Erster Mountainbike-Koordinator für die Steiermark
"Wir sind nur ein Gast im Wald"

Markus Pekoll (r.) wurde zum ersten Mountainbike-Koordinator des Landes bestellt. Für Sportlandesrat Christopher Drexler eine ideale Besetzung, da "Pekoll aus dem Mountainbike-Sport kommt und sehr landwirtschaftsaffin ist." | Foto: Land Stmk.
  • Markus Pekoll (r.) wurde zum ersten Mountainbike-Koordinator des Landes bestellt. Für Sportlandesrat Christopher Drexler eine ideale Besetzung, da "Pekoll aus dem Mountainbike-Sport kommt und sehr landwirtschaftsaffin ist."
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Was vor rund sechs Monaten angekündigt wurde, hat nun in Form des ehemaligen Radprofis Markus Pekoll konkret Gestalt angenommen: Die Steiermark bekommt erstmalig einen eigenen Koordinator für den Mountainbike-Sport. Angeregt wurde die Schaffung dieser Funktion im Rahmen eines Landtagsantrags von LAbg. Alex Pinter (Grüne), der als Landwirt und passionierter Radsportler diese Thematik aufs politische Tapet brachte.
Nach einem aufwendigen Auswahlprozess - insgesamt 78 Interessenten hatten sich um die Stelle beworben – hat Sportlandesrat Christopher Drexler heute den 33-jährigen Schladminger Markus Pekoll als Mountainbike-Koordinator präsentiert. "Markus Pekoll hat alle Anforderungen, die wir gestellt haben, erfüllt. Er ist Mountainbike-Profi, Unternehmer und darüberhinaus landwirtschaftsaffin", begründet Drexler die Entscheidung. "Hier sind nun die Weichen gestellt, damit das Land als Mountainbike-Region wirklich eine Erfolgsgeschichte werden kann."

Der Hintergrund

Der Radsport erlebt einen nie dagewesenen Boom. Die stark steigende Anzahl an Radfahrern geht natürlich auch mit der Frage nach der Infrastruktur für die entsprechende Sportausübung einher. Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Radfahren als Individualsportart weiter verstärkt. Das macht sich auch im Handel bemerkbar: Bei den eBikes sind die Verkäufe im Jahr 2020 europaweit um 25 Prozent gestiegen. Die enorme Steigerung der Vielfalt und der Qualität der Fahrräder in Verbindung mit erfolgreichen heimischen Profis und sehr aktiven Influencern und Social Media-Communitys in Österreich tragen ebenfalls zu einem erhöhten Interesse bei.
Nicht so schnell wie das Interesse um diesen Sport wächst allerdings das Streckennetz für dessen Ausübung – was immer wieder zu Konflikten zwischen Sportlern und Grundbesitzern führt. "Wir wollen diese Konflikte gemeinsam mit allen Beteiligten entschärfen, den Mountainbikerinnen und Mountainbikern mehr offizielle Strecken anbieten, Aufklärungsarbeit betreiben und ein klares Regelwerk verankern", erklärt Christopher Drexler.
Folgendes Beispiel illustriert die Problematik deutlich: Der Waldbesitz in der Steiermark ist sehr kleinteilig strukturiert. Die acht Kilometer lange Flowline im Bikepark Schladming etwa führt über 14 Grundstücke unterschiedlicher Besitzer.

Plan für die ersten 100 Tage

Pekoll startet also mit einem ambitionierten Plan in seine neue Aufgabe, die er offiziell am 15. Februar übernimmt. "Aus meiner Sicht ist es entscheidend, die Bedürfnisse, Erwartungen und Vorstellungen aller Interessensgruppen immer im Blick zu behalten. Ich sehe es als meine Aufgabe als Mountainbike-Koordinator, einen möglichst breit getragenen Interessensausgleich herzustellen. Klar ist, wir sind im Wald nur ein Gast." Dafür brauche es eben klare Spielregeln, "die von der Mountainbike-Community ebenso akzeptiert werden, wie von den anderen Beteiligten", schildert Markus Pekoll, der seine ersten Schritte in der Erfassung des bestehenden Streckennetzes sowie Gesprächen mit sämtlichen involvierten Interessensvertretern, Händlern und Sportstätten sieht. "Ich habe mir gedacht, das ist eine Riesen-Chance und bin nun sehr glücklich und dankbar, diese Aufgabe angehen zu können."

Über Markus Pekoll
Markus Pekoll wurde 1987 in Schladming geboren. Er besuchte die Skihauptschule Schladming und legte 2007 die Reifeprüfung an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein ab. Die für die Tätigkeit als Mountainbike-Koordinator so wichtigen Erfahrungen im Bereich der Landwirtschaft hat Pekoll darüber hinaus nicht nur am elterlichen Bauernhof, sondern auch durch die Mitführung einer Land- und Forstwirtschaft sowie die vorübergehende Mitarbeit in einem Forstbetrieb gesammelt. Seit 2018 ist er Staatlich Geprüfter Mountainbike-Coach und Guide. Markus Pekoll hat im Zeitraum von 2004 bis 2017 eine nationale wie auch internationale Karriere als Profi-Leistungssportler hingelegt. Er war unter anderem Europameister im Mountainbike Downhill, sechsmal Downhill-Staatsmeister, einmal Enduro-Bike Staatsmeister, lag zwischenzeitlich auf Rang 7 der Weltrangliste und war von 2011 bis 2017 der beste deutschsprachige Fahrer im Mountainbike Downhill-Weltcup. Pekoll war an der Planung und Umsetzung des Bikepark Schladming maßgeblich beteiligt. Er wirkt als TV-Experte und war als Influencer und Testimonial im Mountainbike-Sport für diverse Sportartikelhersteller tätig. Er hat mehrere Firmen gegründet und mitaufgebaut, die sich vorrangig mit der Vermittlung des Bike-Sports beschäftigen. Diese Firmen-Eigentümerschaften sowie die Geschäftsführertätigkeiten wird er nun niederlegen.

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