Bauern sitzen am Trockenen
Wasser ist Leben. Die anhaltende Dürre wird für unsere Bauern zunehmend zum Problem.
STEINFELD (fs). Jetzt bedroht die lange Trockenheit die Ernte unserer Bauern. Die Region Steinfeld ist von der Dürre sehr stark betroffen.
Ganz besonders schlecht ...
Engelbert Hörhan hat seinen Hof in Unterwaltersdorf. Seit Generationen bestellen die Hörhans dort ihre Felder. "Wir müssen - anders als sonst - Kulturpflanzen gießen, damit sie überhaupt aufgehen. Das Getreide gießen, damit es nicht verdorrt. Im Schnitt haben wir von Jänner bis Ende April 165 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, 2020 fehlen uns in diesem Zeitraum gut 100 Liter!"
Laut Hörhan geht es dem Raum Ebreichsdorf besonders schlecht, er erzählt: "Ich kann mich an sowas nicht erinnern und ich bin Jahrgang 1965. Meine Mutter hat mir das Tagebuch des Großvaters gegeben, da steht, im Jahre 1945 wäre es ähnlich trocken gewesen!"
Spannend wird es für seinen Familienbetrieb jetzt auch mit den Kürbissen. "Ich weiß nicht, ob wir die heuer überhaupt anbauen. Wenn's so trocken bleibt, hat das keinen Sinn!"
Viele Millionen Schaden
Der fehlende Regen ist schon in den letzten Jahren zum Dauerproblem geworden. Weniger Erträge, fehlendes Futter, Trinkwasserknappheit – die Dürre hat viele Gesichter. Zusätzlich sorgte das oft warme und windige Wetter seit Jahresbeginn für eine starke Verdunstung und damit für ein Austrocknen der Böden. Außerdem fiel die Schneeschmelze wegen der geringen Schneelage deutlich schwächer aus als in durchschnittlichen Jahren.
Im Jahr 2019 beliefen sich die Ernteschäden in der österreichischen Landwirtschaft aufgrund der Hitze und Trockenheit auf mehr als 100 Mio. Euro, geht aus Berechnungen der Hagelversicherung hervor. Heuer wird noch Schlimmeres befürchtet.
Heinrich Hartl, Bauernbund Bezirksobmann, Teilbezirk Ebreichsdorf: "Der letzte nennenswerte Niederschlag war im November, das bisschen Regen zwischendurch greift nicht. Viele Pflanzen sind leider in einem jämmerlichen Zustand. Auch das Grünfutter ist natürlich betroffen!" Hartl ist Weinhauer in Oberwaltersdorf und berichtet: "So zeitig mussten wir in den Weingärten noch nie bewässern. Es ist schlimm!" Hoffentlich hat Petrus - der ja im Volksglauben für das Wetter verantwortlich ist - bald ein Einsehen mit den Sorgen der Bauern.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.