Turbinen: seit 1922 aktiv
In Blumau rotieren zwei 96-Jährige unermüdlich und erzeugen Ökostrom für rund 1.000 Haushalte.
BLUMAU (mw). Das Wasserkraftwerk, das 1922 erstmals in Betrieb ging, gehörte einst zur Staatsfabrik, also der Republik Österreich. Neben anderen Kraftwerken wurde auch dieses ab 1924 von der NEWAG (heute EVN AG) gepachtet und 1973 gänzlich erworben. Herzstück des Wasserkraftwerkes sind zwei Francis-Spiralturbinen. Sie rotieren seit der Inbetriebnahme der historischen Anlage, also seit über 96 Jahren, unermüdlich und erzeugen bis dato jährlich rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom. Das entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von zirka 1.000 Haushalten. 2.000 Liter Wasser pro Sekunde treiben eine Turbine an, eine Laufwelle verbindet diese mit dem Generator.
Das erforderliche Wasser wird bei einer Wehranlage nahe der Bundesstraße 17 aus der Piesting abgezweigt. Es fließt in einem 4,5 Kilometer langen Druckrohr mit 1,6 Metern Durchmesser heran. Mit 30 Metern Gefälle kommt es abzüglich der Reibungsverluste mit durchschnittlich 2,5 Bar Druck beim Kraftwerk an. Johann Scherz, der für die Technik von 22 EVN-Kraftwerken und die dazugehörigen 50 Kilometer Gerinne verantwortlich ist, erläutert: "Früher waren bis zu sieben Mitarbeiter (Maschinist, Rechenwärter, Hilfskräfte) hier beschäftigt. 1960 wurde die Anlage teilautomatisiert, wöchentliche Kontroll- und Wartungsarbeiten durch den Techniker genügen. Das Zulaufrohr muss dennoch ab und zu personell von innen kontrolliert werden, wobei die Röhre nach Umleitung des Wassers von einem Techniker durchwandert wird." Abenteuerlich.
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