6. Literaturtage in Steyr
Literatur in den Arkadenhöfen

Romina Pleschko | Foto: Nadine Studeny
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Zu Pfingsten werden die historischen Arkadenhöfe in Steyr einmal mehr zur Bühne der Gegenwartsliteratur: Die Literaturtage Steyr (3.—5. Juni 2022) können zum ursprünglichen Konzept zurückkehren und sind mit ihrer sechsten Ausgabe wieder zu Gast in der ganzen Stadt. Eröffnet wird das Festival in diesem Jahr von Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz und Shooting-Star Elias Hirschl. Erstmals bespielt wird der Zwinger des Stadtmuseum Steyr.

STEYR. "Die Pandemie hat den Literaturtagen Steyr nichts anhaben können. Nach zwei modifizierten, abernicht weniger erfolgreichen Ausgaben im Museum Arbeitswelt kehrt die Veranstaltung zu ihrem ursprünglichen Konzept des Mäanderns und der Einbeziehung der prächtigen Steyrer Altstadtkulisse zurück", hebt Intendantin Karin Fleischanderl hervor. "Die Lesungen finden unter anderem wieder in den Steyrer Höfen statt: ein würdiger Rahmen für die wie immer ausgezeichneten Autor:innen und Musiker, die uns vor Augen führen, was Literatur trotz aller Anfechtungen immer war und immer sein wird: Unterhaltung auf höchstem intellektuellem Niveau. Als neuer Veranstaltungsort konnte der Zwinger im Stadtmuseum gewonnen werden, den Regina Hilber bei einer Matinee mit dem Resümee ihrer Zeit als Steyrer Stadtschreiberin beleben wird."

Stadtmuseum als Bühne

Eröffnet werden die Literaturtage mit Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz, der im Innenhofdes historischen Rathauses Steyr aus seinem gefeierten Debütroman "Mein Lieblingstier heißt Winter" liest, ein Sprachkunstwerk mit viel existentiellem wie morbidem Humor über den Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht, der einem makabren Wunsch nachkommen soll. Mit einer Literatur- Performance im Museum Arbeitswelt ist an diesem Abend auch Shooting-Star Elias Hirschl zu erleben. Er hat zuletzt den vielgelobten Roman "Salonfähig" vorgelegt, ein wahnwitziges Porträt der Generation Slim Fit über einen jungen Politiker mit Kultstatus. (Freitag, 3. Juni, 19.00 und 21.00 Uhr)
Erstmals zur Bühne der Festivals wird das Stadtmuseum Steyr, das sich im sogenannten InnerbergerStadel befindet, einem doppelgiebeligen Renaissancebau mit reichem Sgraffitoschmuck an der Fassade, der ursprünglich als Getreide- und Lebensmittelspeicher diente. Im Innenhof, wo sich einst der Zwinger als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer befand, wird die in Wien lebende Autorin Regina Hilber im Rahmen einer Matinée Auszüge aus dem literarischen Resümee ihrer Zeit als Steyrer Stadtschreiberin (2021) lesen. (Samstag, 4. Juni, 10.30 Uhr)
Im Arkadenhof des Café Rahofer geht es am Nachmittag literarisch weiter: In ihrem Debütroman "Ameisenmonarchie" verwebt die gebürtige Oberösterreicherin Romina Pleschko die Beziehungenzwischen den Bewohner:innen eines Wohnhauses pointiert und mit klarem Blick auf elementare zwischenmenschlichen Strukturen zu einer humorvollen und schadenfrohen Gesellschaftsstudie. (Samstag, 4. Juni, 15.00 Uhr)
Gespenster und Doppelgänger, Heimsuchungen und Unerklärliches: Bernhard Strobel erzählt inseinem aktuellen Erzählband "Nach den Gespenstern" mit großer Empathie für alles Menschliche von Ausnahmesituationen ebenso wie vom Alltäglichen des Lebens, von Konfliktsituationen in Familie und Partnerschaft sowie von Verlusterfahrungen und dem Leben im Alter. (Samstag, 4. Juni, 16.00 Uhr)
Die in Wien lebende Autorin Barbi Marković nimmt in ihrem Anti-Nostalgie-Roman "Dieverschissene Zeit" ihr Publikum mit auf einen wilden Trip in die Vergangenheit einer postjugoslawischen Kindheit: In einer rasanten Verfolgungsjagd versuchen drei Jugendliche im Belgrad der 1990er Jahre den Schlüssel zur Zeitschleife zu finden und die Geschichte neu zu schreiben. (Samstag, 4. Juni, 17.00 Uhr)
Samstagabend sind die Literaturtage Steyr wieder zu Gast im Museum Arbeitswelt in den ehemaligenFabrikgebäuden aus dem 19. Jahrhundert im Steyrer Wehrgraben: Norbert Gstrein befasst sich in seinem aktuellen Roman »Der zweite Jakob« einmal mehr mit den Abgründen des Menschseins. In einem Spiel mit Fakten und Fiktion, Realität und Möglichkeit führt die Frage »Was ist das Schlimmste, das du je getan hast?« seinen Protagonisten Jakob zu einem Lebensgeständnis. Doch wie stellt man sich der eigenen Vergangenheit und welche Lügen sind notwendig, um eine Wahrheit bilden zu können? (Samstag, 4. Juni, 19.00 Uhr) 

Literatur und Musik

Bei der literarisch-musikalischen Matinée am Sonntagvormittag im Traditionsgasthaus Schwechaterhofwidmen Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger ihre szenische Lesung mit Schlagzeug »aus da dintn« dem unübertroffenen Dialektdichter H. C. Artmann und verbinden punktgenaue Rezitation mit fantasiebegabter perkussiver Interpretation. (Sonntag, 5. Juni, 11.00 Uhr). Infos: steyrer-literaturtage.at

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