KROKUS. Eddie Hasenmann hat eine Winterdepression - Märchen und Geschichten für Erwachsene, Kindsköpfe und Kind gebliebene - Teil 101

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Ostern steht vor der Tür. Höchste Zeit für eine neue Geschichte vom quirligen Osterhasen Eddie Hasenmann. Diesmal haben sich die bunten Krokusse zu Wort gemeldet. Der Krokus ist ein Sinnbild für die Farbenpracht des Frühlings, die er nach dem dunklen Winter in die Seelen der Menschen zaubert. In der Homöopathie wird Safran (Crocus sativus) als Beruhigungsmittel und bei Depressionen eingesetzt. Crocus-Patienten gelten als launenhaft, mit rasch wechselnder Stimmungslage. Anders als der Frühlings-Krokus blüht Safran im Herbst. Aus den Stempeln seiner Blüten wird das Gewürz Safran gewonnen. Angeblich benötigt man für 1 kg  etwa 200.000 Blüten!

Eddie Hasenmann hat eine Winterdepression

Eddie Hasenmann sitzt deprimiert vor der Hütte der kleine Kräuterfee Gwendolyn und lässt seine langen Osterhasenohren bis zum Boden hängen. 

Als Gwendolyn von ihrer Kranken-Visite bei Großvater Eichhorn zurückkehrt, kann sie ihren Augen kaum trauen. "Ja Eddie Hasenmann, was ist denn mit dir los!?" Stößt Gwendolyn ganz entsetzt hervor. Der sonst so quirlige Osterhase heult, dass sich - dort wo seine Tränen auf den Boden tropfen - schon kleine Bächlein gebildet haben.

Schnell stellt sie ihren Korb beiseite, setzt sich zu ihm und greift mitfühlend nach Eddies Hand. "Lieber Eddie!" spricht sie ihn vorsichtig an. "Was ist denn passiert? Es wird doch nicht gar jemand deiner Lieben Verwandten verstorben sein? Bitte, sag mir, was los ist mit dir!?"

"UUUUUUUHhhhhhh" heult der Osterhause noch lauter. Gwendolyn schüttelt den Kopf und macht sich daran, ihre Sachen in der Hütte abzulegen. "Nicht einmal du machst dir etwas aus mir! Uhhhhhh!" heult Eddie weiter. Er ist der kleinen Kräuterfee bis in die Stube gefolgt. "Niemand glaubt an mich! Alle ignorieren sie mich! Es ist euch doch sch..... egal wie es mir geht! Ihr spuckt auf meine Gefühle! Uhhhhhh!" "Auweia!" Denkt Gwendolyn und reibt sich die Schläfen. "Sieht ganz so aus, als wäre das mit Eddie Hasenmann diesmal etwas komplizierter!"

Da hoppelt auch schon Eddis Hasenfrauchen um die Büsche. Völlig aus der Puste, lässt sie sich in Gwendolyns Küche nieder. "Gwen, du bist ein Profi!" sagt die Kräuterfee vehement zu sich selber, bedeutet der Hasenfrau, sie möge sich setzen, schnappt Eddie an der Hand und führt ihn zur sonnigen Hausbank,  wo sie ihm einen beruhigenden Kräutertee einschenkt und ein großes Stück vom frisch gebackenen Safran-Karottenkuchen vorsetzt. Sie hat dieses wundervolle Rezept erst gestern  zwischen zwei zusammengeklebten Seiten im alten Kochbuch ihrer Großmutter entdeckt. "Nur schade, dass nicht mehr zu entziffern war, wofür Safran gut ist und zu welcher hiesigen Pflanze er verwandt ist!"  Doch sie wischt diesen Gedanken schnell wieder beiseite und eilt in die Küche, um Eddies Hasenfrauchen zu befragen. 

Diese  ist ebenfalls mit ihrem Latein am Ende. Den ganzen Winter über war Eddie grummelig. Anfangs glaubte sie, ihm wäre fad, da er aufgrund des vielen Schnees lange Zeit nicht aus dem Bau gkonnte. Aber er wurde immer trübsinniger und hat sich schließlich  eingeredet, dass das Leben sowieso keinen Sinn mehr für ihn hat.  Er meint tatsächlich, die Kinder würden eh allesamt nicht mehr an ihn glauben und wo läge da noch seine Lebensberechtigung. "Nicht einmal die Ostereier will er anmalen" jammert das Hasenfrauchen. "Dabei ist Ostern schon in zwei Wochen! Was werden bloß die armen Kinder denken!" "Das ist ja ein starkes Stück!" flüstert Gwendolyn perplex. "Sieht  so aus, als hätte Eddie eine ordentliche Winterdepression. Dabei ist doch die Sonne heute schon richtig stark!"

