"Da Sta"
Steirerin gewinnt Bachmannpreis 2025 für Text in Mundart
- Moderator Peter Fässlacher gratuliert Bachmannpreisträgerin Natascha Gangl in Klagenfurt zum Sieg.
- Foto: WOLFGANG JANNACH / APA / picturedesk.com
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Bei den diesjährigen "Tagen der deutschsprachigen Literatur" wurde die Südoststeirerin Natascha Gangl gleich mit zwei Preisen ausgezeichnet: Der Ingeborg-Bachmann-Preis 2025 sowie der BKS-Publikumspreis.
STEIERMARK. Die steirische Autorin Natascha Gangl durfte bei den „Tagen der deutschsprachigen Literatur“ gleich zwei Preise entgegennehmen. Mit ihrem Text „Da Sta“ überzeugte sie nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum – und wurde somit neben dem renommierten Bachmannpreis auch mit dem BKS-Publikumspreis ausgezeichnet.
Die in der Südoststeiermark aufgewachsene Gangl reiht sich damit in die Riege bedeutender Literaturstimmen aus der Steiermark ein: Nach Nava Ebrahimi im Jahr 2021 ist sie die zweite steirische Autorin in den vergangenen Jahren, der der Erfolg gelingt. Der Bachmannpreis, gestiftet von der Stadt Klagenfurt, ist mit 25.000 Euro dotiert, der Publikumspreis mit 7.500 Euro.
Werk in steirischer Mundart
Gangl wurde von Brigitte Schwens-Harrant eingeladen, ihren Text beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2025 vorzutragen. Sie erzielte den mit Abstand größten Punktestand der Juroren. In ihrem Beitrag "Da Sta" verwebt Gangl steirische Mundart mit klangexperimentellen Sprachelementen und reflektiert auf poetische und zugleich politische Weise Themen Sprache, Identität und Kriegsverbrechen an der steirisch-slowenischen Grenze. Die Jury würdigte die sprachliche Präzision und dichte beinahe performative Form, mit der Gangl auf eindrucksvolle Weise „die unsichtbaren Spuren nationalsozialistischer Verbrechen vor Ort nachzeichnete“.
Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl gratulierte der Autorin und unterstrich die Bedeutung dieses Erfolgs für die steirische Literaturlandschaft: „Natascha Gangl zeigt, wie Literatur Brücken schlägt – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Sprachen und Lebenswelten. Ihr literarisches Experiment mit Klang und Sprachform durchwoben von Dialekt, könnte Vorbild und Inspiration für viele junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller in unserem Land sein.“
- Alle Ausgezeichneten v.l.: Boris Schumatsky, Tara Meister, Natascha Gangl, Almut Tina Schmidt und Nora Osagiobare.
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Abgesehen von Gangl holten sich Boris Schumatsky, Nora Osagiobare, Almut Tina Schmidt und Tara Meister Auszeichnungen. Schmautsky gewann den Deutschlandfunkpreis dotiert mit 12.500 Euro für „Kindheitsbenzin“. Zur „Carinthischer Sommer Festivalschreiberin“ wurde Tara Meister, sie erhielt ein zweimonatiges Stipendium am Ossiacher See. Den mit 10.000 Euro dotierten KELAG-Preis holte sich Nora Osagiobare mit dem Text „Daughter Issues“.
Zur Autorin
Natascha Gangl wurde 1986 in Bad Radkersburg geboren. Sie studierte Philosophie an der Universität Wien und szenisches Schreiben beim Drama Forum des Vereines uniT in Graz. Nach Auslandsaufenthalten in Mexiko und Spanien kehrte sie wieder nach Österreich zurück. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa 2011 mit dem Literaturförderungspreis der Stadt Graz oder 2018 mit dem Hauptpreis des Berliner Hörspielfestivals für den Klangcomic Wendy Pferd Tod Mexiko.
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