Online-Tools im Test: Kinder lernen Industrie und Wirtschaft kennen
Online werden Mathe und Physik so richtig cool

Bei der "Arbeit": Konstantin (10) und Valerie (7) sind rundum digital unterwegs, sie haben auf Smartphone, PC und Tablet getestet: "Die Videos waren am coolsten!" | Foto: www.cubes-visualmedia.com
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  • Bei der "Arbeit": Konstantin (10) und Valerie (7) sind rundum digital unterwegs, sie haben auf Smartphone, PC und Tablet getestet: "Die Videos waren am coolsten!"
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Kein Nachteil, wo nicht auch ein Vorteil wäre. Das gilt besonders auch für die durch die Corona-Quarantäne von einem Tag auf den anderen ins "soziale Abseits" gestoßenen Kinder im Volksschulalter. Vielen von ihnen waren Tablets und PCs bis dato nur vom Anschauen, nicht jedoch vom Ausprobieren bekannt. Nun sind auch sie – sofern es die technischen Möglichkeiten des Elternhauses ermöglichen – durch Videotelefonie mit den Schulfreunden und Zoom-Klassenchats in der digitalen Welt angekommen.
Eine gute Gelegenheit, um im Zuge dieses Eintauchens in die Digitalisierung einige Online-Tools, die speziell für Kinder entworfen wurden, eben von diesen jungen Konsumenten testen zu lassen – für die WOCHE haben das Geschwisterpaar Konstantin (10) und Valerie (7) sowie Elena (10) die von der steirischen Industrie, Wirtschaft und Hochschulen kreierten Spiele, Videos und Apps auf Herz und Nieren geprüft.

Beim Quiz sind sie Könige

Unisono bei allen drei Testern sehr beliebt war das Wirtschafts- und Europaquiz. Egal, ob im Einsteiger- oder Expertenformat waren alle drei gleichermaßen vom Ehrgeiz gepackt. "Es gefällt uns, dass man an den grünen oder roten Kästchen gleich erkenne konnte, ob wir die Frage richtig beantwortet haben", erklärten Konstantin und Valerie und Elena ergänzte: "Da wird die Zeit gestoppt, wie lange man für Fragen braucht, das ist super!" Obwohl der Schwierigkeitsgrad schon bei den Einsteigern fordernd ist, lassen sich alle drei auch nicht vom Expertenlevel abschrecken – mit einer klaren Erkenntnis: "Da musst du vorher ein Heftl über die Wirtschaft gelesen haben, damit du dich da auskennst", so Konstantin.


Industriebetrieb in 3D erleben

"Mir hat vor allem gut gefallen, dass eine echte Industrieanlage gezeigt wird und dort hat mich das Labor am meisten interessiert" berichtete Konstantin, nachdem er virtuell durch einen Industriebetrieb spaziert war. "Beim Klicken auf die Mitarbeiter konnte man erfahren, woher sie kommen, was sie gemacht haben und was sie gerade jetzt machen." Seine Schwester fand besonders toll, dass man auf Dinge drauf klicken und in einen Raum schauen konnte. Wenn man zum Beispiel auf die Kisten geklickt hat, konnte man sehen, was drinnen war. Auch ein buntes Rad wurde erklärt und ebenso die Räume, wenn man auf die dazugehörigen Zahlen geklickt hat." Elena zeigte sich zwar beeindruckt vom 3D-Erlebnis, jedoch nicht beeindruckt genug, um sich durch alle Räume und Aktivitäten zu klicken.
Die Idee des Visitenkarte einzelner Mitarbeiter der steirische Industrie ist hingegen noch ausbaufähig, denn sowohl Elena als auch Konstantin merkten nicht, dass "man da drauf klicken kann und dann die Berufe erklärt werden." Schade, denn das Konzept wäre gut, so wurde diese Seite als eher fad empfunden.