Da hören sie ihn auf einmal laut und falsch singen: "Mir geht's wieder guuuuut! So guuuuuuut! So guuut, so guuuut , geht's mir auf diii-iiiieee-ser   WEEEEEEEELLLLLT!" Und weg ist er. 

Draußen auf der Waldlichtung, haben zwei Buben Platz genommen. "Du und deine Osterhasen! Ich hab's dir gleich gesagt, Osterhasen gibt es gar nicht!" "So ein Blödsinn!" plustert sich der Jüngere von beiden auf. "Ich werd's dir beweisen! Schau her, das hier ist eine Osterhasenfalle. Osterhasen haben es doch diese Woche so furchtbar eilig! Also! Wenn einer hier den Hügel herunterrennt, stolpert er über das Seil, die Falle löst aus und schießt ihn geradewegs hinüber in das Krokusfeld. Dann ist er sicher k.o. und wir können nachsehen, ob es wirklich ein Osterhase ist."  "Otti, du sp......!" iiiiiiiiiiiiiiiii.... bums. Das, was da in der Krokuswiese eingeschlagen hat, sieht tatsächlich aus wie ein Osterhase. Nur dass die Buben das nicht mehr mitbekommen. Sie haben panisch vor Schreck Reißaus genommen. 

Und was ist mit unserem Hasenmann? Der liegt da, allein und bewustlos inmitten hunderter bunter Krokusse. Oder schläft er nur?

Hmmmm??? Jedenfalls ist er in einer anderen Welt. Vor ihm ragen riesige bunte Krokusblüten auf und darunter sitzen 3 kindliche Gestalten, mit Krönchen auf dem Kopf. Sie sind kleiner als er und auch kleiner als die Krokusblüten. Plötzlich beginnt der erste kleine Strolch Eddie frech mit sattem Lila zu bewerfen. Die anderen lassen nicht auf sich warten bis er über und über voll mit bunter Farbe bekleckert ist.

Eddie wird hellwach. Das Grau ist weg! Alles wirkt plötzich viel heller, als hätte jemand sein Seelenlicht verstärkt. Ganz rein und klar fühlt sich alles an. Und auf einmal auch viel bunter! Und es  breitet sich eine unsagbare Fröhlichkeit  in Eddie aus, wie er sie schon lange nicht mehr verspürt hat. Als er sein Spiegelbild im Bächlein betrachtet, umgibt ihn auch so ein lila Leuchten. Eddie ist in einer lila Seifenblase eingeschlossen.

"Eddie! Wach auf! So wach doch endlich auf!" Neben ihm knien Gwendolyn und seine Hasenfrau. Mit besorgter Miene helfen sie ihm auf die Beine.

Sogleich will ihnen Eddie voller Freude erzählen, was ihm widerfahren ist. Die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus. Doch sein Hasenfrauchen hält sich die Ohren zu. "Gott sei Dank, Eddie ist wieder gesund!"  sagt sie, und: "Beeile dich, die Eier gehören angemalt!" Damit schnappt sie ihren Eddie an der Hand und hoppelte mit ihm hinüber zur Malstube.

Nur Gwendolyn bleibt grübelnd auf der Wiese zurück. "Safran-Kuchen, Krokusse? Altes Geheimrezept? Eddies urplötzliche Wunderheilung... Da muss es doch irgendeinen Zusammenhang geben...?" Da erfasst auch sie die lila Seifenblase. Zum Glück... denn mit der Seifenblase erschließt sich ihr das alte Wissen um Krokus und Safran und wie die beiden miteinander verwandt sind. Den Safran-Karotten-Kuchen, so beschließt sie,  wird sie ab jetzt jedenfalls jeden Winter backen.

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Quelle: pixabay "Oldiefan" | Foto: Pixabay - "Oldiefan"
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