„Fried ist mir der Liebste“

Frank Hoffmann. | Foto: mader

BezirksRundschau: Herr Hoffmann, was hat Sie nach Steyr verschlagen bzw. wie kam es zur Zusammenarbeit mit mg3?
Hoffmann: „Steyr ist mir wohlbekannt, weil ich hier vor zwei Jahren den Watzmann mit Christoph Lauth gemacht habe. Das erste Mal habe ich Gedichte von Erich Fried zusammen mit Joe Zawinul bei einer Benefizveranstaltung für die Basilika in Mariazell vorgetragen. Eine Initiative, die übrigens auf Thomas Klestil zurückging. Und Martin Gasselsberger hat mich 2008 angerufen, ob ich bei einer Charity-Veranstaltung im Kohlebrecher in Ampflwang mitmachen möchte. So habe ich dort wieder Erich Fried gelesen und mit der Zeit ist zwischen Gasselsberger und mir eine Freundschaft entstanden.

Warum haben Sie ausgerechnet Erich Fried für Ihre Vortragstätigkeit gewählt?
„Von den „modernen Dichtern“ ist mir der Erich Fried eigentlich der Liebste. Ich bin noch während des Krieges geboren. Er spricht mir bei allen seinen Texten, die Antikriegsthemen zum Inhalt haben und was die Erinnerung an diese Zeit betrifft, wirklich aus dem Herzen. Wenn ich so gut schreiben könnte, dann hätte ich es selber so geschrieben. Das macht ihn für mich so nahe. Sein Gedicht „Angst und Zweifel“ ist mir zum Wegbegleiter geworden. Es heißt, „Zweifle nicht an dem der dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der dir sagt er kennt keinen Zweifel.“ Ganz besonders vor Wahlen trifft das zu. (lacht)

Sie kennen Steyr gut, bleiben Sie noch etwas länger hier?
"Ich muss leider sofort wieder abreisen, weil ich am nächsten Tag wieder eine Probe in Güssing habe, wo ich wohne. Wir führen dort das Nestroy-Stück „Zu ebener Erde und erster Stock“ auf."

Stehen Sie selber noch auf der Bühne?
Ich stehe selber derzeit nicht auf der Bühne, mein Interesse liegt bei der Regiearbeit. Aber wenn sich etwas anbietet oder wenn jemand meint, er könne nicht auf mich verzichten, dann würde ich natürlich wieder auf die Bühne gehen (lacht).

Kurz noch zur Sendung „Trailer“, mit der Sie sehr viele Menschen in Verbindung bringen. Sind Sie dem Filmbusiness in irgendeiner Form verbunden geblieben?
Seit Jänner mache ich auf Servus TV die Sendung „Lichtspiele“. Wir wollten auf alle Fälle keine Wiederaufnahme von Trailer. Man würde auf seinem eigenen Produkt „herumtrampeln“, das würde nicht mehr funktionieren. Deshalb moderiert Miriam Hie, eine gebürtige Steyrerin übrigens, die Sendung und ich habe quasi meine Expertenecke. In der letzten Sendung habe ich mir mal angeschaut, welche Künstler nach der Machtübernahme der Nazis nach Amerika geflohen sind. Das war interessant, weil es Hollywood in seiner jetzigen Form nicht geben würde. Die Menschen, die Hollywood zu dem gemacht haben, was es jetzt ist, sind entweder aus Wien oder Berlin gekommen.

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