nicht angesprungen. Und bei einer Probe hat hinter mir plötzlich das Bühnenbild zu brennen begonnen.

Welchen Stellenwert hat Religion für Sie?
Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und auch auf meine Art religiös. Ich bete auch jeden Tag und besuche in Gurk immer die Hemma-Säule.

Welche Musik läuft bei Ihnen im Auto?
Derzeit Ö3. Aber ich höre auch gerne Ö1 oder andere Musikgenres. Mein Teenager-Idol war Falco. Ich liebe seine Lieder auch heute noch.

Wie schätzen Sie die Opern-Szene in Kärnten ein?
Es gibt definitiv eine. Diese befindet sich aber nicht zwingend in Kärnten. Soll heißen, dass ich sehr viele Opernsänger und Leute in dieser Branche bei meinen Auftritten in anderen Ländern kennengelernt habe. Es hat glaube ich nicht ein Theater gegeben, wo nicht mindestens ein Kärntner dabei war.

Zur Person

Katharina Leitgeb (48) wuchs in Gurk auf und besuchte dort auch die Volksschule. Nach der Hauptschule in Straßburg besuchte sie das BORG in Althofen, wo sie auch maturierte. Danach studierte sie an der Musikhochschule Graz.

Ihr Debüt gab sie am Tiroler Landestheater in Innsbruck. Danach ging Leitgeb mit ihrem Ehemann nach Regensburg, wo die beiden bis 2016 lebten. Von 2002 bis 2009 war sie am Theater Regensburg die "Hausdiva". Seit 2010 ist die Gurkerin freischaffende Sängerin und unterrichtet auch Gesang.

Stationen: Regensburg, Zürich, Tokio, Dubrovnik, Monaco, Brighton, USA, Rom.

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