Prozentrechnen geht nebenher

Noch besser als das bereits beschriebene Quiz schnitten bei Konstantin und Valerie die verschiedenen Videos zum besseren Verständnis von Mathematik und Physik ab: "Die waren die coolsten! Dass bei "Mathe ist cool!" ein Lehrer mit seinem Schüler spricht hat uns gefallen. Und so ganz nebenbei hat er einfach das Prozentrechnen erklärt", schwärmten die beiden. "Toll war auch, dass in "Physik mal anders" in einem ersten Video Fragen gestellt wurden und im zweiten diese beantwortet und erklärt wurden. Und das ganz mit lustigen Zeichnungen."
Elena wiederum war nicht ganz so begeistert von den Videos. Sie rechnete zwar auch fleißig mit, als es darum ging, herauszufinden, ob Lorenz' Chancen, ein Mädchen kennenzulernen beim Volleyball oder im Blasmusikverein größer sind (Video anschauen :-), letztlich hieß es bei ihr dann aber doch: "Kann ich noch einmal das Quiz machen?"

Alle Tools im Überblick und noch weitere Online-Angebote für Kinder:

-> Mit der „Explore Industry-App“ kann sich jeder einen Industriebetrieb ganz einfach ins Wohnzimmer holen. Die App „Explore Industry“ ist kostenlos im Google Playstore sowie im IOS Appstore downloadbar. Kids können damit einen virtuellen Industriebetrieb auf drei Ebenen erkunden: „Menschen und ihre Berufe“, „Der Weg des Produktes“ und „internationale Vernetzung“.
www.dieindustrie.at/app

-> Das Online-Wirtschaftsquiz und das Europa-Quiz der Industrie sind spannend und lehrreich zugleich! Beide sind in zwei Schwierigkeitsstufen aufgebaut und können somit von Einsteigern (NMS, Unterstufe) und Experten (Oberstufe, BMHS) gespielt werden. Das Spiel ist für die Anwendung auf PC, Tablet und Smartphone ausgerichtet:
www.dieindustrie.at/die-industrie-im-unterricht/wirtschaftsquiz/

-> Physik mal anders? Gerne! In einem Kooperationsprojekt mit PH Steiermark und FH Joanneum sind zweiteilige Mini-Videosentstanden, die die Welt der Physik mal anders erklären! Aufgebaut sind alle Videos nach dem gleichen Schema: Im 1. Teil wird eine Frage aufgeworfen, die dann im 2. Teil beantwortet wird.
www.dieindustrie.at/physik-mal-anders 

-> Mathe ist cool! Auf humoristische Art wird der mathematische Inhalt greifbar gemacht, indem den SchülerInnen ein Bezug zum Lernstoff gegeben wird. Die oft zitierte Sinnfrage: „Wer braucht das?“, „Warum brauche ich das?“ wird hierbei ganz nebenbei zum Thema gemacht. Berechnungen stehen zwar aufgrund des Konzepts nicht im Vordergrund, das Video kann aber gerade deshalb zum Weiterdenken anregen. In einem ersten „Piloten“ beschäftigen wir uns mit dem Thema „Prozentrechnen“.
www.dieindustrie.at/die-industrie-im-unterricht/flipped-classroom/

-> "Future", das Lehrer-Informationsmagazin der steirischen Industrie, umfasst bisher 22 Ausgaben samt Arbeitsblätter, Spiele- und Basteltipps.
www.dieindustrie.at/future

-> Industrielandkarte:
Welche Industriebetriebe gibt es in der Steiermark in meiner Region? Was produzieren diese? Wie viele Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen und wer bildet welche Lehrberufe aus? Diese Fragen sind alle mit Hilfe der Industrielandkarte zu beantworten: www.landkarte.dieindustrie.at

-> Auf meiner Visitenkarte steht ... Speziell in der Industrie haben sich über die letzten Jahre eine Vielzahl an interessanten und neuen Jobbezeichnungen entwickelt. Hier wurden zahlreiche Mitarbeiter steirischer Industriebetriebe interviewt und nach ihrem Werdegang und Arbeitsalltag gefragt. Die ideale Möglichkeit, Berufsbilder aus erster Hand kennen zu lernen.
www.dieindustrie.at/vistenkarte

Bei der "Arbeit": Konstantin (10) und Valerie (7) sind rundum digital unterwegs, sie haben auf Smartphone, PC und Tablet getestet: "Die Videos waren am coolsten!" | Foto: www.cubes-visualmedia.com
Schnell sein hieß es für Elena (10) beim Wirtschaftsquiz, einmal war nicht genug. Da die Zeit mitgezählt wird, war der Ehrgeiz bald entfacht. | Foto: KK
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