"manuskripte"-Archiv nun im Besitz des Land Steiermark
Ankauf eines Stücks Literaturgeschichte

Übergabe des "manuskripte"-Archivs im Palais Attems: Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Andreas Unterweger und Landesrat Christopher Drexler  | Foto: Land Steiermark/Streibl
  • Übergabe des "manuskripte"-Archivs im Palais Attems: Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Andreas Unterweger und Landesrat Christopher Drexler
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Ein wertvolles Stück österreichischer Literaturgeschichte wurde gestern in den Räumlichkeiten des Palais Attems an die Steiermärkische Landesbibliothek übergeben: Das "manuskripte"-Archiv, das aus knapp 360 Gebinden besteht, und bereits Ende vergangenen Jahres vom Land Steiermark angekauft wurde.
Die Zeitschriften-Sammlung "manuskripte" ist unweigerlich mit dem Namen Alfred Kolleritsch verbunden, der bis zu seinem Tod im Frühjahr 2020 über 60 Jahre lang als Herausgeber hinter dieser Reihe stand. Der nunmehrige Herausgeber Andreas Unterweger hat für die Sonderausgabe „Wie es mit der Literatur weitergeht. 60 Jahre Literaturzeitschrift manuskripte“ folgende Marginalie verfasst: "Eher als Aufbruch, denn als Abschied ist der Verkauf unseres Archivs an das Land Steiermark zu verstehen, dessen Konditionen Alfred Kolleritsch und ich noch gemeinsam verhandelt hatten. Den Vertrag musste ich nun freilich allein unterschreiben. Die uns so vertraut gewordenen alten Ordner (359 Gebinde an Korrespondenz, Manuskripten, Zeitdokumenten und anderem mehr ab 1960) werden nun aus den Hinterzimmern der Redaktion in die Steiermärkische Landesbibliothek und danach, als Dauerleihgabe, ins Franz-Nabl-Institut übersiedeln."

Eine große Herausforderung

Für die Leiterin der Steiermärkischen Landesbibliothek Katharina Kocher-Lichem ist diese Aufgabe "eine große Herausforderung, die wir an der Bibliothek aber mit Freude annehmen." So sollen die ersten zehn Jahre bis 1970 "konzentriert und umgehend aufbereitet werden", damit sie in einem halben Jahr an das Franz-Nabl-Institut zur Forschung übergeben werden können. Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl freut sich, "dass dieses für die Literaturgeschichte so bedeutende Archiv in der Steiermark verbleibt und hier wissenschaftlich aufgearbeitet wird." Ebenso stolz auf dieser Errungenschaft für die steirische Literaturwelt zeigt sich Kulturlandesrat Christopher Drexler: "Dieses Archiv ist das Vermächtnis Alfred Kolleritschs. Texte, die an ihn gesendet und für veröffentlichungswürdig befunden worden sind, sowie die entsprechende Korrespondenz dazu. Damit konnte für die Landesbibliothek, eine Institution der Wissenschaft und der Kultur, seit Langem wieder ein wertvoller Bestand erworben werden."

Der Hintergrund

Gekauft wurde das Archiv vom Wissenschaftsressort des Landes, übernommen und erschlossen wird es von der Steiermärkischen Landesbibliothek, die es in weiterer Folge als Dauerleihgabe an das Franz-Nabl-Institut zur wissenschaftlich-literarischen Forschung übergibt. Das Archiv umfasst den Zeitraum von 1960 bis 2015. Der Kaufpreis beträgt 110.000 Euro und basiert auf den Schätzungen von zwei unabhängigen Gutachten.

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