Tipps der Kräuterexpertin
Bäume als Heil- und Nahrungsmittel

Die Winterlinde beginnt etwa im Juli zu blühen. | Foto: Lackinger
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  • Die Winterlinde beginnt etwa im Juli zu blühen.
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Früher wurden Bäume – besonders die Knospen und Blätter – als Nahrungsmittel herangezogen.

STEYR & STEYR-LAND. Aus Blüten wurden beispielsweise Sirupe hergestellt und im Frühjahr wurden Bäume angezapft, um ihr energiereiches Baumwasser zu erhalten.
„Die Linde ist aus meiner Sicht der schmackhafteste Baum neben Birke und Ahorn“, erklärt Kräuter- und Pflanzenexpertin Rita Lackinger aus Bad Hall. Schon im Frühjahr kann man diese Knospen in kleinen Mengen essen. Sie sollten gründlich gekaut werden, damit sie fein zerkleinert werden. Je kleiner die Oberfläche, desto besser können die Wirkstoffe freigesetzt werden und das Sättigungsgefühl tritt schneller ein. Grundsätzlich sollten Knospen möglichst schnell verarbeiten werden, je frischer, desto besser. „Beim Aufschneiden einer Knospe sieht man, dass sowohl Blätter als auch Blüten bereits angelegt sind“, erklärt Lackinger.

Vitaminspender Knospe

Knospen sind reich an Vitaminen, Enzymen, Harz, ätherischen Ölen und vielem mehr. Sie wirken unter anderem antibakteriell, wundheilend, kräftigend und entgiftend auf den menschlichen Körper. Vorsicht: Es sollten nur Pflanzen gesammelt werden, welche man sicher erkennt. „Auch auf nachhaltige Ernte achten: Äpfel sammelt man in Kübeln, Kräuter im Korb und Knospen im Fingerhut“, erklärt die Bad Hallerin. Lindenknospen wirken beruhigend auf Schleimhäute und Lunge. Die heilkräftigere Sommerlinde beginnt gegen Ende Juni zu blühen, die blütenreichere Winterlinde ungefähr zwei Wochen später. Beide Blüten können für Tee und Sirup verwendet werden. Der Duft der Lindenblüten ist süßlich-fein und wirkt beruhigend auf den Herzrhythmus und Psyche. 

Rezepttipp: eigenen Sirup herstellen

Für einen Sirup benötigt man ca. 60 Blüten, 2,5 l Wasser und 6–7dag Zitronensäure oder Weinsteinsäure. Das Ganze wird in einem Gefäß angesetzt, gelegentlich umgerührt und man lässt es mindestens 24 Stunden stehen. Danach werden die Blüten abgeseiht und der Saft wird 1:1 mit Zucker verrührt. Wenn der Zucker vollständig gelöst ist, füllt man den Saft in saubere Flaschen ab.

Etwa zwei Wochen nach der Blüte entstehen die Samen. Diese noch weichen Kugeln schmecken gut und können zu Karpern verarbeitet werden.
Im Frühjahr kann man sowohl bei Birke, Linde als auch Ahorn das Baumwasser gewinnen. Entweder schneidet man einen Ast mit ca. 1 cm Stärkte ab und hängt eine Flasche dran, in die das Baumwasser hineinrinnt, oder man bohrt den Stamm an und steckt einen Schlauch hinein und lässt diesen in ein Gefäß hängen. Der Baum sollte mindestens einen Durchmesser von 20 cm haben. Das Wasser ist reich an Mineralien, Vitaminen und vor allem Zucker. Daher sollten Diabetiker nicht zu viel dieses vitalisierenden Getränks trinken.
Der Spitzahorn gehört zu den schmackhaftesten Ahornarten, verwendbar sind alle Arten. Die Blätter als Salat haben einen mild säuerlichen bis süßlichen Geschmack. Die Blüten schmecken süßlich, diese kann man zu einem Sirup verarbeiten. Die Blätter wirken gequetscht kühlend bei Insektenstichen und auf geschwollenen Gelenken.

Kräuterwanderung

Ab Freitag, 15. März, finden jeden Freitag Kräuterwanderungen im Kurpark Bad Hall statt. Treffpunkt Tourismusbüro um 15.00 Uhr. Dauer ca. 2 h, Kosten 6 €, es gibt Kräutertopfen, Brot und Saft.

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Foto: Cityfoto
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