"Ich bin noch eine sehr junge Wasserfrau"
Wenn Simone Rossacher, in ihr Wasserfrauen-Kostüm schlüpft, ist sie praktisch in ihrem Element.
BezirksRundschau: Wie entstand die Idee zur Wasserfrau?
ROSSACHER: Vor einigen Jahren erzählte mir Wolfgang Hack, ein langjähriger Freund, er habe die Höhle im Wehrgraben zur Verfügung gestellt bekommen und wolle damit etwas anfangen. Es solle mit Wasser und einer Frauenfigur zu tun haben. Die Idee ließ mich nicht mehr los und so entstand die Wasserfrau. Sie ist die Helfende, die Menschen rettet und Gutes tut. Meine Tochter Valerie, die Visagistin ist, half mir bei der Entwicklung des Kostüms. Und nach und nach entstand in meinem Kopf die Geschichte der Wasserfrau.
Wie lautet diese Geschichte?
Die Wasserfrau kommt aus Sizilien und ist das Kind von Neptun, dem Meeresgott, und einer Erdgeborenen. Diese ging eines Morgens in der Nähe von Palermo am Meer spazieren, Neptun hat sie gesehen und sich in sie verliebt. Die Wasserfrau ist das Kind der Liebe dieser beiden Wesen. Sie wurde von ihrer Mutter im Meer geboren, darum darf sie sich „Schaumgeborene“ nennen.
Normalerweise sollte man Frauen nicht nach dem Alter fragen. Ist das bei der Wasserfrau erlaubt?
Ja sicher. Ich bin ja eine sehr junge Wasserfrau, ich bin erst 798 Jahre alt. Vor 400 Jahren, in meiner Pubertät, wollte ich meine Verwandtschaft kennenlernen und ging auf Reisen. Ich kam zum Wassermann vom Erzberg, einem sehr alten, grantigen Mann. Er wollte mich nicht mehr gehen lassen, aber mir glückte die Flucht in die Enns. Flößer haben mich aufgegriffen und mit nach Steyr genommen, darum setze ich heute aus Dankbarkeit meine guten Kräfte für die Steyrer ein.
Wie sieht das aus?
Als Wasserfrau lese ich meinen Besuchern gerne aus der Hand. Das habe ich bei einer Sumpfhexe in Indien gelernt. Ich sage ihnen, dass man nicht die Zukunft aus der Hand liest, sondern die Schwächen und Stärken eines Menschen. Das ist ein guter Impuls und wenn die Menschen sich damit auseinandersetzen, kann das ihre Zukunft natürlich sehr positiv beeinflussen.
Und so wartet die Wasserfrau in ihrer Höhle auf Besucher, die ihre Geschichten hören wollen …
Nicht nur. Ich bin auch auf Messen unterwegs und werde für Veranstaltungen gebucht. Die Termine werden über den Tourismusverband Steyr fixiert.
Das heißt, die Wasserfrau wird es in Steyr noch lange geben?
Ja. Wir haben noch einige Ideen und Geschichten auf Lager, so dass die Wasserfrau noch lange ihr gutes Werk in Steyr tun kann. Infos: www.steyr.info
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