Bezirk St. Veit: Die Borkenkäfer sind eine Plage
Auch heuer gibt es im Bezirk St. Veit 80.000 Festmeter Schadholz, verursacht durch den Borkenkäfer.
BEZIRK ST. VEIT. "Der Befall der Bäume durch Borkenkäfer hat sich in den letzten Jahrzehnten verdreifacht", klärt Matthias Pirker, Leiter der St. Veiter Bezirksforstinspektion, auf. Waren es in den 1990er Jahren noch 20.000 bis 30.000 Festmeter Borkenkäfer-Schadholz pro Jahr im Bezirk St. Veit, so sind es nun 60.000 bis 80.000 Festmeter. Die Zahlen betreffen nur das Käferholz, Wind- oder Schneebruch sind nicht eingerechnet.
Optimal für den Käfer
Die Temperaturen des Sommers und die Niederschlagsmenge hätten eigentlich dem Käfer nicht zugesagt. Aber Ende April gab es aufgrund des nassen Schnees eine Vielzahl an Wipfelbrüchen. "Verteilt auf einer großen Fläche und sehr schwer wegzuräumen. Das ist optimales Material für den Borkenkäfer". Im Sommer kamen Gewitterstürme und Windbruch dem Borkenkäfer zugute. "Daher wird es heuer 80.000 Festmeter betroffenes Holz geben", schätzt Pirker.
Finanzielle Einbußen müssen die Waldbesitzer hinnehmen. Pro Festmeter beträgt der Schaden zwischen 20 (Industrieholz) und 30 Euro (Schnittholz). Allein im Bezirk St. Veit lässt sich die Schadenssumme daher auf 1,6 bis zu 2,4 Mio. Euro beziffern.
Kontrollgang im Herbst
Im Spätherbst sollen Waldbesitzer einen Kontrollgang durch den Wald machen und gegebenenfalls Käfer-Bäume entsorgen, damit sie nicht überwintern. "Schadholz so rasch wie möglich aus dem Wald entfernen und dabei ist das befallene Holz mindestens 500 Meter vom Wald entfernt zu lagern" appelliert Pirker an die Waldbesitzer. Grundsätzlich seien diese bemüht. Trotzdem finden sich darunter schwarze Schafe.
Käfer-Bäume orten
Im Sommer ist die Hauptaufgabe der Forstaufsicht, Käfer-Bäume zu orten und die Waldbesitzer zu verständigen. Diese sind dann angehalten, das Holz fristgerecht aus dem Wald zu entfernen. Im Umkreis vom Käfer-Nest sollen ein bis zwei Reihen Bäume weggeräumt werden. "Wichtig ist, den Standort regelmäßig zu kontrollieren, ob der Schädling nicht andere Bäume befallen hat".
Borkenkäfer befallen eigentlich nur geschwächte oder frisch gefällte Bäume. Bei starkem Befall erwischt es aber auch gesunde Bäume. "Ein gesunder Baum kann 100 Käfer abwehren, aber keine 1.000", sei der sekundäre Schädling längst zu einem Primären aufgestiegen.
Käfer konnte sich vermehren
Überdurchschnittliche Temperaturen und Trockenheit der vergangenen Jahre haben mit anderen Schadursachen wie Fichtenwälder, Schneebrüche, Windwürfe und mangelnde Waldhygiene dazu geführt, dass sich Borkenkäfer in vielen Waldgebieten vermehren konnten. In tiefen Lagen gibt es mittlerweile drei Generationen an Borkenkäfer, in höheren Lagen zwei. Pro Baum können 50.000 bis 100.000 Borkenkäfer leben.
Alternativen zu Fichte?
"Schuld" für die Käferplage sind zudem nicht standortgerechte Fichtenwälder. "Die Fichte in niederen Lagen ist anfällig für die Schädlinge, aber da sie einfach zu bewirtschaften ist und gute Holzqualität aufweist, ist sie bei uns weit verbreitet", so Pirker. Fichten werden klimabedingt in tiefen Lagen nicht zu halten sein. Was ist die Alternative zu Fichtenwäldern? "Standortgerechte Mischwaldbestände mit Nadel- und Laubholz“. Statt der Fichte könnte man Tanne, Lärche, Kiefer oder Douglasie ziehen.
Vergilben der Nadeln, Nadelbefall und Ansammlung der Nadeln unter der Baumkrone, Harzfluß, Ansammlung von Bohrmehl am Stammfuß, kreisrunde Einbohrlöcher mit 3 mm Durchmesser und Spuren von Spechttätigkeit und Abfallen von Rindenteilen.
Das Problem
Borkenkäfer befallen eigentlich nur geschwächte oder frisch gefällte Bäume. Bei starkem Befall erwischt es aber auch gesunde Bäume.
Was hilft?
Gegen die Käfer helfen rascher Abtransport von befallenem Holz zum Verarbeitungsbetrieb oder zu einem mindestens 500 Meter vom Wald entfernten Lagerplatz sowie Entrinden des Holzes. Zudem gibt es zugelassene und umweltschonende Wirkstoffe gegen die Schädlinge. Außerdem Verhäckseln des Holzes.
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