Satire oder Beleidigung?
Political Correctness ist eine Tugend, die speziell durch die Sozialen Medien immer häufiger in Frage gestellt wird.
EBREICHSDORF (mw). Postings in Sozialen Medien sorgen im Netz für einen Dauer-Aufregungszustand. Über die Grenzen des guten Geschmacks soll hier gar nicht eingegangen werden. Doch ständig sehen User - teils zu Recht, teils als Überreaktion - Verstöße gegen Korrektheit und Gleichheitsrechte.
Shitstorm
Einen Sturm der Entrüstung musste kürzlich der Bürgermeister von Ebreichsdorf, Wolfgang Kocevar, über sich ergehen lassen. Ausgelöst hat er den Shitstorm mit einem Facebook-Posting am Drei-Königs-Tag, in dem er die Ankunft der "drei aus dem Morgenland" infolge der Grenzschließungen durch Sebastian Kurz für unwahrscheinlich bezeichnet.
Reaktionen
"Tief, tiefer, Kocevar!" kommentiert Ebreichsdorf FPÖ-Gemeinderätin Lisa Gubik das Verhalten des Bürgermeisters auf der Partei-Homepage und ortet links-linke, weltfremde Ideologie statt christlicher Werte bei der Sozialdemokratie, deren Landesgeschäftsführer Kocevar ist. Ins selbe Horn stößt auch die Stadt-ÖVP. Stadtparteiobmann-Stv. Engelbert Hörhan: "Da hat der Bürgermeister über's Ziel geschossen. Ein Affront gegen christliche Werte und Brauchtum!"
Dem widerspricht der Ortschef entschieden: "Es ist doch offensichtlich, dass sich die Kritik nicht gegen die Sternsinger oder die Kirche richtet, sondern nur gegen Sebastian Kurz." Und als Politiker müsse man das aushalten.
Wie weit dürfen Postings eines Politfunktionärs gehen? Vizekanzler HC Strache hat im Vorjahr eine Grenze überschritten, als er ORF-Moderator Armin Wolf der Lüge bezichtigte. Dass er sich hinter dem Deckmantel der Satire verstecken wollte, brachte ihm kurzfristig den Beinamen "Witzekanzler" ein.
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