Ausflug zu den Bienen

STEYR. Die 1b-Klasse der VS St. Anna schwärmte am 9. Juni mit ihrer Lehrerin Sabine Muttenthaler zu Familie Haslauer in St. Ulrich, wo die 18 Schülerinnen Bienen quasi hautnah erleben durften. Christoph Haslauer und seine Familie haben sich auf ihrem 500 Jahre alten Hof ganz dem naturnahen Leben und v.a der wesensgetreuen Tierhaltung verschrieben. Zu Beginn erfuhren die Kinder in einem Informationsfilm Wissenswertes über Bienen. So zum Beispiel, dass Bienen nur sechs Wochen leben und die Hälfte davon im Bienenstock verbringen. Oder dass für ein Kilo Honig rund drei Kilo Nektar benötigt werden, für den die Bienen gut 300.000 Flugkilometer absolvieren müssen.

Zur Bienenhaltung ist der gebürtige Flachgauer Haslauer laut eigenen Angaben über das Demeter-Weingut Schmelzer in Gols gekommen. "Viele wissen vielleicht nicht, dass Bienen zu den am meisten bedrohten Nutztieren gehören. Nicht nur die Varroamilbe macht den Insekten zu schaffen. Es wird immer früher siliert, sodass die Bienen zu wenig klassische Blumenwiesen vorfinden", erklärt der ausgebildete Facharbeiter der Bienenwirtschaft. Nicht zuletzt deshalb hat er sich zum Ziel gesetzt, mit der wesensgerechten Bienenhaltung einen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. "Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, die Menschen für diese Thematik zu sensibilisieren", erklärt Haslauer, der bei seinem Projekt die Unterstützung des Lions Club Steyr findet. Thomas Hayek, Präsident des Lions Club erläutert, dass beispielsweise Baumpatenschaften eingegangen wurden und zahlreiche Sorten von Obstbäumen, Tafel- sowie Mostobst, Honigeschen usw. gepflanzt wurden, um den Bienen wieder einen angemessenen Lebensraum zu schaffen. "Geplant ist darüber hinaus, einen Rundwanderweg mit Schautafeln anzulegen", ergänzt Hayek. Zudem können so genannte Bienenwiegen oder eben Baumpatenschaften erstanden bzw. eingegangen werden. In den Bienenwiegen dürfen Bienen auf Oberträgern am eigenen Wachs leben und ihr ideales Mikroklima schaffen. "Wer Interesse hat und mehr über die wesensgerechte Haltung von Bienen erfahren möchte, ist bei uns herzlich willkommen", so Haslauer.

Die SchülerInnen der 1b haben jedenfalls nicht nur die Bienen am Hof bestaunt, sondern sind auch mit den Hühnern und Kamerun-Schafen auf Tuchfühlung gegangen. Die Aufregung war groß, als sie kleine Fasanküken streicheln durften.