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Automangel: Ein Fünftel weniger Kfz-Zulassungen in der Steiermark

Steirische Autohäuser und Kund:innen müssen derzeit mit sehr langen Wartezeiten für Fahrzeuge rechnen. | Foto: Rene Lederer
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Der steirische Autohandel leidet aktuell stark unter den Lieferproblemen in der Branche: 2022 wurden bisher 20 Prozent weniger Kraftfahrzeuge verkauft bzw. zugelassen. Die WKO setzt auf Service und appelliert an Kund:innen.

STEIERMARK. Wer ein neues oder auch nur gebrauchtes Auto kaufen will, muss derzeit lange warten: Weltweite Lieferprobleme am globalen Automarkt sorgen für monatelange Lieferzeiten. Wie sehr auch die Steiermark, ein lange etabliertes Bundesland im Automotive-Sektor, vom Mangel an Neu- und Gebrauchtwägen betroffen ist, zeigen die aktuellsten Zulassungszahlen. Von Jänner bis April 2022 wurden in der Steiermark 10.405 Kraftfahrzeuge verkauft. Das sind um 2.657 bzw. 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Volle Autohäuser sind derzeit eher selten. | Foto: Karl Schrotter
  • Volle Autohäuser sind derzeit eher selten.
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Bis zu 18 Monate Wartezeit

Einen Hauptgrund für diese Entwicklung ortet man in der Branche bei den langen Lieferzeiten für Neuwagenmodelle. Beträgt diese normalerweise zwei bis drei Monate, so heißt es nun – je nach Modell – drei bis 18 Monate warten. Das hat auch Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt, wo das Angebot in jüngster Zeit massiv zurückgegangen ist. Chipmangel, Rohstoffkrise und auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der Lieferketten zusätzlich belastet, stellen die Autoindustrie vor große Herausforderungen, die letztendlich für sinkende Verkaufszahlen in den Autohäusern sorgen.

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Nur kurze Erholung im Vorjahr

Dabei hatte sich der steirische Automarkt im Vorjahr schon etwas erholt: 2020 war er inmitten der Pandemie eingebrochen, rund 49.600 neue Kfz wurden zugelassen – so wenige wie seit 2002 nicht mehr. 2021 waren es wieder rund 53.600 Neuzulassungen. Auch im Jänner 2022 wurden noch etwas mehr Kfz verkauft als im Jänner des Vorjahres, in den letzten drei Monaten gingen die Zahlen aber wieder deutlich zurück. Betroffen vom Rückgang im ersten Jahresdrittel sind übrigens alle Antriebsarten: Benzin (-22 %), Diesel (-22 %) und Elektroantriebe inkl. Hybrid (-8 %).

"Kunden sollten aufgrund der aktuell langen Lieferzeiten frühzeitig zum Autohändler ihres Vertrauens kommen", appellieren Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner (M.) sowie Peter Jagersberger (l.) und Gerhard Monsberger (r.) vom steirischen Landesgremium. | Foto: Foto Fischer
  • "Kunden sollten aufgrund der aktuell langen Lieferzeiten frühzeitig zum Autohändler ihres Vertrauens kommen", appellieren Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner (M.) sowie Peter Jagersberger (l.) und Gerhard Monsberger (r.) vom steirischen Landesgremium.
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"Wir stellen eine große Verunsicherung fest, sowohl was die Händler als auch die Kunden betrifft", sagt Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und Chef des gleichnamigen Grazer Traditionsautohauses. Österreichweit ist der Rückgang übrigens gleich hoch wie in der Steiermark. "Umso wichtiger ist es, bei einer geplanten Neuanschaffung frühzeitig ins Autohaus zu kommen um sich, auch was die Lieferzeiten betrifft, beraten zu lassen", betont Edelsbrunner unisono mit Peter Jagersberger und Gerhard Monsberger vom Autohandel-Landesgremium der Wirtschaftskammer (WKO). Der steirische Fahrzeughandel biete hier nämlich wesentlich mehr Sicherheit und eine weitaus bessere Beratung als diverse Onlineanbieter.

"Kommen Sie frühzeitig zum steirischen Autohändler Ihres Vertrauens."
Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann der österreichischen Autohändler


Frei verfügbare Autos für den Verkauf sind – ob neu oder gebraucht – schlichtweg Mangelware. Darum startet der steirische Autohandel nun auch eine Informationsoffensive, wie Edelsbrunner, Jagersberger und Monsberger am Dienstag appellierten: "Egal ob Privat- oder gewerblicher Kunde: Entsprechende Vorlaufzeiten müssen derzeit mitgedacht werden. Darum empfehlen wir dringend frühzeitig zum Autohändler seines Vertrauens zu gehen, wenn eine Neuanschaffung absehbar ist."

Die WKO-Branchenvertreter kämpfen aktuell mit langen Lieferzeiten und sinkenden Verkaufszahlen im Autohandel. | Foto: Foto Fischer
  • Die WKO-Branchenvertreter kämpfen aktuell mit langen Lieferzeiten und sinkenden Verkaufszahlen im Autohandel.
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Derzeit sei oft das Gegenteil der Fall: Viele Kund:innen schieben den Besuch beim Autohaus auf. "Wer dann Spontanbedarf hat, kann am Ende aber vor großen Herausforderungen stehen", mahnen die Branchenvertreter, die in diesem Zusammenhang eine Lanze für steirische Servicequalität brechen: "Unsere Autohändler sind die Schnittstelle für Neu- und Gebrauchtwagen. Sie kennen die Marktsituation, wissen um die Verfügbarkeit der einzelnen Modelle und können mit professioneller Beratung den Kundinnen und Kunden zu individuellen Lösungen verhelfen. Etwa durch Mobilitätsüberbrückungen, Leasingverlängerungen oder Kurzzeitmieten, wenn das gewünschte Fahrzeug beispielsweise gerade nicht verfügbar ist. Wichtig dafür ist es aber, rechtzeitig zum steirischen Autohändler seines Vertrauens zu kommen. Unsere Händler bieten hier nämlich wesentlich mehr Sicherheit und eine bessere Beratung als diverse Online-Plattformen", so Edelsbrunner, Jagersberger und Monsberger.

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